Erste Hilfe bei technischen Problemen, Erst-Inbetriebnahme von Geräten
Erst-Inbetriebnahme
Nun ist er da, der neue alte DDR-Computer... Und wie nun weiter?
Sollte es sich um einen Rechner handeln, der auf der Website als "ausgestorben" gilt
oder von dem fast keine Exemplare mehr "leben", ist besondere Vorsicht angesagt.
Eine Anfrage um Unterstützung und Tipps im Forum ist vor der Erst-Inbetriebnahme sicher eine gute Idee.
Feststellen, ob die Komponenten, die man bekommen hat, auch wirklich zusammen gehören
(Der Anschluss einer falschen Tastatur an einen Rechner kann bereits zur Zerstörung führen)
Überprüfung der Verkabelung. Besonders wenn der Vorbesitzer unfachmännisch am Gerät herumgebastelt hat, ist mit falsch gesteckten Kabeln zu rechnen.
Den Rechner bei Erst-Inbetriebnahme mit einer niedrigeren Netzspannung (Regeltrafo) zu betreiben,
ist auf Grund der meist verwendeten Schaltnetzteile NICHT zu empfehlen.
Allerdings ist ein kleiner Trenntrafo zuweilen sehr nützlich, der bei einem möglichen Kurzschluss spannungsseitig "einknickt" und die Schäden am Gerät verringert.
Ein recht sicherer Weg, Schaltnetzteil in Betrieb zu nehmen, ist die Vorschaltung eines Widerstand (Glühlampe 100W 220W) in die Netzleitung.
Bei eventuellen Defekten bricht die Spannung zusammen, ohne Schaden anzurichten.
Außerdem können sich die Elkos der Netzteil wieder formieren, ohne dabei die Feinsicherungen oder die Primärdioden zu zerstören.
Bei einem solo-betriebenen Netzteil sollte beim Einschalten die Glühlampe kurz aufleuchten und nach wenigen Sekunden wieder verlöschen.
Falls die Elkos noch nicht formiert sind, kann die Zeit bis zum Verlöschen der Lampe bis zu 2 Minuten betragen, wobei aber einen stete Helligkeitsabnahme sichtbar sein sollte.
Leuchtetet die Lampe permanent hell, ist ein Kurzschluss im Netzteil.
Wenn ein Rechner modular aufgebaut ist und nach Jahren des Stillstandes erstmalig wieder in Betrieb gesetzt wird,
ist es ratsam, erst mal die Netzteile allein laufen zu lassen (Platinen abziehen) und für alle Fälle nachzumessen, ob die Netzteil-Ausgangsspannungen stimmen.
Achtung: es gibt einige Netzteile, die ohne Belastung nicht richtig funktionieren (z.B. PC1715 oder EC1834).
Dieser Effekt kann sich in einem rhythmischen Zirpen der Netzteile äußern. In diesem Fall eine Belastung (z.B. Bremslicht-Glühbirne vom Auto) sekundärseitig ans Netzteil hängen.
Bildschirme, die lange irgendwo gelagert waren, sollte man vor dem ersten Einschalten innen gründlich trocknen
(im Sommer einen Tag in der Sonne stehen lassen, im Winter einen Tag auf dem Ofen oder lange Zeit mit einem Heizlüfter trocknen).
Das ganze geht am besten bei offenem Gehäuse. Vor dem Einschalten natürlich Geräte erst mal wieder kalt werden lassen.
Kontrollieren, ob die Lüfter funktionieren. Es gibt Geräte, deren Hardware sonst den Hitzetod stirbt.
Es hat sich als günstig herausgestellt, die Geräte nach dem ersten Einschalten erst mal nur 1 Minute laufen zu lassen und dann wieder auszuschalten.
Einige Bauteile (Elektrolytkondensatoren) müssen sich erst langsam wieder an die Arbeit gewöhnen (formieren).
Nach dem Ausschalten eines Rechners generell mindestens 30 Sekunden vor dem Wieder-Einschalten warten.
