Steckverbinder

In der DDR wurden in der Computertechnik Steckverbinder benutzt, die landesweit oder im Bereich des Ostblocks Standard waren, sich aber häufig von den westlichen Steckertypen unterschieden.


DARO-Steckverbinder für Datenübertragung

Die Geräte des Kombinats Zentronik hatten bei den Steckverbindern einen eigenen Standard, der bei Buchungsmaschinen sowie externem Zubehör (Lochbandtechnik, Drucker (z.B. SD1154), Magnetkassettentechnik) zum Einsatz kam.
Die Grundplatte der Stecker bestand aus Porzellan (seltener auch aus Kunststoff), die Stifte waren in 3 Reihen angeordnet. Zur Verbesserung der Leitfähigkeit waren die Kontakte meist versilbert.
Eine Verpolung der Steckers war dank der beiden hohlen Führungsnasen nicht möglich. Um ein versehentliches Lösen des Steckers zu verhindern, wurden die Stecker meist durch 2 seitliche Stahlfedern fixiert. Nachteilig an den Steckern war, dass sie sich nur schwer blind stecken ließen.

Anfang der 1980er Jahre wurden die Daro-Stecker durch die EFS-Steckverbinder abgelöst.


Daro11-Steckverbinder

Diese kleinen Steckverbinder wurden nur sehr selten benutzt, beispielsweise zur Ankopplung kleiner Peripheriekomponenten in der Kleindatenverarbeitungsanlage Robotron 1840 und im Magnetkontencomputer Robotron 1750. Als Kabeltyp kam Flachbandkabel zum Einsatz.


Keramischer Daro11-Stecker

Keramische Daro11-Kupplung


Daro20-Steckverbinder

Diese seltene Steckverbinder wurden im Umfeld der K1510-Rechner (z.B. Lochband- und Kassettenmagnetbandtechnik) bzw. R4000-Rechner eingesetzt. Der häufigste Anwendungsfall war zur Ankopplung der Leporelloeinheit 1160 an die Drucker SD1154 und SD1156. Als Kabeltyp kam isoliertes Rundkabel zum Einsatz. Griffschalen gab es für dieses Steckertyp wahrscheinlich nicht, da sie anscheinend immer nur geräteintern eingesetzt wurden.


Daro20-Stecker aus Kunststoff

Daro20-Kupplung aus Kunststoff

Einbauvariante der Daro20-Kupplung aus Keramik


Daro32-Steckverbinder

Dieser Steckverbinder wurden im Umfeld der K1510-Rechner (z.B. Lochband- und Kassettenmagnetbandtechnik) bzw. R4000-Rechner eingesetzt.
Als Kabeltyp kam isoliertes Rundkabel zum Einsatz.


Keramischer Daro32-Stecker

Keramische Daro32-Kopplung

Einbauvariante der Daro32-Kupplung aus Kunststoff


Schwalbenschwanzstecker

Diese Art von Steckverbindern hatte nur einen kurzen Auftritt in der Computertechnik der DDR: und zwar in 90-poliger Form in den Rechnern Robotron 4000, Robotron 4200 und Robotron 4201. Dort wurden sie allerdings in großer Stückzahl verbaut, ebenso im Drucker SD1154 sowie im Bediendrucker BD4000. Die 26-polige Variante kam in den ROM-Steckmodulen der Buchungsmaschinen daro 1720 und daro1711 zum Einsatz. Ob die 58-polige Variante auch in der Rechentechnik verwendet wurde, konnte bislang nicht geklärt werden.


58-poliger Schwalbenschwanzstecker und -buchse

90-poliger Schwalbenschwanzstecker und -buchse

Schwalbenschwanzstecker hatten hochvergütete (vergoldete), freiliegende Steckkontakte, die längs gespalten waren. Die Gegenseite hatten dieselbe Form, allerdings um 90° gedreht und im Steckerblock versenkt. Sie traten entweder im Zusammenspiel mit Flachbandkabeln auf oder auch angeschraubt als Kontaktleiste von Leiterplatten.


10-polige Schwalbenschwanzbuchse

26-poliger Schwalbenschwanzstecker

Um ein exaktes Einstecken zu ermöglichen, hatten die männlichen Schwalbenschwanzstecker zwei Führungsstifte. Für Sonderzwecke gab es auch Schwalbenschwanzstecker, bei denen sich die Führungsstifte im weiblichen Stecker befanden. Damit konnte ggf. ein versehentliches Verwechseln zweier Steckverbinder verhindert werden.


