Logikanalysator A7220

(Alias A 7220)

Dieses Gerät wurde von der TU Dresden entwickelt und 1989 vom VEB Elektronik Gera in die Serienproduktion überführt. Es ist damit der Nachfolger des MC80-LA. Der A7220 diente der Messung an 8-Bit-Rechnern und an 16-Bit-Rechnern. Über ein Zusatzmodul namens LA100 war auch die Analyse von 32-Bit-Rechnern möglich.


Logikanalysator A7220

Bildschirmausgabe des Gerätes

Der A7220 basierte auf dem Bürocomputer A7150, der durch einen Modulbus und entsprechende Module erweitert wurde. Die Module waren dort eingebaut, wo sich beim A7150 eigentlich die Festplatte befand. Eine Festplatte konnte beim A7220 also nur dann genutzt werden, wenn man dafür ein Diskettenlaufwerk entfernte.

Das Grundgehäuse des A7150 blieb erhalten, ebenso die die Nutzung des Bildschirms K7229.25, der Tastatur K7672 und eines grafikfähigen Nadeldruckers.


Hardware

Hardwareanalyse-Modul

Der A7220 verfügte über maximal wobei ein gemischter Betrieb bei entsprechender Herabsetzung der Kanalzahl möglich war.

Die Messkanäle waren mit einer leistungsfähigen Triggerlogik (mit Worterkennung, AND-, NAND-, OR- und NOR-verknüpfbar, mit einstellbarer Zeitverzögerung und Triggerzählung) und mit Möglichkeiten zur Datenqualifizierung ausgestattet. Durch Gerätekopplung konnte die Kanalzahl noch erweitert werden, entweder auf Für sehr schnelle Vorgänge besaß das Modul eine Zeitanalyse bis mindestens 300 MHz.


Softwareanalyse-Modul

Dieses Modul arbeitete mit mindestens 64 Kanälen bei einer Abtastrate von 20 MHz und diente dem "Mithören" an verschiedenen Prozessoren und der Auswertung verschiedener Maschinensprachen.


Patterngenerator-Modul

Mit diesem Modul konnten softwaregesteuert Prüfmuster erzeugt werden: entweder sich wiederholende Muster oder auch generische Muster.


Sonstige Module

Es konnten auch Module zur Prüfung serieller Schnittstellen, lokaler Netze, des IMS2-Busses oder analoger Signale eingebaut werden.


Platinenbestückung

K2771.30ZVEZentrale Verarbeitungseinheit
K3571 OPSOperativspeicher
K3571 OPSOperativspeicher
K7070.20KGSController für grafisches Subsystem
K7075 ABGAdapter für Bildschirm, grafisch
K5170.20KESKontroller für Externspeicher
K5171.30AFSAdapter für Festplatte
K5172 AFPAdapter für Diskettenlaufwerk
E3010 AIMAnschlussteuerung Internbus
E3020 ZSTSteuerung
E3030 MSMMesswertspeichermodul
E3030 MSMMesswertspeichermodul
E3030 MSMMesswertspeichermodul

Die AIM-Karte diente der Kopplung der internen Logikanalysator-Module an den MMS16-Bus, der Erweiterung des Systems durch externe Geräte und der Erweiterung der KES-Firmware.

Die ZST-Karte adressierte die Messspeicher, erzeugte und qualifizierte Takte und übernahm Triggerung und Ereignissteuerung.

Die MSM-Karten realisierten die Schnittstellen nach außen, bewirkten die Messdatenaufzeichnung, Glitchaufzeichnung und Trigger-Vorverarbeitung.


Software

Als Betriebssystem wurde entweder DCP1700 oder das speziell für den Logikanalysator geschriebene Betriebssystem MLB1700 benutzt. Die anderen Betriebssysteme des A7150 (SCP, BOS, MUTOS) waren aber auch auf dem A7220 ausführbar.

Verbreitung

Der A7220 sollte ab 1990 vom VEB Robotron-Vertrieb Berlin verkauft werden. Es ist anzunehmen, dass aufgrund des Zerfalls von Robotron und Elektronik Gera nur wenige Geräte in Umlauf kamen.
Heute gilt der A7220 als ausgestorben.

Wer besitzt noch einen A7220?



Letzte Änderung dieser Seite: 10.02.2020Herkunft: www.robotrontechnik.de