Externe Geräte für die R4000-Rechnerserie
Die hier aufgeführten Geräte wurden an den Rechnern R4000, R4200 und R4201 benutzt.
Bedienschreibmaschine SM4000
Informationen zu diesem Gerät sind im Kapitel Bedienschreibmaschinen zu finden.
Bediendrucker BD4000
Informationen zu diesem Gerät sind im Kapitel Bediendrucker zu finden.
Bildschirmterminals
(Alias IBT 4000, IBT 4000, VT 340, VT-340)
Neben dem PBT4000 wurden auch kleinere Terminals an den R4000-Rechnern verwendet.
Die Kopplungen zwischen Rechner und Terminal erfolgte meist über eine V.24-Schnittstelle oder eine IFSS-Schnittstelle.
Bei größeren Entfernungen wurden Modems dazwischengeschaltet.
Das Terminal IBT4000 von Robotron konnte Text mit einer Auflösung von 32x8 Zeichen darstellen.
Es stellte die Vorstufe zur Entwicklung des PBT4000 dar. Das IBT4000 gilt heute als ausgestorben.
Terminal IBT4000
| Terminal IBT4000 in leicht geändertem Gehäuse |
Arbeit am IBT4000 |
Das Terminal VT340 war ein Importgerät der ungarischen Firma Videoton.
Es stellte auf dem Bildschirm Text mit einer Auflösung von 80x16 oder 64x12 Zeichen dar.
Ob irgendwo ein VT340 überlebt hat, ist unbekannt.
Terminal VT340 |
Lochbandgeräte
An den Robotron-4000-Rechnern wurden u.a. die Lochbandgeräte
verwendet.
Lochbandtisch mit zwei Lochbandlesern CT2100 |
Alle diese Geräte benutzten das Interface SIF1000, ausgeführt durch Kabel mit Rundsteckern.
Magnetkassettengeräte
Hierzu wurde das daro1250 eingesetzt, das ansonsten auch am PBT4000 seinen Dienst tat.
Das Interface entsprach dem SIF1000-Standard.
Drucker
Als mittelschnelles Gerät kam der SD1156 zum Einsatz.
Drucker SD1156 |
Für schnelle Ausgaben wurden stattdessen Paralleldrucker EC7031 und EC7033 eingesetzt.
Außerdem standen zur Ausgabe die Druckwerke der Bedienschreibmaschine
bzw. der Bediendrucker zur Verfügung.
Magnetbandgeräte
Hierzu wurde das Spulenmagnetbandgerät MBE4000 benutzt.
Es hatte zum Rechner hin zwei Anschlüsse nach dem SIF1000-Standard.
Magnetbandgerät MBE4000 |
Ein (im Magnetbandschrank eingebauter) Bandcontroller konnte bis zu vier Magnetbandlaufwerke bedienen.
Magnettrommellaufwerke
Diese Geräte wurden als schneller externer Datenspeicher alternativ zu den Wechselplattenlaufwerken genutzt.
Die Anlage bestand aus einem Trommelsteuergerät TSG4200 und bis zu vier Trommelspeichern PBB204-2.
Das TSG stellte die Verbindung zwischen dem ESK (Externer Speicherkanal, Bestandteil des R4xxx-Prozessors) und den Trommelspeichern her.
Außerdem enthielt es die Spannungsversorgung der Trommelspeicher.
Die Schränke der Trommelspeicher enthielten eine Einschaltvorrichtung für den jeweiligen Trommelmotor und die Lüfterbank,
den eigentlichen Speichereinschub (MERA ELWRO BW-8)
sowie eine Elektronikeinheit mit Schreib-/Leseverstärkern, Adressierlogik und Schreibschutzlogik.
Für letztere befanden sich oberhalb des Platinenkäfigs 16 Kippschalter, mit denen sich die 128 Magnetköpfe in Gruppen zu je 8 Köpfen auf "nur lesen" schalten ließen.
Die Adressbereich der Köpfe wurden fortlaufend oktal nummeriert (Schrank 1: 000-170, Schrank 2: 200-370, Schrank 3: 400-570, Schrank 4: 600-770).
Im Gegensatz zu "normalen" Festplatten besaßen die Trommelspeicher Festköpfe.