Es gibt Rechner, bei denen sonst die Elektronik kaputt geht (besonders Floppycontroller).
Allgemeines, Arbeitsschutz
Viele Geräte haben Bauteile, die auch bei ausgeschaltetem Geräte-Netzschalter unter Strom stehen (z.B. Entstörkondensatoren oder Stand-By-Netzteile)
und daher auch im vermeintlich ausgeschaltetem Zustand zu Bränden und Defekten führen können.
Daher die Geräte nie unbeaufsichtigt am Netz lassen. Sinnvollerweise einen externen Hauptschalter (z.B. Steckdosenleiste mit Schalter) benutzen.
Perfekt ist ein Hauptschalter mit Kontrollleuchte neben der Zimmertür.
Vor dem Ausschalten und möglichst auch vor dem Einschalten der Rechner die Laufwerkshebel an den Diskettenlaufwerken öffnen.
Sonst können durch undefinierte Laufwerkszustände die Diskettendaten zerstört werden. Sicherheitshalber Schreibschutze auf die Bootdisketten kleben!
Drucker und Bildschirme können in der Regel im eingeschalteten Zustand abgezogen und gesteckt werden.
Bei allen anderen Steckern sind die Geräte vorher auszuschalten.
Vor dem Öffnen der Geräte den Netzstecker ziehen.
Es gibt Bauteile, die auch bei ausgeschaltetem Geräteschalter unter Hochspannung stehen (z.B. Entstörkondensatoren). Also Vorsicht wegen Stromschlag.
Denkt bitte auch daran, dass Netzteile im ausgeschaltetem Zustand noch einige Minuten Hochspannung speichern können. Das betrifft besonders Bildschirme!
Über die Anschaffung eines Feuerlöschers (der muss nicht groß sein!) sollte man nachdenken.
Darauf achten, dass der Feuerlöscher für elektrische Anlagen geeignet ist (kein Wasser!).
Reinigung
Vor der Reinigung notieren, welche Stecker wo dran gehören und welche Platinen in welchen Slot, sonst gibt's später unangenehme Überraschungen
Beim zerlegen des Gerätes ggf. auch fotografieren, das erleichtert später den Zusammenbau
Mit einem Pinsel den Staub locker bürsten und dabei mit dem Staubsauger (sinnvollerweise ein Bodenstaubsauger) absaugen.
Dabei auf eventuell lockere Schildchen/Beschriftungen achten, dass die nicht weggesaugt werden
Bei der Reinigung von Leiterplatten vor dem Wiedereinbau prüfen, dass durch das Abpinseln keine Bauteile umgeknickt sind
Kabel lassen sich gut mit verdünntem Geschirrspülmittel reinigen
Gerätegehäuse mit Geschirrspülmittel oder Fensterputzmittel reinigen.
In hartnäckigen Fällen hilft Scheuermilch, bedingt durch die dann angeraute Oberfläche aber,
das Gerät anschließend mit Wachs (Möbelpolitur) zu behandeln
Vorsicht bei Gehäusen mit aufgespritzer Beschriftung: die poliert man sonst allzu schnell weg.
blind gewordenen oder rostige Schraubenköpfe lassen sich mit einem in einer Minibohrmaschine und Drahtigel wieder blank machen.
Flächigen Rost auf blankem Metall mit einem in einer Minibohrmaschine und Drahtigel wieder blank machen.
Roststellen unterhalb von Farbe (ebenso Flugrostpunkte) lassen sich durch intensive Behandlung
mit Scheuermilch etwas unauffälliger machen (Entfernung des ausgelaufenen Rosts)
Vergilbte weiße Kunststoffgehäuse werden mit Scheuermilch wieder heller.
Flecken auf Kunststoff (besonders fettartige Flecken) lassen sich mit Spiritus (kein Benzin!) entfernen.
