Maschinensteuerung P6000

(Alias P 6000, P-6000, P 6002, P-6002, P 6003, P-6003, P 6004, P-6004, K 9425, K-9425, K 9025, K-9025, SPS 6000, SPS-6000, Steuergraph-Micro, Steuergraph Mikro, Steuergraph Micro)

Mitte der 1980er Jahre produzierte Robotron Rationalisierung Weimar für den Einsatz in der Industrie eine Maschinensteuerung auf Basis des K1520-Platinensatzes. Die Entwicklungsarbeiten dazu erfolgten zumindest teilweise an der Akademie der Wissenschaften.


schematischer Aufbau einer P6003

Einen festen Einsatzzweck hatte die P6000 nicht. Sie wurde u.a benutzt für Die Steuerung war wahlweise in unterschiedlich große Schränke mit Glastür eingebaut, in die auch das Prozessbedienmodul mit hinein passte. Abhängig vom Umfang der Automatisierungsaufgabe gab es mehrere Bauformen: Außer den etablierten K1520-Karten kamen auch einige Sonderkarten aus RRW-Produktion zum Einsatz, die auch in der Industrierobotersteuerung SIR50 benutzt wurden.

Die Zykluszeit der P6000 bei der Programmabarbeitung betrug 20...60 ms. Zur Bedienung wurde die Prozessfunktionstastatur K9425 benutzt, die als eigenständiges Gerät mit einem langen Kabel ausgeführt war und eine 24-stellige Anzeige auf Basis VQC10 sowie 21 Tasten beinhaltete. Durch Dreifachumschaltung konnten die Tasten das gesamte Alphabet, die Ziffern sowie alle notwendigen Sonderzeichen abbilden. Zur Verarbeitung der Ein- und Ausgaben hatte die Prozessfunktionstastatur einen Prozessor U880. Angesteckt wurde sie an das Steckmodul K9025. Für Programmierzwecke konnte außerdem eine Tastatur K7602/K7604/K7634 an die ATD-Karte angesteckt werden.


Prozessfunktionstastatur K9425

K9425, Gehäuse abgenommen

Das Betriebssystem der P6000 nannte sich SPS6000 und stellte ein erweitertes EIEX dar. Die typische Programmiersprache nannte sich "Steuergraph-Mikro" (SGM), kam wohl vom System Ursalog 5020 und war anscheinend an BASIC angelehnt. Zeitkritische Anwendungen konnten in Assembler programmiert werden. Es gab für die Programmierung der P6000 auch Entwicklungswerkzeuge auf den Computern A5120 (SCP1526), PC1715 (SCP1715) und MRES (MEOS). Mit diesen Entwicklungswerkzeugen wurde aus dem Quellcode ein Objektcode erzeugt, der dann von der P6000 über einen Interpreter abgearbeitet wurde. Über einen Debugger in der P6000 konnte der Ablauf des Programms verfolgt werden.

Über die produzierten Stückzahlen liegen leider keine Informationen vor. Vermutlich hat keine P6000 bis heute überlebt, aber zumindest einige Steckkarten. Im Rechenwerk Halle gibt es als Exponat eine Bedieneinheit K9425.




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