Steuerrechner PS2100

(Alias PS 2100, PS-2100)

Diese Digitalsteuerung wurde wurde vom Forschungszentrum des Werkzeugmaschinenbaues als Weiterentwicklung der PS2000 entwickelt und wahrscheinlich ab 1987 vom VEB Numerik produziert. Im Unterschied zum Vorgängermodell wurden in der PS2100 als Datenspeicher vier EPROMs vom Typ U2716 eingesetzt. Außerdem wurden bei der PS2100 die bisherigen TTL-Schaltkreise weitgehend durch Lowpower-Schottky-Schaltkreise ersetzt, zwecks Verringerung des Stromverbrauchs und zur Verringerung der abzuführenden Wärme.


Steuerung PS2100

PS2100, Ansicht von oben

Bedienteil der PS2100

Typenschild der PS2100

ROM-Platine

Timerkarte CT10V

Eingabekarte EG24

Ausgabekarte AL220

Die PS2100 konnte bis zu 512 Ein- bzw. Ausgänge schalten. Ebenso wie die PS2000 besaß sie keinen Mikroprozessor, es handelte sich also eher um ein elektronisches Schrittschaltwerk, bei dem die EPROMs (paarweise adressiert, also 16-Bit) die zentrale Rolle spielten. Mit einer Zykluszeit von 4 Millisekunden für die möglichen 4 KByte Programmspeicher war sie damals eine extrem schnelle Steuerung.

Die PS2100 war zum Einbau in Schaltschränke vorgesehen, besaß deshalb kein eigenes Gehäuse. Sie bestand aus Netzteilmodulen, einem Lüfter sowie einer Sloteinheit für Leiterplatten mit je zwei 58-poligen direkten EFS-Steckverbindern. Die Leiterplattengröße der PS2100 war mit K1520 identisch, elektrisch entsprach sie allerdings nicht diesem Bus. An Leiterplatten waren verbaut: Reichten die Steckplätze nicht, konnte eine Erweiterungseinheit mit zusätzlichen 16 Steckplätzen angeschlossen werden.

Mit der Anlage wurden das Inbetriebnahmegerät IBG2100 und das EPROM-Programmiergerät S3002 ausgeliefert.

Von der PS2000 und der PS2100 wurden zusammen ca. 15.000 Exemplare hergestellt. Bis heute haben von der PS2100 mehrere Exemplare überlebt. Zwei vorführbare befinden sich im Rechenwerk Halle.


Steuerrechner PS2200

Es gab ab 1989 ein Nachfolgeprojekt zur PS2100 namens PS2200, das augenscheinlich auf weitere Reduzierung des Stromverbrauchs abzielte. Bei ihr entfiel nun auch das zweite 9V-Netzteil. Auf den Leiterplatten wurden von Numerik erstmalig auch SMD-Bauteile verbaut. Neu war auch die Möglichkeit der Nutzung einer Haftspeicherkarte, außerdem wurden die Spannungsüberwachungskarte und die Rückverdrahtungsleiterplatte geändert.


PS2200-Digitaleingabekarte

Rückseite der Digitaleingabekarte mit SMD-Bestückung

Die Verbreitung der PS2200 war, bedingt durch die Auflösung der DDR und des Herstellers, nicht groß: ca. 2000 Exemplare wurden hergestellt. Heute gilt die PS2200 als ausgestorben.

Wer besitzt noch eine PS2200?


Inbetriebnahmegerät IBG2100

(IBG 2100, IBG-2100)

Zur PS2100 gab es ein spezielles Inbetriebnahmegerät namens IBG2100. Es gestattete:


Inbetriebnahmegerät IBG2100

Inbetriebnahmegerät IBG2100, Deckel geöffnet

Rückseite des IBG2100

IBG2100, geöffnet

Für den Einsatz des IBG wurde die ROM-Leiterplatte aus der Steuerung gezogen und stattdessen in das IBG gesteckt. Anstelle der ROM-Karte wurde eine Adapterkarte mit ansteckbaren Kabeln zum IBG in die Steuerung gesteckt.

Vom IBG2100 haben bis heute Exemplare überlebt. Ein vorführbares befindet sich im Rechenwerk Halle.



Letzte Änderung dieser Seite: 04.01.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de