Nahaufnahme der Kontaktmesser


45-poliger Schwalbenschwanzstecker und -buchse
mit umgekehrten Führungsstiften

Schwalbenschwanzstecker hatten zwei erhebliche Nachteile, die sicher auch dazu führten, dass sie keine große Verbreitung fanden: Das Fehlen eines Verpolschutzes (die Stecker konnten auch um 180° gedreht gesteckt werden, einziger Hinweis war der Aufdruck der Pinnummern auf den Steckern) sowie die große Empfindlichkeit gegenüber mechanischen Beschädigungen. Die messerscharfen Kontaktklingen blieben allzu gern an der Kleidung der Techniker hängen, ein versehentlich fallengelassenes Kabel führte zumindest zu langwierigem Ausrichten der einzelnen Kontaktklingen, im schlimmsten Fall (bei Abbruch einer Klinge) zum Austausch des Steckers/Kabels. Daher wurden diese Stecker mit einer Schutzkappe ausgeliefert, die erst bei Einsetzen des Steckverbinders zu entfernen war.

Schwalbenschwanzstecker wurden mit Aufkommen der K1510-Technik und K1520-Technik durch die EFS-Verbinder abgelöst, die beide Nachteile nicht mehr aufwiesen.


EFS-Steckverbinder für Datenübertragung

Weite Verbreitung in der DDR fanden die sog. EFS-Steckverbinder (EFS=Einheitssystem der Flachsteckverbinder). Sie zeichneten sich durch platzsparenden Aufbau sowie die Fähigkeit, ein versehentliches Lösen durch Halteklammern zu verhindern, aus. Außerdem waren alle EFS-Stecker verpolsicher. Zur Gewährleistung einer guten Leitfähigkeit und zur Verhinderung von Korrosion waren die Kontakte meist vergoldet.
Nachteilig waren dagegen die dünnen Steckerstifte, die bei unvorsichtigem Stecken leicht umknickten.
Die Tatsache, dass viele EFS-Steckergehäuse außen Verschmorungen hatten, lag daran, dass die Steckergehäuse aus Hart-PVC bestanden, die Kabelisolierung hingegen aus Weich-PVC. Bei langer Berührung von Stecker und Kabel schmolzen sich die Kabel durch ihre Weichmacher quasi in den Stecker ein. Aus diesem Grund wurden die Stecker bei Auslieferung durch eine separate Folietüte geschützt.


Anschlussbelegung von EFS-Steckern

Bei Steckern, die nur auf 1 Seite Kodierkerben hatten (EFS10, EFS15), lag Pin 1 auf der Seite, auf der keine Kerben waren.

Alle EFS-Stecker sowie alle direkten Steckverbinder waren (ebenso wie die vorgelochten Platinen) im Rastermaß 2,5 mm konstruiert, im Gegensatz zu dem international üblichen Maß von 1/10 Zoll = 2,54 mm. Bei mehr als etwa 20 Kontakten in einer Reihe konnte das bei Nicht-Übereinstimmung schon mal zu Problemen führen.

Ab Mitte der 1980er Jahre ging man dazu über, die Steckverbinder den westlichen Standards anzupassen. Die EFS-Steckverbinder wurden dann zunehmend durch SubD-Stecker verdrängt.


10-poliger EFS-Stecker (EFS10)

Dieser Stecker wurde besonders im Umfeld der K1520-Rechner eingesetzt, z.B. bei IFSS-Schnittstellen, zum Anschluss von seriellen Tastaturen, Bildschirmen und Magnetkartenlesern.
Die Stifte waren in zwei Reihen á fünf Stifte angeordnet. Bei der abgerüsteten Steckervariante war nur jeder 2. Stift bestückt.
Ein mögliches Verdrehen des Steckers wurde durch die 4 Einkerbungen an der Steckerinnenseite verhindert. Durch zwei seitliche Krallen war gewährleistet, dass sich die Stecker nicht versehentlich lösen konnten.
Als Kabeltyp kam isoliertes Rundkabel zum Einsatz.