Gealterte Gummiteile werden in warmem Seifenwasser wieder weich und ansehnlich
Eine Behandlung mit farbloser Möbelpolitur bringt den Glanz zurück (nach dem Trocknen polieren)
Bildröhren mit Entspiegelungsschicht nicht nass machen, sonst blättert die Entspiegelung ab
Bei Bildschirmen besonders auf Sauberkeit der Bildröhrenrückseite,
der Funkenstrecken (auf der Platine hinten am Bildröhrenhals) sowie der Zeilentrafos
und den Hochspannungsgleichrichters (bzw. der Hochspannungskaskade) achten.
Die graphitfreien Stellen der Bildröhrenrückseite mit Spiritus oder Fensterputzmittel reinigen.
Vorsicht bei der Platine hinten am Bildschirmhals: die Bildröhre ist sehr bruchempfindlich!
Reparaturen
benötige Ausrüstung
einen Satz normales Werkzeug (Schraubendreher, Zangen)
Lötkolben (<40W), sauberes Lötzinn
ein Messgerät für Spannungen, Ströme und Widerstände
ein Satz Mutternschlüssel (Muttern mit der Zange lösen oder zu halten beschädigt diese)
für die Arbeit in slotsystem-basierten Rechnern (K1510, K1520)
zwei Haken aus Stahldraht biegen zum Herausziehen der Platinen
Rechner
Bei Verdacht auf defekte Komponenten (besonders Platinen) hat es sich als günstig erwiesen, mit den defekten Baugruppen zu einem
Hobbykollegen zu gehen (der ein funktionierendes Gerät hat) und die Baugruppen dort einzeln im funktionierenden Gerät auszuprobieren.
Bei Verdacht auf defektes Netzteil ist das Risiko von Schäden im funktionierenden Gerät zu groß: das Netzteil sollte man besser allein reparieren.
Für viele Rechner gibt es Diagnoseprogramme, speziell der RAM-Test klärt viele merkwürdige Effekte.
Problem: Ohrenbetäubender Lärm aus dem Rechnerlautsprecher (Computer A7100 und A7150)
Ursache: Netzteil 5V ausgefallen
Ursache: RAM defekt oder fehlend
Problem: Computer A7100 und A7150 gehen nach einigen Sekunden aus,
LED blinkt an der Vorderseite.
Ursache: Die Lüfterüberwachung hat das Gerät abgeschaltet. Ursachen dafür können sein: einer der beiden Lüfter dreht sich nicht bzw. zu langsam,
das Stand-By-Netzteil ist ausgefallen oder ein Reflexkoppler an den Lüftern ist verschmutzt oder ausgefallen
Problem: K1520-Rechner bleibt beim Booten von SCP mit der Meldung "Robotron-Loader" hängen
Ursache: Tastatur steckt nicht dran oder das Betriebssystem ist für eine andere Tastatur generiert.
Problem: K1520-Rechner schlägt manchmal bei Einschalten die Zimmersicherung heraus.
Ursache: ein sehr hoher Einschaltstromstoss der Netzteile. Rechnerseitig kann man da nicht viel dagegen machen.
Abhilfe schafft der Einsatz einer trägeren Zimmer-Sicherung oder der Einsatz einer "Einschaltoptimierung für Großverbraucher"
(ein kleines Gerät in Form eines Netz-Zwischensteckers, das den Stromstoß auffangen soll).
Problem: Fehlermeldung "Graphics-Fehler ??......" und "Keyboard-Fehler ??..?" im Selbsttest des A7150
Ursache: Tastatur steckt nicht dran oder eventuell der Stecker auf der Rechner-Rückseite
Problem: Zimmersicherung oder FI-Schalter fliegen raus. Teilweise auch bei ausgeschaltetem Gerät. In einigen Fällen mit einem Zischen im Gerät verbunden
Ursache: das Netzfilter im Gerät ist defekt. Es handelt sich um Kondensatoren,
die zwischen die Netzadern geschalten sind (z.T. noch vor dem Netzschalter) und meist eine Verbindung zum Schutzkontakt haben.
