Bürocomputer RC80

(Alias RC 80, RC-80)

Bei diesem Gerät handelt es sich um ein Produkt des Geräte und Reglerwerk Teltow, ab Ende der 1980er Jahre hergestellt. Über den Verwendungszweck lässt sich nur mutmaßen: wahrscheinlich als Programmierrechner, auch für Textverarbeitung, vielleicht auch zur Diagnose von Audatec-Komponenten. Der Rechner bestand aus einem EGS-Gehäuse mit einer K1520-Sloteinheit, die zehn Slots für Leiterplatten mit direkten Steckverbindern sowie zwei Slots für Karten mit indirektem Steckverbinder hatte. Fünf oder sechs STM-Netzteile bildeten die Stromversorgung. An externen Geräten gehörte ein Bildschirm K7222 und eine Tastatur K7636 und eine (noch unidentifizierte) Diskettenlaufwerkseinheit mit nur 1 Laufwerk dazu. Wahrscheinlich konnte auch noch ein Drucker per IFSS-Schnittstelle angeschlossen werden, potentiell ein K6313. Die Startmeldung des Betriebssystems legt nahe, dass zusätzlich ein Magnetkassettencontroller gesteckt oder ein K5261 an einer seriellen Schnittstelle betrieben werden konnte.


Computer RC80

Eine andere Variante des RC80

Rückseite des RC80

Speicherseitig hatte der RC80 drei Kilobyte EPROM auf der ZVE-Karte, weiterhin 64 KByte DRAM, 16 KByte SRAM und weitere 16 KByte EPROM (auf der PFS-Karte). Augenscheinlich machte das Gerät beim Einschalten ein automatisches Umkopieren des Betriebssystems vom ROM in den RAM.

K-Name Platine Kürzel Bedeutung des Kürzels Erläuterung
K3525 012-8600 OPS Operationsspeicher 64 KByte DRAM
K5122 062-8390 AFS Anschlusssteuerung für Folienspeicher Floppycontroller
K3523 045-8565 OPS Operationsspeicher 16 KByte SRAM
K3820 012-7045 PFS programmierbarer Festwertspeicher 16 KByte EPROM
K7024 012-6825 ABS Adapter für Bildschirm 80x24 Zeichen Textmodus
3708.01 939708 KAB Kaskadenbrücke für Reset-Taste, ersetzbar durch ABD
K2521 012-7105 ZVE zentrale Verarbeitungseinheit CPU, 3 KByte ROM, 1 KByte RAM

Das Betriebssystem (eine Variante des an der Humboldt-Universität entstandenen CP/M-Systems nach Manfred Krzikalla) befand sich im EPROM, konnte also ohne ein Diskettenlaufwerk gestartet werden. CP/M-Dienstprogramme und Anwenderprogramme bedurften allerdings einer Diskette.


Startmeldungen des RC80

Über die produzierten Stückzahlen liegen keine Informationen vor. Auch nicht, ob die Geräte nur GRW-intern benutzt oder auch an die Kunden verkauft wurden. Ein naher Verwandter des RC80 war der MIC80, der aber im Gegensatz zum RC80 komplett diskettenorientiert arbeitete.

Vom RC80 haben zwei Exemplare überlebt. Eins befindet sich funktionsfähig im Rechenwerk Halle.
Wer besitzt Software für den RC80 oder besitzt so einen Rechner? Wer weiß mehr zu seiner Geschichte?



Letzte Änderung dieser Seite: 25.12.2024Herkunft: www.robotrontechnik.de