EFS10-Stecker und Buchse

EFS10, Rückansicht

EFS10-Stecker mit Gehäuse


15-poliger EFS-Stecker (EFS15)

Dieser seltene Stecker wurde u.a. bei den Mansfeld-Rechner MPC4, an den Kleincomputern KC85/1 und KC87, an den Programmiergeräten von Numerik und am BIC verwendet.
Die Stifte waren in drei Reihen á fünf Stifte angeordnet. Ein mögliches Verdrehen des Steckers wurde durch die vier Einkerbungen an der Steckerinnenseite verhindert.
Durch zwei seitliche Krallen war gewährleistet, dass sich die Stecker nicht versehentlich lösen konnten.
Als Kabeltyp kam isoliertes Rundkabel zum Einsatz.


EFS15-Stecker und Buchse

EFS15, Rückansicht

EFS15-Stecker mit Gehäuse


26-poliger EFS-Stecker (EFS26)

Dieser Stecker wurde besonders im Umfeld der K1520-Rechner eingesetzt, z.B. zum Anschluss von Diskettenlaufwerken, V.24-Schnittellen, Magnetkassettenlaufwerken, Magnetkartenschreibern und parallelen Tastaturen Die Stifte waren in zwei Reihen á 13 Stifte angeordnet. Bei der abgerüsteten Steckervariante ist nur jeder zweite Stift bestückt. Ein mögliches Verdrehen des Steckers wird durch die vier Einkerbungen an der Steckerinnenseite verhindert. Durch zwei seitliche Krallen war gewährleistet, dass sich die Stecker nicht versehentlich lösen konnten.
Als Kabeltyp kamen isoliertes Rundkabel sowie in seltenen Fällen Flachbandkabel zum Einsatz.


EFS26-Stecker und Buchse

EFS26, Rückansicht

EFS26-Stecker mit Gehäuse


39-poliger EFS-Stecker (EFS39)

Dieser Stecker wurde im Umfeld der K1510-Rechner und K1520-Rechner eingesetzt, z.B. zum Anschluss von externen Diskettenlaufwerkseinheiten, parallelen Druckern (Centronics und IFSP), Lochbandgeräten sowie bei SIF1000-Schnittstellen.
Die Stifte waren in drei Reihen á 13 Stifte angeordnet. Ein mögliches Verdrehen des Steckers wurde durch die vier Einkerbungen an der Steckerinnenseite verhindert.
Durch zwei über einen Drehmechanismus gesteuerte Krallen war gewährleistet, dass sich die Stecker nicht versehentlich lösen konnten. Als Kabeltyp kam isoliertes Rundkabel zum Einsatz.


EFS39-Stecker und Buchse

EFS39, Rückansicht

EFS39-Stecker, alte Variante

EFS39-Stecker, neue Variante


58-poliger EFS-Stecker (EFS58)

Dieser Stecker kam als Busverbinder zu den Steckmodulen an den Kleincomputern KC85/1 und KC87, am Bildungscomputer A5105 sowie als Busverbinder an den seltenen K1520-Platinen des ZFK zum Einsatz. Die Stifte waren in zwei Reihen á 29 Stifte angeordnet. Ein mögliches Verdrehen des Steckers wurde durch die vier Einkerbungen an der Steckerinnenseite verhindert.
Die Stecker wurden beidseits direkt auf die Platinen gelötet.


EFS58-Stecker und Buchse

EFS58, Rückansicht


87-poliger EFS-Stecker (EFS87)

Dieser Stecker war weit verbreitet und kam als Busverbinder bei den K1520-Platinen sowie bei den NANOS-Platinen zum Einsatz Die Stifte waren in drei Reihen á 29 Stifte angeordnet. Ein mögliches Verdrehen des Steckers wurde durch die vier Einkerbungen an der Steckerinnenseite verhindert.
Die Stecker wurden beidseits direkt auf die Platinen gelötet oder durch Wickelverbindungen mit Drähten verbunden.
Als Hilfsmittel zum Herausziehen der Platine gab es spezielle Platinenzieher.