Netzteile
Ein kräftiges Zischen, meist verbunden mit einer Rauchentwicklung, teilweise auch mit Rausfliegen der Zimmer-Sicherung verbunden,
ist häufig auf einen defekten Netz-Entstörkondensator zurückzuführen. In diesem Fall den Rechner möglichst sofort zerlegen,
solange man das defekte Teil noch mit der Nase orten bzw. an seiner Hitze fühlen kann.
Falls kein Ersatz für einen Entstörkondensator zu Verfügung steht, notfalls den Rechner ohne diesen Kondensator betreiben.
Lautes wiederholtes Knallen im Netzteil deutet auf einen defekten (durchgeschlagenen) Elektrolytkondensator hin.
Rhythmisch zirpende Geräusche im Netzteil, manchmal verbunden mit dem Durchbrennen der Geräte-Hauptsicherungen,
weisen auf einen sekundär-seitigen Kurzschluss hin. Den kann entweder das Netzteil selber verursachen
(z.B. durchgeschlagene sekundäre Gleichrichterdioden) oder auch irgendeine der Rechnerplatinen.
Hinweis: einige Netzteile (z.B. PC1715 oder EC1834) produzieren ein ähnliches Zirpen, wenn sie ohne Belastung betreiben werden.
Bei der Reparatur der Netzteile prüfen, ob alle Lüfter laufen.
Festgerostete Lüfter kann man durch Ölen der Lager (Custanol S) häufig wieder gangbar machen.
Problem: Gerätesicherung fliegt beim Einschalten sofort heraus
Ursache: primärseitiger Defekt im Netzteil. Meist sind die primären Gleichrichterdioden oder ein Entstörkondensator durchgeschlagen.
Es ist sinnvoll, die Spannung auf dem Primär-Elko von Schaltnetzteilen zu prüfen.
Es sollten mindestens 305V Gleichspannung anliegen und 0V Wechselspannung.
Falls nicht, ist der Elko an Kapazitätsmangel gestorben.
Ein häufiger Fehler ist Kontaktkorrosion zwischen Sicherung und Sicherungshalter. Die Sicherung dazu entfernen und Sicherung und Sicherungshalter
mit einem Drahtigel (Mini-Bohrmaschine) wieder blank machen.
Sicherungshalter (Einlötversion) neigen an den Biegestellen zum Brechen.
Mit einem dicken Tropfen Lötzinn (Flächen vorher gut reinigen) lassen sich die Sicherungshalter meist wieder reparieren.
Defekte Feinsicherungen, deren Glasröhrchen silbern angelaufen ist, weisen auf einen echten Defekt im Gerät hin.
Defekte Feinsicherungen mit klarem Glasröhrchen entstehen meist ohne besondere Ursache durch Wegkorrodieren des Sicherungsdrähtchens.
Schrauben, die in Kunststoff gedreht sind (z.B. die Verschraubung von Leistungsdioden und Thyristoren) werden durch Schrumpfung des Kunststoffs locker
und können dadurch gefährliche Funkenbildung erzeugen,
Problem: Rechner A5120 (K8924, K8927, K8931) lässt sich nicht einschalten
Prüfen: im ausgeschalteten Zustand müssen 2 LEDs auf der Spannungsanzeige (Rechnerfuß vorn) leuchten.
Falls keine LEDs an: Wackelkontakt am Netzstecker hervorrufen und auf Funkenbildung am Stecker lauschen.
Falls kein Funken-Knistern: 2 Sicherungen im Rechnerfuß an der Geräterückseite prüfen. Eventuell Netzfilter defekt.
Funken-Knistern vorhanden: 2 Sicherungen im Rechnerfuß an der Gerätevorderseite prüfen. Eventuell Netzfilter defekt.
Eventuell Stand-By-Netzteil (z.B. Sicherung auf dessen Platine) defekt.
