EPROM-Programmiereinrichtungen
(Eprommer, Epromprogrammierzusatz, EPROM-Programmierzusatz)
EPROMs sind Halbleiterspeicher, deren Daten auch beim Ausschalten des Rechners erhalten bleiben.
Sie können in speziellen EPROM-Programmiervorrichtungen geschrieben werden und bei Bedarf mit UV-Licht wieder gelöscht werden.
EPROMs wurden in den 1970er Jahren als Speichermedium für Programme benutzt.
In den 80er Jahren sank ihre Bedeutung und sie wurden meist als Urlader (ein Mini-System, das das Laden des Hauptbetriebssystems vornahm)
und für die Zeichengenerierung in Bildschirmkarten (Zeichensatz) benutzt.
Bevor ein EPROM neu geschrieben werden kann, muss er gelöscht werden. Dies geschieht in speziellen Löschgeräten durch eine Bestrahlung mit ultraviolettem Licht.
Die Löschzeit ist abhängig von der Stärke der UV-Quelle und liegt zwischen 3 Minuten und 45 Minuten (da hilft nur Probieren).
Ein übertrieben langes Löschen kann einen EPROM so weit schädigen, dass er sich nicht mehr programmieren lässt.
UV-Strahler zum Löschen von EPROMs |
In der DDR waren Löschgeräte ausgesprochen schwer zu kriegen, weshalb sich einige Anwender solche Geräte auch selbst bauten,
mit dem Innenleben von Quecksilberdampf-Straßenlampen oder Höhensonnen als Brenner.
Obwohl vom Hersteller der Datenerhalt der EPROMs mit einer Dauer von nur 10 Jahren garantiert wird,
haben die meisten EPROMs bereits die dreifache Zeit schadlos überstanden.
Einen EPROM, der im Laufe der Zeit "sein Gedächtnis" verloren hat, kann man normalerweise nach einer Löschung wieder normal benutzen.
Trotzdem ist es ratsam, von allen EPROMs heute umgehend Sicherheitskopien anzulegen.
Soweit EPROMs sich auf Steckfassungen befinden, ist dies auch kein Problem.
Leider wurden von Robotron viele EPROMs direkt eingelötet, was eine Datenrettung stark erschwert.
EPROM-Schreib- und Lesegerät K0410
(Alias K 0410, K-0410, CM 1624, CM-1624, SM1624, SM 1624, SM-1624)
Dieses Gerät wurde am Rechner PBT4000 betrieben und diente zur Programmierung von EPROMs
des Typs U552 sowie von ROMs des Typs U551 mit einer Kapazität von 256 Byte.
Die EPROMs wurden dann meist im PBT4000 selbst als Programmspeicher verwendet.
EPROM-Programmiergerät K0410
| Innenansicht des K0410 |
K0410 von unten (Gehäuse abgenommen) |
Mit einer eingebauten Löschkammer konnten die EPROMs auch bei Bedarf wieder gelöscht werden.
Die Löschlampe war dieselbe, wie im PRG-Rechner und im K0421.
Im K0410 befanden sich die Steuerplatinen 051-8390 und 051-8400.
Das Gerät wurde im K1510-Rechner an die Platine 051-8380 angeschlossen.
Auf den linken Stecksockel wurde der zu programmierende EPROM gesteckt, auf den rechten kam ggf. der zu kopierende Original-EPROM.
Die Programmiersoftware war u.a. als Unterprogramm im Betriebssystem PAPL enthalten.
Der linke Programmsockel konnte EPROMs auch lesen.
PAPL-Ansteuersoftware, EPROM lesen
| PAPL-Ansteuersoftware, EPROM brennen |
Der Preis für einen U552-EPROM betrug 1982 stolze 76,56 Mark,
der gesamte K0410 kostete 3115,50 Mark.
In das System der Kleinrechner wurde das K0410 unter dem Namen CM1624 eingegliedert.
Von diesem Gerät haben bis heute einige Exemplare überlebt.