EFS87-Stecker und Buchse

EFS87, Rückansicht

EFS87-Stecker mit Gehäuse


135-poliger EFS-Stecker (EFS135)

Dieser größte dreireihige Stecker aus dem EFS-Sortiment wurde u.a. an den Platinen der ZE1-Serie, in den Tischrechnern K1000, im Terminal EC7927.01M und im Bildschirm ANA verbaut. Wurde nur jeder zweite Kontakt bestückt, konnten hochfrequente Signale ohne größere gegenseitige Beeinflussung übertragen werden. Für die meisten Anwendungsfälle in der EDV nahm man allerdings kleinere Stecker.


EFS135-Stecker, bei dem aber nur jedes 2. Pin bestückt ist.

Gegenüber den anderen EFS-Steckern hat der EFS135 fünf Kodierkerben, aber nur auf einer Seite, um ein Verdrehen des Steckers zu verhindern.


Direkte Steckverbinder

Direkte Steckverbinder dienten dem Anschluss der Kabel an Leiterplatten oder zum Verbinden zweier Leiterplatten. Gegenüber den anderen Steckerarten sparte man auf einer Seite einen Stecker ein. Dazu waren auf der Leiterplatte die Kontakte einfach als Leiterbahn bis zum Rand geführt und dort durch eine galvanische Beschichtung gehärtet. Der Stecker der Gegenseite wurde also einfach auf die Leiterplatte aufgesteckt. Zur Verbesserung der Leitfähigkeit und zur Verhinderung von Korrosion waren die Kontakte meist vergoldet.

Nachteilig bei diesen Steckern war die Möglichkeit, sie versehentlich um 180° falsch zu stecken. Zur Erkennung diente in der Regel das Flachbandkabel, dessen Leitung 1 rot eingefärbt war. Auf der Gegenseite war die Seite mit dem Pin 1 häufig durch eine Kerbe gekennzeichnet. Manche direkte Steckverbinder hatten einen Verpolschutz in Form einer Kunststoffbrücke, die in die Kerbe auf der Gegenseite passte. Bei vielen Steckverbindern fehlte allerdings dieser Verpolschutz.


20-poliger direkter Steckverbinder

Dieser Steckverbinder wurde als Datenanschluss bei MFM-Festplatten (mit Flachbandkabel) benutzt und entsprach dem internationalen Standard.


D20-Buchse


26-poliger direkter Steckverbinder

Dieser seltene Steckverbinder wurde zum Anschluss der Mühlhäuser Kleincomputer per RGB-Kabel mit einem Fernsehgerät (Scart-Eingang) benutzt, außerdem an den KC-Modulen M001-DIO und M005-USER.


D26-Buchse

D26-Buchse, Rückansicht

D26-Buchse mit Gehäuse


34-poliger direkter Steckverbinder

Dieser Steckverbinder wurde zum Ankoppeln der 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerke K5601 sowie als Steuerkabelanschluss bei MFM-Festplatten (beide per Flachbandleitung) benutzt und entsprach dem internationalen Standard.


D34-Buchse


50-poliger direkter Steckverbinder

Dieser seltene Steckverbinder wurde ausschließlich zum Ankoppeln der 8-Zoll-Diskettenlaufwerke MF3200 und MF6400 benutzt und entsprach dem internationalen Standard.


D50-Buchse


58-poliger direkter Steckverbinder

Dieser Stecker wurden als Busverbinder zur Kopplung mit den Platinen in den PRG-Computern an den Maschinensteuerungen von NUMERIK, in den Audatec-Anlagen sowie zum Ankoppeln der Steckmodule in den Mühlhäuser Kleincomputern benutzt.


D58-Buchse

D58-Buchse, Rückansicht


90-poliger direkter Steckverbinder

Dieser größte Stecker aus dem Direktsteckverbinder-Sortiment wurde als Busverbinder zum Ankoppeln der Platinen in den K1510-Rechnern benutzt.
Als Hilfsmittel zum Herausziehen der Platinen gab es spezielle Platinenzieher.


D90-Buchse


SubD-Stecker

Bei den moderneren DDR-Computern (wie A7100, A7150 und EC1834) ging man dazu über, sich den westlichen Steckernormen anzupassen. Auch andere Geräte wurden, wenn sie für den Export ins westliche Ausland bestimmt waren, mit diesen Steckern ausgerüstet.
Die SubD-Stecker waren verpolsicher, neigten allerdings dazu, sich von selbst zu lösen. Bei einigen Steckern gab es daher die Möglichkeit, sie durch Anschrauben zu fixieren, was aber recht umständlich war und z.T. auch Werkzeug voraussetzte.