Falls 1 LED an: Stand-By-Netzteil defekt
Problem: Rechner A5120 (K8924, K8927, K8931) lässt sich einschalten, funktioniert aber nicht
Prüfen: Spannungsanzeige-LEDs (Rechnerfuß vorn) anschauen. Es müssen im eingeschalteten Zustand 6 LEDs leuchten.
Leuchten 2 LEDs: 5V-Hauptnetzteil defekt (Sicherung im 5V-Netzteilmodul prüfen).
Leuchten 3 LEDs: 12V-Hauptnetzteil defekt (Sicherung im 12V-Netzteilmodul prüfen).
Leuchten 4 LEDs oder 5 LEDs: Spannungswandler (Rechnerfuß vorn) defekt
Leuchten 6 LEDs, liegt die Fehlerursache vermutlich nicht an den Netzteilen. Platinen prüfen.
Problem: Netzfilter wird heiß oder wirft die Sicherung oder FI-Schalter heraus
Lösung: Netzfilter ausbauen und alle seine Kondensatorstrecken
nacheinander unter Vorschaltung einer Glühlampe (220V) ans Netz hängen.
Glimmen oder Hellerwerden der Lampe deutet auf einen Defekt hin und heilt z.T. im Laufe mehrerer Tage wieder.
Die Anlage dabei aber nie unbeaufsichtigt lassen und bei Erwärmung über 60° immer wieder abkühlen lassen.
Platinen
Vor dem Ausbau von Platinen sich selbst erden. Perfekt ist ein Armband mit Stromableitung (auf den Schuko der Steckdose).
Auch ein häufiges Berühren des Schukos hilft schon.
Berühren der Leiterbahnen und Kontakte von ausgebauten Platinen vermeiden (statische Aufladung), Platinen am besten nur am Rand über Eck anfassen.
ausgebaute Platinen nicht einfach hinlegen, sondern irgendwo schräg anlehnen.
Einige Platinenarten (besonders RAM-Karten) können sonst durch statische Aufladung zerstört werden.
Ausgebaute Platinen sollten elektrostatisch sicher gelagert werden.
Sinnvoll ist ein Einschlagen in Zeitungspapier und dann die Verpackung in Alufolie oder in eine elektrostatisch ableitende EDV-Tüte.
Bei Lötarbeiten an Platinen immer vorher die Platine erden (Kabel von der Platine zum Schuko der Steckdose).
Der Lötkolben muss ebenfalls geerdet sein (sollte eigentlich bei jedem Lötkolben von Haus aus so sein)
Vor dem Einbau neuer Platinen diese sorgfältig auf umgeknickte bzw. sich berührende Bauteile untersuchen
Viele Platinen besitzen Schalter oder Wickelbrücken zur Einrichtung. Beim Platinenaustausch darauf achten,
das diese Einstellungen übereinstimmen. Die Original-Stellung der Schalter bzw. Wickelbrücken vor der Änderung abmalen (besonders bei geborgten Platinen)!
Bei vielen Rechnern (z.B. K1520, MMS16) ist es nicht egal,
in welchem Platinenslot welche Platine steckt. Daher bei Ausbau die Slotnummer auf die Platine schreiben.
Wenn ein 2. Platinensatz als Diagnosehilfe oder Ersatzteilspender eingesetzt wird, diese Platinen vorher durch Beschriftung kennzeichnen.
Es gibt sonst mächtig Verwirrung, wenn man nicht mehr weiß, welche Platine original drin war und die Jumper-Einstellungen nicht übereinstimmen...
Bei vielen Rechnern (z.B. K1520, MMS16) kann man nicht einfach
eine Platine weglassen, da in manchen Fällen die Platinen elektrisch in Reihe geschaltet sind.
Bildschirme
Nach dem Erst-Einschalten den Bildschirm vorerst nur einige Minuten betreiben.
Sollte sich ein essigartiger Geruch oder ein Zischen/Knallen bemerkbar machen, sofort ausschalten.
Beides deutet auf einen sterbenden Zeilentrafo hin, bei dem man um einen Austausch nicht herum kommt.