EPROM-Programmiersystem K0420
Dieses System bestand aus dem Löschgerät K0421, der Controllerkarte 078-2070
und dem Programmiersockel K0422.
Beim Lesen von problematischen EPROMs scheint das K0420 allen anderen EPROM-Programmiergeräten überlegen zu sein:
EPROMs, die auf anderen Geräten nur noch Zufallszeichen liefern, lassen sich z.T. noch auf dem K0420 fehlerfrei lesen.
EPROM-Löschgerät K0421
(Alias K 0421, K-0421, LG2000, LG 2000)
Dieses externe Gerät wurde zum Löschen von beliebigen EPROMs benutzt,
hauptsächlich im Zusammenspiel mit dem K0422 und den KC-Programmiergeräten.
Die Löschlampe war dieselbe, wie im K0410 und im PRG-Computer
EPROM-Löschgerät K0421
| Innenansicht des K0421 |
Innenansicht des K0421, eingeschaltet |
Mit einem Preis von 740 Mark (später 710 Mark) war das K0421 schon eine beachtliche Anschaffung.
Das Gerät wurde auch von RFT unter der Bezeichnung "LG2000" vertrieben.
Der zum Robotron-Gerät identische Aufbau lässt schlussfolgern, dass alle diese Geräte im Messgerätewerk Zwönitz produziert wurden.
EPROM-Löschgerät LG2000
| Typenschild des LG2000 |
K1520-Programmierzusatz K0422
(Alias K 0422, K-0422)
In Verbindung mit der Platine 078-2070 konnten mit diesem Programmiergerät
EPROMs des Typs U555 mit einer Kapazität von 1 KByte gelesen und programmiert werden.
EPROM-Programmierzusatz K0422
| EPROM-Programmierzusatz K0422 |
Ansteuersoftware EPROM
| Datenanzeige im Programm EPROM |
Der Einsatz erfolgte in Form einer Nachrüstung in allgemeine K1520-Rechner sowie serienmäßig
in der Audatec IBE und dem Audatec Strukturierarbeitsplatz.
Eine Ansteuersoftware dazu gab es unter dem Betriebssystemen SCP1526 und UDOS1526.
Zum Löschen der EPROMs wurde als externes Gerät ein K0421 benutzt.
Der Programmiersockel kostete inkl. Kabel 330 Mark.
Von diesem Gerät sind heute nur noch wenige Exemplare bekannt.
Universelles Programmiergerät UPG
Im Jahr 1983 stellte Robotron, genau gesagt dessen Forschungszentrum, ein computer gesteuertes EPROM-Programmiergerät vor.
Funktionell hatte es ähnliche Eigenschaften wie dass daro 1902, war allerdings für EPROMs des Typs U555 bestimmt.
Dazu hatte es eine Hex-Tastatur, eine HEX-Anzeige, einen Lochbandleser und eine Löschkammer.
Über eine Erweiterungskarte sollte auch das Programmieren von TTL-PROMs möglich sein.
EPROM-Programmiergerät UPG |
Als Datenquellen konnten dienen:
- die Hex-Tastatur
- ein anderer EPROM
- ein Lochband
Kartenbestückung:
Name | Kürzel | Erläuterung
| K2523 | ZVE | Prozessorkarte mit 3 KByte ROM und 1 KByte RAM
|
K9421 | PPE | EPROM-Programmieradapter
|
K3520 | OPS | 4K RAM
|
K7026 | ATD | Adapter für Tastatur, Lochbandleser und Anzeige
|
Dem Gerät war anscheinend kein großer Erfolg beschieden: Ob mehr als nur Musterexemplare gebaut wurden, ist fraglich.
Die auf dem Foto sichtbare Bezeichnung K0461 kollidiert mit der des Festplattenprüfgeräts K0461,
was auch dafür spricht, dass das UPG nicht in den Handel kam.
Besitzt jemand ein UPG?