9-poliger SubD-Stecker

Diese Stecker wurden an vielen Computern (z.B. A7100, A7150, EC1834, PRG710-1) zum Anschluss von Tastaturen und Bildschirmen benutzt.


9-poliger SubD-Stecker


15-poliger SubD-Stecker

Diese Stecker wurden für die seriellen Schnittstellen am Computer EC1834 sowie für den Anschluss der Stichleitungen an Rolanet-Adaptern verwendet.


15-poliger SubD-Stecker

15-polige SubD-Buchsen


25-poliger SubD-Stecker

Diese Stecker wurden an den Schnittstellen der Computer (wie A7100, A7150 und EC1834) benutzt. Sie wurden sowohl für serielle Übertragungen (V.24) als auch für parallele Übertragungen (Centronics) eingesetzt.


25-poliger SubD-Stecker

25-polige SubD-Buchse

Für Sonderfälle (IMS2) gab es kaskadierbare Stecker-Buchse-Kombinationen.


kaskadierbarer 25-poliger SubD-Doppelstecker



Amphenol-Stecker

Diese in der westlichen Rechnerwelt verbreitete Steckerart wurde in der DDR normalerweise nicht benutzt. Lediglich an für den Export ins westliche Ausland bestimmtem Geräten fanden sich solche Stecker. Amphenolstecker waren verdrehsicher, hatten Haltebügel, die ein versehentliches Lösen des Steckers verhinderten und besaßen aufgrund ihres Aufbaus abknicksichere Kontakte.


26-poliger Amphenolstecker

Diese Steckerart wurde z.T. in Verbindung mit dem IMS2-Interface (IEC-Messbus) verwendet, z.B im Zusammenspiel mit den Messcomputern der Firma MEB. Die Stecker hatten auf der Rückseite eine Buchse, konnten also kaskadiert werden.


26-poliger Amphenol-Stecker und -Kupplung

Seitenansicht zweiter Stecker

Da dieser Steckertyp in der DDR schlecht beschaffbar war, wurde an seiner Stelle oft der 25-polige SubD-Stecker benutzt, ggf. auch kaskadierbar als Stecker-Buchse-Kombination.


36-poliger Amphenolstecker

Diese Steckerart wurde z.T. an Druckern mit dem Centronics-Interface benutzt. Speziell die Interface-Steckmodule der K631x-Druckerserie waren in der Exportvariante mit solchen Steckern ausgerüstet.


36-poliger Amphenol-Stecker an einem Druckermodul



Steckverbinder für Leistungselektrik

Kaltgerätestecker, alte Variante

Dieser Steckverbinder wurde zum Anschluss der Netzleitung bei Geräten von Zentronik (z.B. in der Lochbandtechnik) verwendet. Es gab Modelle, bei denen der Schutzkontakt beschaltet war und welche, die nur die beiden Netzadern besaßen. In letzterem Fall wurde der Schutzkontakt über ein getrenntes Kabel mit dem Gerät verbunden.


Kaltgeräte-Stecker, alte Variante...

...und zugehörige Buchse

Diese Steckerform würde später durch den neuen internationalen Kaltgeräteanschluss abgelöst.


Kaltgerätestecker, neue Variante

Dieser Verbinder wurde zum Anschluss der Netzleitung benutzt und war in der in- und ausländischen Gerätetechnik weit verbreitet. Neben den beiden Netzadern wurde auch der Schutzkontakt übertragen.


Kaltgeräte-Stecker, neue Variante...

...und zugehörige Buchse

Nachteilig an diesem Stecker war die Eigenschaft, dass er sich gern von selbst lockerte und so zu Kontaktproblemen führte.


Dreipoliger Daro-Netzstecker

Dieser seltene, geräteinterne Netzstecker wurde in Buchungsmaschinen sowie an ESDM-Messgeräten eingesetzt. Ein Einsatzfall war am Netzkabel des Druckers SD1132.


Dreipolige Daro-Leistungskupplung

Dreipoliger Daro-Leistungsstecker in Einbauform

Mit der Eingliederung von Zentronik ins Kombinat Robotron wurden diese Steckverbinder durch die EFS-Leistungsstecker abgelöst.