Bevor man an irgendwelchen Reglern im Inneren des Bildschirms herumdreht, mit einem Stift deren ursprüngliche Position markieren!
In Bildschirmen gibt es lebensgefährliche Spannungen auf dem Platinen.
Sollte eine Arbeit am eingeschalteten Gerät notwendig sein (Bild-Einstellung), überlegt Euch gut, wohin ihr fasst!
Aus Sicherheitsgründen im eingeschalteten Gerät immer nur mit 1 Hand arbeiten!
Auf isolierten Untergrund achten (barfuß im Keller kann tödlich sein!)
Bildschirme speichern auch nach dem Ausschalten noch einige Minuten lang Hochspannung, besonders die Bildröhre selbst.
Falls auf dem Bildschirm nur ein heller waagerechter Strich erscheint,
ist der Bildschirm sofort auszuschalten, um die Bildröhre nicht zu beschädigen. Fehlerursache ist meist eine defekte Vertikalendstufe.
Bildschirme, bei denen das Bild anfangs dunkel ist und erst nach einigen Minuten heller wird, leiden meist an einer verbrauchten Bildröhre.
Ein wenig kann man das durch Nachstellen des Grob-Helligkeitsregler (innen im Bildschirm) kompensieren.
Mangelnde Bildschärfe lässt sich teilweise durch einen im Bildschirm befindlichen Regler korrigieren.
Ein verschobenes Bild kann man durch Nachstellen der beiden Magnetscheiben auf dem Bildschirmhals korrigieren
Achtung, bei einigen Rechnern, wie dem A7150, ist es normal, dass das Bild nicht ganz oben beginnt.
Krumme Bildkanten kann man durch Nachstellen der rund um den Bildschirmhals angeordneten Zylinder-Magneten korrigieren.
ein vertikal rollendes Bild kann an fehlendem Synchronimpuls (Bildschirmkarte, Stecker, Kabel) liegen oder an einer falschen Vertikalfrequenz liegen.
Genaueres erfährt man durch vorsichtiges Nachstellen des Vertikalfrequenz-Reglers im Bildschirm.
Lässt sich damit das Bild sicher zum Stehen bringen, handelt es sich nur um eine Bauteilalterung und kann so gelassen werden.
Rollt das Bild permanent nach oben oder unten, fehlt der Synchronimpuls irgendwo.
Ein Bild, auf dem man nur waagerechte Linien sieht, häufig verbunden mit einem pfeifenden Geräusch,
weist auf eine falsche Horizontalfrequenz oder eine fehlende Horizontal-Synchronisation hin.
Ebenso kann es daran liegen, dass der Bildschirmtyp nicht zum Rechner passt.
Falls letzteres ausgeschlossen werden kann, erfährt man genaueres durch vorsichtiges Nachstellen des Horizontalfrequenz-Reglers im Bildschirm.
Lässt sich damit das Bild sicher zum Stehen bringen, handelt es sich nur um eine Bauteilalterung und kann so gelassen werden.
Kippen die Zeilen permanent nach rechts oder links um, fehlt der Synchronimpuls irgendwo.
Ein umgeklappter oder zusammengeschobener erster oder letzter Buchstabe in der Zeile weist auf eine verstellte H-Synchronisation hin.
Das lässt sich durch einen Regler innen im Bildschirm korrigieren.
Ein in langsamen Wellen seitlich schwingendes Bild ist auf nachlassende Kapazität des primären Siebkondensators im Bildschirm-Netzteil zurückzuführen.
Ähnliche Effekte erhält man auch, wenn ein zweiter Bildschirm oder ein anderes magnetfeld-erzeugendes Geräte zu nah am Bildschirm steht.
Die meisten DDR-Bildschirme liefern, wenn sie nicht am Rechner stecken und wenn sie OK sind,
bei voll aufgedrehter Helligkeit eine grün leuchtende Fläche auf dem Bildschirm.
vermeidet mit harten Gegenständen die Bildröhre zu berühren, besonders hinten (Implosionsgefahr).
