Betriebssystem PAPL

(=Programmier-Arbeits-PLatz)
Dieses Betriebssystem wurde auf dem Computer PBT4000 zur Software-Entwicklung (für PBT4000 und K1510-OEM-Rechner) benutzt.
Von PAPL existierten 3 Varianten: Die beiden ersteren waren vom Funktionsumfang vermutlich gleich, PAPL3 stellte eine Neuentwicklung dar.

PAPL1

PAPL1 war funktionsseitig und bedienerseitig vermutlich identisch mit PAPL2, benutzte aber ein Magnetkassettenlaufwerk daro 1250 als Massenspeicher und einen Fernschreiber als Drucker.
Nähere Informationen liegen leider noch nicht vor.

PAPL1 gilt heute als ausgestorben.


PAPL2

PAPL2 enthielt einen K1510-Assembler, einen Disassembler, einen Debugger, einen HEX-Editor, die Ansteuersoftware für Drucker SD1145 oder SD1156, Lochbandgeräte bzw. Magnetbandgeräte, die Ansteuersoftware für den EPROM-Programmer sowie einige Programme zum Manipulieren von Daten im Speicher.

Das Laden von PAPL2 konnte auf zwei Arten erfolgen: Nach dem Start meldete sich PAPL2 mit der Meldung "PROGRAMM WAEHLEN" und erwartete den Start eines Programms per Funktionstaste.


Spartanisch: Der Startbildschirm vom PAPL2

Bedingt durch die Architektur der K1510-Rechner standen für das zu entwickelnde Anwenderprogramm maximal 7 KByte Speicher zur Verfügung.

Unterprogramme: Da die Tastatur keine ENTER-Taste besaß, wurde an deren Stelle die Taste PRINT benutzt.


Laden einen Programms vom Lochband.
Unten die Anzeige des gefundenen Dateinamens.

Ausgeben einen Programms.


Lesen eines EPROMs.

Brennen eines EPROMs.

Programm debuggen / starten

Assembler und Hex-Editor

Speicherbereiche kopieren

Verschiebung und Neuberechnung von Programmen

Heute existiert nur noch 1 Rechner, auf dem dieses seltene Betriebssystem läuft.



PAPL3 / PES K1510

(PES=Programm Entwicklungssystem)
PAPL3 stellte gegenüber den beiden Vorgängervarianten eine komplette Neuentwicklung dar und war auch nicht kompatibel zu diesen. Ein wesentlicher Unterschied war, dass aufgrund der gewachsenen Programmgröße nur jeweils 1 Dienstprogramm im Speicher gehalten wurde. Wurde ein anderes Dienstprogramm benötigt, musste es vom Datenträger (meist Magnetkassettenlaufwerk daro 1250) geladen werden und das vorhergehende Programm wurde zwangsweise entladen.
Ein einmal geladenes Dienstprogramm konnte dann aber beliebig oft im Speicher gestartet werden. Einen Neustart (Reboot) des Betriebssystems überlebte das Dienstprogramm ebenfalls im Speicher.
Neu an PAPL3 war, dass bei allen Datei-orientierten Funktionen die zugeordneten Geräte ausgewählt werden konnten: Hardwareseitig war das PBT4000 mit 4 KByte ROM und 12 KByte RAM zu bestücken. Knapp 8 KByte RAM waren für das Anwenderprogramm reserviert, den Rest belegte das Betriebssystem.

Das Auswählen einer Datei auf einem Datenträger ging auch anders als bei PAPL2: es war der Dateiname manuell einzugeben und das Betriebssystem durchsuchte den Datenträger danach. Dadurch war es möglich, mehrere Dateien hintereinander auf einem Lochband bzw. Magnetkassette abzulegen.


Genau so spartanisch wie der Vorgänger: der Startbildschirm

PAPL3-Programm-Debugger

Menü der Dateiverwaltung

Datei kopieren in der Dateiverwaltung

EPROM lesen in der Dateiverwaltung

EPROM brennen in der Dateiverwaltung

Der K1510-Assembler

Menü des Texteditors

Startmenü des HEX-Editors

Der HEX-Editor

Startmenü der Onlinehilfe

Anzeige der Gerätezuordnung in der Hilfe

Onlinehilfe zur Dateiverwaltung

Onlinehilfe zum Assembler

PAPL3 lieferte folgende Funktionen: Die Auswahl der Funktionen erfolgte wie üblich über die Funktionstasten.

Der Assembler bot gegenüber PAPL2 auch einige Verbesserungen: so war die Benutzung symbolischer Adressierung und relativer Sprungbefehle möglich. Der Programmquelltext war zweigeteilt: erst kamen die Programmbefehle und danach ein Text- und Tabellenteil.

Heute existiert nur noch 1 Rechner, auf dem dieses seltene Betriebssystem läuft.


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