Programmiersystem APR-EPA
(APR=Adapter für Programmierung, EPA=Einzel-PROM-Aufnahme)
Da das K0421 auf EPROMs U555 beschränkt war in Mitte der 1980er Jahre zunehmend größeren EPROMs zum Einsatz kamen,
brachte der VEB Robotron-Vertrieb Berlin 1986 ein neues System heraus, das die EPROM-Typen U555,
U2716, U2732, i2764 und i27128 abdeckte.
Es bestand aus einer Steckkarte für K1520-Computer sowie einem externen Gerät mit den EPROM-Brennsockeln.
Steuerkarte APR
| Programmiergerät EPA |
Robotron lieferte Software unter dem Betriebssystem SCP1526 mit,
die z.B. auf den Computern A5120 und A5130 nutzbar war.
Vom APR-EPA hat ein Exemplar im Rechenwerk Halle überlebt.
EPROM-Programmiergerät daro 1902
(Alias daro-1902)
Dieses Gerät wurde vom Büromaschinenwerk Sömmerda zur Programmierung der
ROM-Module für die Buchungsautomaten R1711
und R1720 entwickelt.
Es war aber grundsätzlich auch für PBT4000 / K1510,
ZE1 und PS2000 nutzbar.
Es stellte ein autonom arbeitendes, mobiles Gerät dar: deswegen war die Tastatur einklappbar,
das Gerät vorn durch einen Deckel verschließbar und das Netzkabel auf der Rückseite hinter einer Klappe verstaubar.
Mit dem Gerät fuhr der Servicetechniker zum Kunden und erstellte vorort entsprechend seinen Wünschen die Programme.
Im Nachgang konnte er das Ergebnis auf dem Fakturierautomaten gleich ausprobieren und den Kunden in die Bedienung einweisen.
Programmieranlage daro 1902
| daro 1902 in Aktion |
daro 1902, Frontbaugruppe entfernt.
| Rückansicht des geöffneten daro 1902 |
Das daro 1902 konnte einzelne EPROMs der Typen U552 und (umschaltbar) NC 5203 programmieren.
Vier dieser EPROMs wurden anschließend meist in ein ROM-Modul gesteckt.
Die Daten konnten auf drei Arten in das Gerät geladen werden:
- Durch Eingabe der Hex-Codes auf der Fronttastatur (Abtippen von auf dem Papier hand-assemblierten Programmen)
- Durch Einlesen eines Lochbandes mithilfe des eingebauten Lochbandlesers
- Durch Auslesen (Kopieren) eines EPROMs
Die Daten konnten vor dem Brennen auf dem eingebauten Display angezeigt und ggf. verändert werden.
Über Schalter konnten vor dem Brennen ggf. eine Negation der Daten oder Adressen erreicht werden, je nachdem, was der Zielcomputer erwartete.
Inwendig war das Gerät aus einer Sloteinheit aufgebaut, in der jede Menge Steckkarten steckten.
Die Steckkarten waren mit Schaltkreisen der U100-Serie (KME20) bestückt.
Eine Mikroprozessor hatte das daro 1902 allerdings nicht.
Beim Programmieren der ROMs las das Gerät die Daten gegen und stoppte den Vorgang mit Aufleuchten der Fehlerlampe,
falls geschriebenes und gelesenes Byte nicht identisch waren.
Schlecht konstruiert waren die beiden EPROM-Stecksockel an der Gerätefront (einer zum lesen und einer zum Schreiben):
sie besaßen keine Auswerferhebel, daher musste man die EPROMs mit einem Schraubenzieher herunterhebeln,
was über kurz oder lang zu Schäden am darunter befindlichen Lack führte.
Über den Produktionszeitraum gibt es keine gesicherten Informationen, es ist aber ziemlich wahrscheinlich,
dass das Gerät zusammen mit dem Fakturierautomat R1720 im Jahr 1978 in Produktion ging
und nur in kleiner Stückzahl produziert wurde.
Vom daro 1902 existieren heute noch vier Exemplare.
Ein funktionsfähiges befindet sich im Rechenwerk Halle.
EPROM-Löschgerät für daro 1902
Passend zum daro 1902 produzierte das BWS ein Löschgerät.