Bei Bildröhrenwechsel sollte man aus Sicherheitsgründen lange Kleidung tragen und eine Brille aufsetzen (Implosionsgefahr).
Austausch des Zeilentrafos ÜHA78 (K7222): In der Regel geht nur die Sekundärspule defekt.
Ein Auslöten des gesamten Trafos ist nicht sinnvoll, die Leiterplatte leidet sonst zu sehr.
Daher nur die Sekundärspule austauschen. Schritte:
Abschirmkäfig abnehmen (unbedingt erst die Seitenschraube lockern, dann die Deckelschraube lösen!),
zwei M3-Muttern auf der Trafokern-Oberseite lösen und Gleichrichterstab abziehen
obere Kernhälfte herausziehen
die 3 Drähte der Sekundärspule ablöten. Gut merken, wie die Drähte gefädelt waren und wo sie angelötet waren!
Die Sekundärspule ist unten mit 2 oder 3 durchsichtigen Kunststoffkrallen
mit dem Rest des Trafos verbunden. Diese Krallen mit einem Schraubenzieher vorsichtig wegdrücken
und Sekundärspule herausziehen.
Beim Zusammenbau die Papierplättchen zwischen der Trafokern-Hälften nicht vergessen!
fiependes oder trillerndes Geräusch, beim Klopfen ans Gehäuse hört es auf: ein Bauteil schwingt mechanisch mit.
Mit einem isoliertem Stab (z.B. Pinselstiel) im eingeschalteten Zustand an allen Spulen rütteln.
Kandidaten sind besonders der Zeilentrafo, die daneben befindliche Linearitätsspule oder auch die Topfspulen des Schaltnetzteils.
Abhilfe durch Fixieren mit Leim (evtl. Heißkleber) oder einem angespitzten Streichholz.
Bei den Topfspulen reicht es manchmal, deren Kern etwas zu verschieben.
Zeilentrafo-Wechsel im K7222. Sekundärspule entfernt.
Datenträger
Disketten, die unbekannten Inhalt haben oder möglicherweise ausgestorbene Programme enthalten,
bitte, auch wenn es schwer fällt, nicht im Rechner ausprobieren, sondern vorher hier zu Datensicherung bringen.
Es gibt defekte Disketten, die sich nur noch 1x lesen lassen (beschädigte Oberfläche) und die noch so durch die Datensicherung gerettet werden können.
Falls Disketteninhalte nicht lesbar sind, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass da kein Inhalt drauf ist!
Nicht selten stammen solche Disketten von einem anderen Rechner bzw. Betriebssystem.
Bringt solche Disketten zur hier zur Datensicherung, dabei erfolgt immer auch eine Analyse,
zu welchem Rechner und zu welchem Betriebssystem eine Diskette gehört.
Wenn denn unbedingt ungesicherte Disketten (ich rate ausdrücklich davon ab) benutzt werden müssen:
a) vorher eine (beliebige) leere, fehlerfreie Diskette ins Laufwerk legen und diese nach einigen Sekunden Lauf auf Kratzer (Ringe) untersuchen.
Sollten sich Ringe gebildet haben, ist das Laufwerk defekt. Dann keinesfalls "wertvolle" Disketten einlegen!
b) einen Schreibschutz auf die "wertvollen" Disketten kleben!!
Bei Disketten, die ein starkes schleifendes oder quietschendes Geräusch entwickeln,
reibt sich die Datenträger-Oberfläche ab (tritt besonders gern bei bulgarischen Disketten auf).
Sofort aus dem Laufwerk nehmen und die Laufwerksköpfe mit einer Reinigungsdiskette oder einem spiritusgetränkten Wattestäbchen reinigen.
Die Laufwerke danach erst mal an einer wertlosen Diskette prüfen!