Pro Spur war ein Magnetkopf fest im Gehäuse der Trommel eingebaut.
Dadurch ergabt sich eine recht hohe Anzahl an Köpfen.
Allerdings arbeiten die Köpfe nicht parallel.
Wurden Daten geschrieben oder gelesen, wurde durch die Elektronik immer nur genau ein Kopf ausgewählt.
Magnettrommel-Steuergerät TSG4200
| Zwei Magnettrommelspeicher PBB204-2 |
Technische Parameter des Trommelspeichers PBB204-2:
- Speicherkapazität: 98304 Worte (196608 Byte) pro Magnettrommel
- Lesegeschwindigkeit: 19.000 Worte/s (300 kBaud)
- Wortlänge: 16 Bit (+3 Bit Prüfinformationen)
- Aufzeichnungsverfahren: NRTZ
- Aufzeichnungsdichte: 17 Bit/mm
- Drehzahl: 1500 U/min
- Anlaufzeit: < 20 s
- Auslaufzeit: 3-10 min
- Mittlere Zugriffszeit: 20 ms
- Kopf-Trommelabstand: 22 µm
- Masse eines Schrankes PBB204-2: 135 kg
- Masse eines Trommelspeicher BW-8: 55 kg
- Anzahl der Arbeitsköpfe (für Daten): 128 (+24 Reserveköpfe)
- Anzahl der Köpfe für Takt- und Adressenrückgewinnung: 4 (+2 Reserveköpfe)
- Anzahl der Worte pro Spur: 768 (+6 Reserve)
Magnettrommel PBB204-2 |
Geöffnete Magnettrommel PBB204-2
| Geöffnete Magnettrommel PBB204-2 in der Draufsicht |
Heute ist ist die Existenz von einem vollständigen TSG4200 und drei PBB204-2 bekannt.
Ein unvollständiges TSG4200 sowie ein PBB204-2 befinden sich im Rechenwerk Halle.
Wechselplattenlaufwerke
Alternativ zu den Trommelspeichern kamen an den R4000-Rechnern Laufwerkseinheiten
des Typs ISOT1370 zum Einsatz.
Ein Plattenschrank enthielt zwei Einschübe mit jeweils einer Festplatte und einer Wechselplatte.
Die Ankopplung an den Rechner erfolgte über den Externen Speicherkanal ESK bzw. Direkten Speicherkanal DSK.
Festplattenlaufwerke
Alternativ zu Trommelspeicher oder Wechselplattenspeicher
konnten an den ESK der R4000-Rechner auch Festplatten angeschlossen werden.
Die Plattenmodule EC5060
wurden von der Firma MOM aus Ungarn geliefert.
Ein oder zwei dieser Module baute Robotron
zusammen mit einem Plattencontroller und den Netzteilen in einen Schrank
und ermöglichte dem Computer auf diese Weise, seinen Hauptspeicher auszulagern,
um zwischenzeitlich Platz im Hauptspeicher für andere Aufgaben zu erhalten.
Festplatteneinheit FPE4000 |
Die Speicherkapazität eines FPE4000-Schrankes betrug 983.040 Bytes pro Plattenmodul.
Da es sich um Festkopfspeicher handelte, ließ sich die Speicherkapazität nicht viel weiter erhöhen,
dafür hatte man eine recht hohe Übertragungsgeschwindigkeit von Geschwindigkeit von 206 KByte/s,
wobei prinzipgebunden keine Zeit für Kopfpositionierung anfiel.
Betriebsdatenerfassung
Zur Zählung von Werkstücken, Anmeldung von Werkstücken sowie zum Messen bestimmter Größen wurden das
Betriebsdatenerfassungssystem daro1600 oder Ursadat-Anlagen eingesetzt.
Kopplung mit Analogrechnern
Die tschechischen MEDA-Analogrechner konnten über ein Koppelwerk "SPOZA" mit dem R4000 verbunden werden.
Die Übernahmezeit eines Ergebnisses betrug dabei 30 µs.
Außerdem war eine Kopplung mit dem Analogrechner ADT3000 möglich.
Die so entstandenen Rechnernetzwerke bezeichnete man als Hybridrechner.
Koppelwerk (links) und Analogrechner MEDA 41 (rechts)
| Analogrechner ATD3000 |