Es bestand aus einen Gehäuse mit einer Schublade für EPROMs, inwendig mit einem Schalter, einer Drosselspule und einer UV-Lampe bestückt.
Außen wurde ein Kurzzeitwecker aufgesteckt, der das Ende des Löschens akustisch signalisierte, allerdings selber keine Schalthandlung vornahm.
daro 1902-Löschgerät
| daro 1902-Löschgerät in Funktion |
Innenansicht des Löschgeräts |
Vom Löschgerät daro 1902 existiert heute noch ein Exemplar.
Es befindet sich im Rechenwerk Halle.
Programmiergerät G3001
(Alias G 3001, G-3001)
Dieses Gerät wurde von Funkwerk Erfurt produziert
und diente der autonomen Programmierung von EPROMs der Typen U551 und U552.
Das Gerät wurde u.a. von Numerik zusammen mit dessen Steuerung PS2000 zum Kauf angeboten.
Programmieranlage G3001
| G3001-Grundgerät |
Detailbild des Lochbandlesers
| Detailbild der Steuertastatur |
geöffnete Rückseite des Gerätes |
Die Anlage bestand aus
- dem Grundgerät mit eingebautem Lochbandleser daro 302, zwei ROM-Stecksockeln,
einer vierstelligen LED-HEX-Anzeige und einer EPROM-Löschkammer sowie
- einer ansteckbaren Hex-Tastatur
Die Daten konnten entweder:
- Per Tastatur eingegeben werden,
- Mit dem eingebauten Lochbandleser eingelesen werden oder
- von einem anderen ROM ausgelesen werden.
Das G3001 war quasi das Konkurrenzgerät zum Sömmerdaer daro 1902.
Wieso es zu dieser Doppelt-Entwicklung kam, wird wohl ewig ein Geheimnis der DDR-Wirtschaftslenkung bleiben.
Es ist denkbar, dass es sich um eine Lizenzproduktion bzw. offizielle Weiterentwicklung des daro 1902 handelt.
Vom G3001 haben bis heute wahrscheinlich drei Exemplare überlebt.
Ein funktionsfähiges befindet sich im Rechenwerk Halle.
Programmiergerät S3002
(Alias S 3002, S-3002)
Dieses Gerät wurde von Mikroelektronik Erfurt als Nachfolger des G3001 wahrscheinlich ab 1985 produziert
und diente der autonomen Programmierung von EPROMs der Typen U555, U2716
und U2732.
Das Gerät wurde u.a. von Numerik zusammen mit der Steuerung PS2100 zum Kauf angeboten.
Mit Hilfe einer zusätzlichen Steckkarte war auch die Programmierung der älteren ROMs U551 und U552
möglich, womit die Anlage auch zur Programmierung der Maschinensteuerung Steuerung PS2000 benutzt werden konnte.
Programmieranlage S3002. Links der Lochbandleser. |
Programmier S3002 mit Tastatur.
| Kartensatz des S3002. |
Die Anlage bestand aus:
- dem Grundgerät,
- einem ansteckbaren Lochbandleser S3002.130 (daro 1210 mit seitlich angebrachtem, passiven Abwickler)
- einer Tastatureinheit, die auch die ROM-Stecksockel und eine sechsstellige LED-Hex-Anzeige beinhaltete
- und ggf. einem externen Löschgerät Robotron K0421.
Vom S3002 haben bis heute wahrscheinlich nur zwei Grundgeräte und eine Tastatur überlebt.
Optima Programmer
Das Gerät wurde im VEB Robotron Optima Büromaschinenwerk Erfurt
in den Varianten 2732, 2764 und 27256 für die entsprechenden Speicher-IS entwickelt.
Es handelte es sich um einen Multi-Gang-Programmer, es konnten also in einem Arbeitsschritt mehrere identische Kopien (bis zu 8 EPROMs) geschrieben werden.
Dies war besonders in Industriebetrieben wichtig, um die Programmierzeiten zu senken.
