Magyar Optikai Müvek

Diese ungarische Firma (Budapest) produzierte Komponenten für Computer, von denen auch einige in der DDR verbaut wurden. Bislang bekannte rechentechnische Produkte: Im Jahr 1876 entstand die Firma in Cluj-napoca (Klausenburg, im heutigen Rumänien, gehörte damals zu Ungarn) als Abteilung der dortigen Universität, stellte feinmechanische und optische Geräte her. 1884 zog die Firma unter dem Namen "Nándor-Süss-Institut für Feinmechanik" nach Budapest um. Den Namen "Magyar Optikai Müvek" (Ungarische Optikwerke) trug sie ab 1939.

Die Produktpalette wuchs stetig, erstreckte sich von Brillen über Fotoapparate, Geodäsieausrüstung, Ferngläsern, Mikroskope, Messschieber und Uhren bis hin zu militärischen Geräten. Damit hatte der Betrieb eine ähnliche Bandbreite wie Zeiss in der DDR.


MOM-Gebäude, in ihren besten Zeiten

MOM-Werk, in den 1960ern

Budapest, im Vordergrund das MOM-Gelände

1977 stieg die Firma in die Produktion von Computertechnik ein, genau gesagt Diskettenlaufwerken, Festplattenlaufwerken und Lochbandtechnik.


Diskettenlaufwerk MF6400

Typenschild eines MF6400

In der Privatwirtschaft der 1990er Jahre hatte die Firma kein Glück: 1998 wurde sie aufgelöst, zwei Jahre davor begannen bereits die Abrissarbeiten an wohl sämtlichen Firmengebäuden, obwohl diese architektonisch wertvoll waren. Damit endeten nicht nur 120 Jahre Firmengeschichte, sondern auch die ungarische Feinmechanikindustrie. Das Areal ist inzwischen mit Bürogebäuden neu bebaut. Übrig geblieben sind vorort einige geografische Begriffe: MOM-Park und MOM Sport.


Abriss eines der MOM-Gebäude,
man beachte den Werksnamen auf dem Dach

Eine Zeit lang gab es einen Traditionsverein (Magyar Optikai Művek Közhasznú Emlékalapítvány) in Budapest, der die Erinnerung an MOM aufrecht erhielt, der scheint sich aber auch aufgelöst zu haben: die Firma fällt zunehmend der Vergessenheit zum Opfer.


Ehemalige Adresse

1124 Budapest, Csörsz u. 39




Letzte Änderung dieser Seite: 04.01.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de