Fünfpoliger Daro-Netzstecker

Dieser geräteinterne Netzstecker wurde hauptsächlich im Bereich Buchungsmaschinen (z.B. daro 1750, daro1840), bei Lochband- und Magnetkassettentechnik eingesetzt. Beliebt war er auch bei den ESDM-Messgeräten des Funkwerks Erfurt zur Zuführung der Netzspannung.


Fünfpoliger Daro-Leistungsstecker

Mit der Eingliederung von Zentronik ins Kombinat Robotron wurden diese Steckverbinder durch die EFS-Leistungsstecker abgelöst.


Achtpolige Messerleiste

Diese Anschlüsse wurden im Umfeld der K1510-Rechner bzw. Buchungsmaschinen benutzt, um externe Geräte (z.B. Lochbandwickler) zentral mit Strom zu versorgen (Benutzung eines gemeinsamen Netzschalters) oder um ausgelagerte Elektronikbaugruppen (z.B. Ansteuerkassetten für Lochbandgeräte) zu betreiben.
Ab Anfang der 1980er Jahre war man dazu übergegangen, jedes Gerät über eigenes Netzkabel aus der Steckdose mit Strom zu versorgen und jedem Gerät einen eigenen Netzschalter zu geben.


8-polige Messerleiste, Stecker

8-polige Messerleiste, Kupplung

8-polige Messerleiste, Buchse in Einbauform

Zum eine versehentliche Verdrehung zu verhindern sowie ein blindes Aufstecken zu erleichtern, hatten die Messerleisten an der Vorderseite einen Riegel, der als erstes in eine Aussparung der Gegenseite gefädelt wurde, und die Kontakte beim Anstecken korrekt ineinander gleiten ließ. Ein Sporn an der Steckerrückseite rastete in ein Federblech der Gegenseite und verhinderte ein ungewolltes Ablösen des Steckers.

Messerleisten waren auch mit anderen Polzahlen (16, 20, 24) in den 1960er Jahren ziemlich verbreitet, sowohl an Steckplatinen (z.B. Lochbandleser FS751) als auch mit Griffschalen zur internen Verkabelung, z.B. in den Computern SER2 und C8205.


Dreipoliger EFS-Verbinder

Dieser Stecker wurde am Bürocomputer PC1715 benutzt, um den Bildschirm K7222 aus dem Netzteil des Rechners (12V) mit Strom zu Versorgen. Außerdem wurde er an den Stromversorgungsmodulen der 2. Generation eingesetzt.
Zwei unterschiedlich dicke Führungsstifte verhinderten eine versehentliche Verpolung des Steckers. Zwei über eine Drehmechanik bedienbare seitliche Krallen schützen bei der verkappten Variante vor einem ungewollten Lösen des Steckers.


EFS3-Stecker und Buchse

EFS3 mit Gehäuse

Der beim Stecker für den Schuko zu benutzende Kontakt war ein Stück länger als die anderen.


Vierpoliger EFS-Verbinder

Dieser Steckertyp wurde recht selten eingesetzt. Ein Anwendungsbeispiel ist in den K1600-Rechnerschränken, wo er, ebenso wie der 6-polige EFS-Stecker, zum netzseitigen Anschluss der Geräteeinschübe verwendet.


EFS4-Buchse mit Gehäuse

EFS4-Stecker

Zwei unterschiedlich dicke Führungsstifte verhinderten eine versehentliche Verpolung des Steckers. Der beim Stecker für den Schuko zu benutzende Kontakt war ein Stück länger als die anderen.


Sechspoliger EFS-Verbinder

Dieser Steckertyp wurde recht selten eingesetzt. Ein Anwendungsbeispiel war der Bildschirm ANA-000, der in Kopplung mit K1510-Rechnern eingesetzt wurde und über diesen Stecker seine Stromversorgung erhielt. Außerdem wurde er in den K1600-Rechnerschränken zusammen mit 4-polige EFS-Steckern zum netzseitigen Anschluss der Geräteeinschübe verwendet.


EFS6-Stecker und Buchse

EFS6 mit Gehäuse

Zwei unterschiedlich dicke Führungsstifte verhinderten eine versehentliche Verpolung des Steckers.
Es gab zwei Bauformen dieses Steckers, die sich in der Lage der beiden Führungsstifte unterschieden und damit unvertauschbar waren. Der beim Stecker für den Schuko zu benutzende Kontakt war ein Stück länger als die anderen.