Beim Herausnehmen von 5¼-Zoll-Disketten aus der Papierhülle nicht die Hülle im Bereich des Leseschlitzes halten
(das gibt Kratzer auf dem Datenträger), sondern die Hülle quer an den Ecken halten!
Laufwerke
Diskette lässt sich nicht mehr aus dem Laufwerk K5601 entfernen.
Wenn man Diskettenlaufwerke zu langsam öffnet, bleibt möglicherweise die Mechanik hängen. Daher diese Laufwerke immer schwungvoll öffnen.
Falls das nicht hilft, versuchen, die Diskette unter leichter Biegung zu entnehmen (keine Gewalt: Laufwerk und Disketten könnten beschädigt werden!).
Sollte sich die Diskette dann immer noch nicht entfernen lassen, Rechner aufschrauben und das Laufwerk begutachten.
Entweder hat sich die Antriebsmechanik nicht vollständig aus der Diskette herausgefahren oder die Diskette hängt am Laufwerkskopf fest.
In beiden Fällen durch manuelles Hochziehen der entsprechenden Mechanik die Diskette entnehmen.
Ersteren Fall kann man durch leichtes Nachbiegen der Öffnermechanik korrigieren, zweiterer liegt meist an einer verzogenen Diskettenhülle
(betreffende Diskette nicht mehr verwenden).
Problem: Rechner greift auf die Diskettenlaufwerke zu, bootet aber nicht
Ursache: Diskette zerstört, 12V-Netzteil ausgefallen oder Laufwerksköpfe verschmutzt
Problem: Leseprobleme am Diskettenlaufwerk
Ursache: schlechte Diskette, Laufwerksköpfe verschmutzt
Problem: Laufwerksköpfe im Diskettenlaufwerk verschmutzt (sieht man am besten, wenn man Licht drüber spiegeln lässt)
Lösung: Reinigung am besten mit einen mit Isopropanol (hervorragend geht auch Videokopf-Reiniger oder die Flüssigkeit, die mit Reinigungsdisketten geliefert wird.) getränkten Wattestäbchen.
Reinigungsdisketten sollten nur im Notfall verwendet werden, da sie die Laufwerksköpfe zunehmend abschleifen.
Problem: Diskettenlaufwerk liest, macht aber beim Schreiben / Formatieren Probleme
Ursache: Terminator-Widerstand auf dem letzten Floppylaufwerk fehlt.
Rhythmisches klackendes Geräusch in der Festplatte K5504.50 beim Einschalten des Rechners, kurz danach hört die Platte auf zu drehen
und teilweise morst die Festplatten-LED einen Fehlercode.
Ursache ist eine festhängende Ausparkmechanik in der Platte. In leichten Fällen kann es helfen, die Platte um 90° gedreht zu starten.
In schweren Fällen muss die Platte inwendig repariert werden (Wer so was noch nie gemacht hat, sollte da hier vorher um Rat fragen).
In beiden Fällen sollte man sich umgehend um eine neue Festplatte kümmern.
Problem: Rhythmisches klackendes Geräusch von Festplatten im laufenden Betrieb, der Rechner bleibt zwischenzeitlich hängen, eventuell kommt eine Fehlermeldung.
Ursache: Die Platte versucht sich auf Grund von Lesefehlern neu zu kalibrieren. In leichten Fällen kann man durch Neuformatierung Abhilfe schaffen,
in schweren Fällen kommt man um den Austausch der Platte nicht herum. Bei ungesicherten Daten hier vorher wegen Datenrettung anfragen.
Einige Festplattentypen (z.B. K5504.20) müssen vor dem Ausschalten geparkt werden.
Dies ist besonders vor Transport und Ausbau wichtig! Die Betriebssysteme besitzen dafür spezielle Park-Befehle.
MFM-Festplatten können nur am selben Controllertyp (= Rechnertyp) gelesen werden, wo sie geschrieben worden sind.
Eine Festplatte z.B. aus dem A7150 ist daher am EC1834 nicht lesbar (auch nicht mit Tricks).