Während der Programmierung wurde die Richtigkeit des Mutter-EPROMs durch einen, in einer 2. Fassung steckenden, Kontrollschaltkreis überprüft.
Optima-Programmer |
Der Rechner steuerte und überwachte den Programmiervorgang und realisierte zuvor die Löschkontrolle der EPROMs.
Ebenso war die Zugriffszeit in vier Stufen einstellbar.
Der Programmer basierte auf der K1520-ZRE K2521 und einer speziellen PIO-Karte,
vervollständigt durch die Kontaktiereinrichtung für die EPROMs, eine Bedientastatur und die Stromversorgung.
Vermutlich wurde das Gerät nur in geringen Stückzahlen für die innerbetriebliche Rationalisierung eingesetzt.
Anderen Betrieben wurde es zumindest als Nachnutzungsprojekt (in Form einer kompletten Fertigungsdokumentation) zur Verfügung gestellt.
Ob es auch als fertiges Gerät verkauft wurde, ist nicht bekannt.
Ob ein Optima-Programmer bis heute überlebt hat, ist nicht bekannt.
UNI-Programmierzusatz
Dieses Programmiergerät war hauptsächlich für den Einsatz in K1520-Rechnern bestimmt.
Nach einer Änderung der Bestückung der Hauptplatine war aber auch
eine Verwendung im Rechner PC1715 möglich.
UNI-Ansteuerplatine und Programmiersockel
| Hauptmenü des Programm EPR |
HEX-Anzeige des PROM-Inhalts im Programm EPR
| Hinweistext zum Programm EPR |
Der Hersteller ist bislang unbekannt und geht auch leider nicht aus den Unterlagen zum Programmiergerät hervor.
Die Auslieferung erfolgte offenbar als professionell gefertigter doppelseitiger Platinensatz:
- EPROM1: die Steckkarte für den Rechner
- EPROM1-Z: der externe Adapter für die zu programmierenden EPROMs
...mit Schaltplan- und Bestückungsunterlagen.
Dementsprechend ist der im Bild gezeigte EPROM-Adapter auch nur ein "Gestaltungsmuster"
- die Programmierplatine wurde hier in das Gehäuse der Kundentastatur von Robotron eingebaut.
Verschiedene Programmierspannungen konnten - sofern durch die Stromversorgung des
K1520-Systems vorhanden - über Drahtbrücken im Programmieradapter konfiguriert werden.
Das Programmiergerät erlaubte die Programmierung der EPROM-Typen von 2708 bis 27256.
Es sind drei verschiedene Programme bekannt, die dieses Programmiergerät unterstützen:
- EPRO.COM mit Einzelprogrammen für die einzelnen EPROM-Typen war unter SCP lauffähig.
- EPR.COM verfügt über vergleichbare Funktionalität und war unter SCP und CPA lauffähig.
- Für die U555-EPROMs in den Rechnern MFA und MSD
der Deutschen Reichsbahn wurde das Programm EP1A erstellt, welches zusätzlich zu den Grundfunktionalitäten auch eine spezielle Prüfsummenberechnung unterstützt.
Vom UNI-Programmierzusatz ist heute nur noch die Existenz 1 Exemplars bekannt.
EPROM-Programmierzusatz EPROM1
Dieses Programmiermodul gestattete das Lesen und Schreiben von EPROMs U555 bis 27256.
Hersteller war der IFAM in Erfurt.
EPROM1 wurde in Form zweier unbestückter Leiterplatten zum Preis von 3000 Mark ausgeliefert:
um die Bauteilbestückung musste sich der Anwender selbst kümmern.
Eine Platine bildete den Controller (K1520-kompatibel),
die andere nahm den Programmiersockel sowie eine Kontroll-LED auf.
Beide Platinen konnten entweder rechtwinklig durch Steckverbinder oder durch flexible Kabel verbunden werden.
Ansteuerplatine EPROM1
| Zusatzplatine EPROM1Z |
Praktisch wurde der EPROMer in K1520-Rechnern (z.B. A5120)
oder im PC1715 verwendet.