Spezialstecker für Typ2-Netzteile

Für die Stromversorgungsmodule der 2. Generation wurde ein spezieller Stecker entwickelt, der die Netzteil-Ausgänge (über jeweils 3 Stifte) sowie die Steuerleitungen ankoppelte. Der Primäranschluss des Netzteiles erfolgte über einen separaten EFS3-Stecker.


Netzteil-Stecker

Netzteilstecker, Rückansicht

Netzteil-Stecker, das Gegenstück

Netzteilstecker, Rückansicht


Steckverbinder für Datenfernübertragung

ADo5-Stecker

Dieser Stecker wurde in der DDR bei Telefonen und anderen Datenendgeräten eingesetzt.


ADo5-Stecker (ADoS 5)

ADo5-Steckdose


ADo8-Stecker

Dieser Stecker wurde damals international bei Modems, Netzwerken und Fernschreibern eingesetzt. Letztere fanden teilweise auch als Drucker an Computern Anwendung, z.B, an den Rechnern der PRG-Serie.
Es gab mehrere Anschlussvarianten (z.B. Wählleitung / Standleitung sowie 2-Draht / 4-Draht), die durch Drehen der beiden Führungsstifte codiert wurden. Dadurch war gewährleistet, dass nur die passenden Geräte an die Steckdosen angeschlossen wurden.


ADo8-Stecker (ADoS 8)

ADo8-Steckdose, westliche Bauart


Koax-Antennenstecker

Diese Steckerart wurde bei Netzwerken, vor allem im LAN-Bereich eingesetzt. Typische Anwendungsbeispiele waren ROLANET, SCOM-LAN, IFSR, IFLS und BIC-LAN.


Koax-Stecker und -Buchse

Ein weiteres Einsatzgebiet für Koaxstecker war der Bildschirmanschluss von Kleincomputern, die den Antennenanschluss von Fernsehgeräten nutzten.


Spezial-Steckverbinder

Subminiatur-Koaxstecker

Dieser seltene Steckverbinder wurde an Stellen verwendet, wo Signale mit starkem Störanteil oder sehr störempfindliche Signale auftraten, z.B. in der Analogtechnik im Umfeld von Messcomputern. Auch im Bildschirm K7229 und als Datenanschluss am Bildschirm K7226 ist so ein Stecker verbaut. Und auch die Vollgrafikkarte VIS3 wurde in einer ihrer Versionen mit einem EFS-Koaxstecker ausgerüstet.
In den Computern Robotron 4000, Robotron 4200 und Robotron 4201 wurden sie zur Übertragung der Taktsignale zwischen den Rechnerpaneelen verwendet. Entweder waren die Stecker einzeln, oder sie wurden in Gruppen in einen EFS-Stecker eingepresst.


EFS-Koaxstecker, 4-polig

EFS-Koaxstecker, 6-polig mit zusätzlichen Kontakten

Einzelne Subminiaturstecker


SIF1000-Rundstecker

Für die Kopplung von Geräten mit SIF1000-Schnittstelle wurden spezielle 32-polige Rundstecker benutzt, die durch einen Haltering einen guten Schutz gegenüber Herausreißen boten.
Da die SIF1000-Schnittstelle unidirektional war, unterschieden sich die Stecker für schreibende Geräte mechanisch von denen für lesende Geräte, um ein versehentliches Falsch-Stecken zu verhindern. Die Stecker bestanden aus einem einheitlichen Kunststoffeinsatz mit 32 meist vergoldeten Stiften bzw. Buchsen (in zwei Varianten zum Anlöten der Adern oder zum Aufstecken von Hülsen), die in verschiedenen Winkelstellungen in dem Alu-Gehäuse montiert waren. Dadurch erhielt man verschiedene unverwechselbare Codierungen, z.B. für Leser und Stanzer. Die Stecker für Lesegeräte erkennt man äußerlich an einem weißen Punkt im Zentrum der Kontaktstifte.


Lochbandstanzer-Rundstecker

Typische Geräte mit diesem Anschluss waren der Lochbandleser Daro1210, der Lochbandstanzer Daro1215, der Drucker SD1156, der Bediendrucker BD4000 sowie der Rechner R4201. Um bei K1510-Rechnern und K1520-Rechnern Platz zu sparen, hatte man dort bei den SIF1000-Schnittstellen statt der Rundstecker den 39-poligen EFS-Stecker eingesetzt.