Bei Nutzung im PC1715 konnte der
3-reihige EFS-Steckverbinder aus Platzgründen auch abgetrennt werden.
Die Stecker der Controllerkarte ragten dabei hinten aus dem Rechner; die Zusatzplatine wurde außen angesteckt.
Umgekehrt war bei Nutzung im K1520-Rechner
der 2-reihige EFS-Steckverbinder unbestückt zu lassen,
da die Platine sonst nicht in die Sloteinheit passte.
Für EPROM1 existierte Ansteuersoftware unter den Betriebssystemen SCP (Kommando EPRO)
und UDOS (Kommando UPRO).
Startmenü des Programm EPRO
| Disketten- und Speicherverwaltung |
Das Programmmodul für U555-EPROMs...
| und das für große 27256-EPROMs |
Interessant ist ebenfalls die unter SCP existierende Diagnosesoftware,
die nach der Platinenbestückung bei der Inbetriebnahme helfen sollte.
Diagnoseprogramm LP
| Diagnoseprogramm LP |
Diagnoseprogramm LP |
EPROM-Programmiergerät EPROM2
Im Jahr 1989 brachte das IFAM Erfurt ein Nachfolgemodell für seinen EPROM1 heraus,
der die EPROMs U2716 bis 27256 abdeckte, für die er wahlweise die Programmierspannungen von 12,5V, 12,75V 21V und 25V bereitstellte.
Im Gegensatz zum EPROM1 war der EPROM2 nicht als Steckkarte, sondern als eigenständiges Gerät ausgeführt.
EPROMer EPROM2
| Innenansicht des EPROM2 |
Das Gerät wurde über eine Centronics-Schnittstelle angesteuert.
Entsprechende Software wurden für das Betriebssystem DCP bereitgestellt, was also einen Einsatz an A7150,
EC1834 oder westlichen PCs nahelegt.
Vom EPROM2 haben Exemplare bis heute überlebt haben.
ISP H601
(Alias ISP-H601, ISP-H-601, ISP H 601)
(ISP=Inbetriebnahme-, Service- und EPROM-Programmiereinheit)
Dieses Gerät wurde von Numerik zur Programmierung der EPROMs U2716 für die Steuerungen CNC-H642,
CNC-H645 und CNC-H646 entwickelt und ab 1986 produziert.
Die ISP wurde dazu anstelle der Werkstückprogrammkassette in die Steuerung gesteckt; die CNC-H hatte dazu eine entsprechende Klappe in der Gerätefront.
Eine Anwendung ohne die CNC-Steuerung war nicht möglich.
EPROMer H601
| EPROMer H601 |
Innenansicht des H601, links
| Innenansicht des H601, rechts |
Programmspeicherkarte des H601 |
Die Bediensoftware steckte mit im Gerät, untergebracht auf 20 KByte EPROM,
außerdem liefert es 10 KByte akku-gestützten RAM-Speicher, der als Inbetriebnahmespeicher genutzt werden konnte.
Ein- und Ausgaben wurden weitgehend mit den entsprechenden Einheiten der CNC-Steuerung gemacht.
Das H601 war in ein robustes Metallgehäuse eingebaut.
Vom H601 haben einige Exemplare überlebt, u.a. im Rechenwerk Halle.
Computer MPC2
Für den Computer MPC2 entwickelte Mansfeld
einen EPROM-Zusatz in Form zweier Steckkarten zur Programmierung der EPROMS U555
und U2716.
Die Controllerkarte wurde auf den freien K1520-Slot des Rechners gesteckt.
Die zweite Platine, die die Brennsockel enthielt, wurde mittels EFS-Steckverbinder mit dem Controller verbunden.
Rechner, die mit so einem EPROMer ausgerüstet waren, wurden entweder gehäuselos betrieben (Brennsockel neben der EPROMer-Karte)
oder das Kabel für den Brennsockel war über die Rückwand des Rechners herausgeführt.
MPC2-EPROMer mit direktem Brennsockel
| MPC2 mit herausgeführtem EPROMer |
Rückseite eines MPC2 mit EPROMer-Anschluss (Mitte) |
Technisch interessant ist die Nutzung eines NF-Verstärkerschaltkreises A210K zur Erzeugung der Programmierspannung.
Der Einsatz dieses EPROMers lag ausschließlich innerhalb des Mansfeld-Kombinats.
Es wurden nur wenige Exemplare gefertigt, von denen zum Glück zwei überlebt haben.
Computer PRG600 / 700 / 710 / 701-1 / 720
Die PRG-Rechner von Numerik hatten einen Programmiersockel auf der Rechner-Vorderseite,
mit dem EPROMs der Typen U555 und U2716 gelesen und programmiert werden konnten.
Computer PRG710-1 mit EPROM-Programmiersockel
| Steuerprogramm PROG, Programmstart |
Steuerprogramm PROG, Auslesen eines EPROMs
| Steuerprogramm PROG, Hex-Anzeige des Inhalts |
Eine Ansteuersoftware PROG gab es dazu unter den Betriebssystemen SCP1526/710 und UDOS.PRG.
Sie ermöglichte:
- Lesen von EPROMs und schreiben auf Diskette
- Programmieren von EPROMs von der Diskette
- Duplizieren von EPROMs
- Vergleichen zweier EPROMs bzw. Vergleich mit einer Datei
- Löschkontrolle des ROMs
- Hex-Anzeige des ROM-Inhalts
- Anzeige der Prüfsummen (SDLC und CRC) der ROMs
Zum Löschen der EPROMs wurde die im Rechner eingebaute Löschkammer, die die gleichzeitige Aufnahme vom 8 EPROMs ermöglichte, benutzt.
Die Löschlampe war dieselbe, wie im K0410 und im K0421.
Laut Handbuch soll es auch möglich gewesen sein, über einen externen PROM-Sockel größere EPROMs zu programmieren.
Ob das aber jemals realisiert wurde, ist fraglich, zumal dazu auch eine andere Programmiersoftware notwendig wäre.
Computer MC80
Einige Versionen des MC80-Computers hatten auf der Rechnervorderseite einen Programmiersockel,
mit dem EPROMs der Typen U555 und U2716 gelesen und programmiert werden konnten.
Die Ansteuersoftware war im Betriebssystem (im ROM) vorhanden.
Computer MC80.30 mit EPROM-Programmiersockel |
Löschmodul des MC80.30
| Löschmodul des MC80.30, geöffnet |
Zum Löschen der EPROMs wurde die im Rechner eingebaute Löschkammer benutzt.
KC87
Robotron-Elektronik Dresden vertrieb für den KC81/1 bzw. KC87 ein Programmier-Zusatzmodul.
Mit ihm konnten EPROMs des Typs U2716 mit einer Kapazität von 2 KByte gelesen und geschrieben werden.
EPROM-Programmiermodul für KC87
| Innenansicht
des KC87-EPROM-Programmiermoduls |
Die EPROMer-Software, die in Form eines ROM-Moduls mitgeliefert wurde,
ermöglichte allerdings nur ein Duplizieren der ROMs.
Eine Speicherung auf anderen Datenträgern war nicht vorgesehen.
P8000 bzw. P8000 compact
Auch für diesen Rechner gab es EPROM-Programmier-Zusätze, genau gesagt zwei verschiedene trotz baugleichem Gehäuses.
Sie arbeiteten am 8-Bit-Prozessor der P8000 unter dem Betriebssystem UDOS.
P8000-EPROM-Programmierzusatz
| Innenansicht der P8000-EPROMer (alte und neue Variante) |
Die ältere Version ermöglichte die Programmierung der EPROM-Typen U555,
U2716, U2732, U2732A und U2764.
Die jüngere Version programmierte die EPROMs U2716, U2732,
U2732A, U2764, i27128, i27256 und i27512.
Die Unterscheidung beider Typen gelingt erst nach Aufschrauben des Geräts anhand der Leiterplatte.