RFT-Flachstecker

Diese Stecker wurden ursprünglich in Fernseh- und Rundfunkgeräten sowie Kassettenrecordern eingesetzt. Im Bereich DDR-Computer traten sie vor allen in den Bildschirmen auf sowie in Computern kleinerer EDV-Produzenten (z.B. EKR86) auf. RFT-Flachstecker waren stets weiblich. Ihr Gegenstück war eine Reihe von einzelnen Kontaktstiften, die auf die Leiterplatten gelötet waren. Die Kontaktanzahl der Stecker wurden den Gegebenheiten der Anwendung angepasst.


RFT-Flachstecker Typ 1

RFT-Flachstecker Typ 2

RFT-Flachstecker Typ 3


Stiftreihen für Typ-2-Stecker auf einer Leiterplatte
(oben und links)

Es gab drei Bauformen von RFT-Flachsteckern: Die Führungsstifte verhinderten ein Verdrehen der Stecker um 180°. Eine Verhinderung des Vertauschens mehrerer Stecker untereinander wurde entweder durch unterschiedliche Kontaktanzahl, durch unterschiedliche Steckerfarbe (mit Aufdruck der zugehörigen Farbe auf der Leiterplatte) oder bei den Typen 2 und 3 durch unterschiedliche Position des Führungsstiftes erreicht.

Die Flügel auf der Steckeroberseite dienten als notdürftiger Herausreißschutz der Kabel. Das Kunststoffmaterial der Stecker war nicht allzu hochwertig, daher neigten die Stecker beim Abziehen zum Ausbrechen. Generell waren diese billigen Stecker nicht für häufiges Stecken vorgesehen. Auf eine Edelmetallbeschichtung hatte man aus Preisgründen ebenfalls verzichtet.


Großtuchelstecker

Diese Steckerart wurde vor allem in der professionellen Studio-Bild und -Tontechnik eingesetzt, tauchte in seltenen Fällen aber auch in der Computertechnik, speziell im Bereich Maschinensteuerungen auf. In der DDR wurden die von der Firma Neumann in Gefell hergestellt. Es gab Varianten mit unterschiedlicher Kontaktanzahl, wobei 6-polige und 7-polige Stecker die häufigsten waren. Vorteil dieser Stecker war ihr robustes, schlagfestes Gehäuse mit Überwurfmutter und ordentlicher Kabelzugentlastung sowie die Möglichkeit, die Stecker auch blind einsetzen zu können. Meist war eine Steckerseite auf der Gehäusewand verschraubt, während die andere am Kabel angebracht war.


6-poliger Großtuchelstecker

Das passende Gegenstück

Zur Verhinderung des verdrehten Aufstecken diente eine Führungsnase im Stecker. Um Vertauschung zweier Stecker untereinander zu verhindern, gab es auch Steckervarianten, bei der die Überwurfmutter auf der anderen Steckerseite lag.


Diodenstecker

Diese Steckerart wurde als Druckeranschluss an Messcomputern, als Tastaturanschluss an den Computern Soemtron 286, Soemtron 486 und KC85/4 sowie zum Anschluss von Kassettenrecordern an Heimcomputer verwendet.


Diodenstecker- und Buchse


Zeibina-Leisten

Die sog. "Zeibinaleisten" gab es in 12-, 24- und 36-poliger Ausführung, meist vergoldet oder zumindest versilbert, und erfreuten sich auch bei Bastlern großer Beliebtheit. In der Industrie wurden sie vor allem in dem umfangreichen Sortiment digitaler Messgeräte und Einzelbaugruppen vom VEB Funkwerk Erfurt verbaut (dieser Betrieb hatte allerdings seinen eigenen Platinenstandard mit 90 mm Breite), aber auch z.B. in den Karteneinschüben des Rechners C8205 (36-polig).


ZEIBINA-Stecker und -Buchse

Diese Leisten waren recht platzsparend und auch kontaktsicher, nur mit dem Lötkolben durfte man ihnen nicht zu nahe kommen, weil das Polystyrol schon bei 60°C weich wurde.



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