Steuerrechner Numerik MRS702, Numerik MRS703 und Numerik MRS 704
(Alias MRS 702, MRS-702, MRS 703, MRS-703, MRS 704, MRS-704, Mikrorechnersystem, BT 700, BT-700, TES 6130, TES-6130, TES 8080, TES-8080)
Diese Mikrorechnersteuerungen wurden vom VEB Numerik entwickelt und produziert und
arbeiteten auf Basis des 8-Bit-Prozessors U880.
Beide Geräte waren in Form einer Rückverdrahtungseinheit mit steckbaren Platinen aufgebaut.
Die MRS702 enthielt dabei zwei Slots für Peripheriebaugruppen, die MRS703 hatte vier.
Die Anzahl der Ein- und Ausgänge lag damit bei der MRS702 bei 112, die der MRS703 bei 224.
Vier Interrupteingänge und vier Zähler mit einer max. Frequenz von 40 kHz ergänzten die Geräte.
Da in den Schaltschränken eine Betriebsspannung von 24V ohnehin vorhanden war, wurden die MRS auch gleich aus dieser gespeist.
Das Bussystem der MRS entsprachen dem Standard K1520.
Der Anwender konnte sich damit auch eigene Platinen (meist Ein/Ausgabebaugruppen) in sein MRS integrieren.
Steuerrechner MRS702 |
Auf der MZE gab es die Möglichkeit, den Prozessor U880 auszuschalten
und nur über einen vorher zu konfigurierenden RAM Boolesche Ausdrücke auszuführen.
Das ganze war aber ziemlich kompliziert, so das es bei den meisten Anwendungen bei Programmstart deaktiviert wurde.
Steuerrechner MRS703
| Prozessorplatine der MRS703 |
Die MRS wurden aus folgenden Platinen zusammengesetzt:
MZE1 | Einkartenrechner, Schnittstellen V.24, IFSS und Tastaturanschluss
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MEA1 | Universal-E/A-Gruppe (32 Digitaleingänge +12V, 24 Ausgänge 24V 125 mA, 2 Zähler, 2 Interruptquellen, Alle Anschlüsse optisch potenzialgetrennt)
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MTA1 | Transistor-Leistungsverstärkung von 12 Ausgangssignalen 24V 2A, optisch potenzialgetrennt, mit LED-Anzeige
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MSV2 | Stromversorgungs- und Überwachungsbaugruppe (Eingang 24V 2A), enthält auch eine Akkupufferung
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MVT1 | Pegelanpassung der Prozesseingangsspannung von 24V auf 12V per Relais, externe Baugruppe
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MVT2 | Pegelanpassung der Prozesseingangsspannung von 24V auf 12V per Transistor, externe Baugruppe
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Das Betriebssystem der MRS befand sich in zwei EPROMs U2716 und belegte 3,5 KByte RAM.
Es ermöglichte bis zu 30 quasi-zeitgleiche Operationen, Verschachtelungstiefe maximal 70.
8 KByte EPROM standen dem Anwender als Programmspeicher zur Verfügung.
Die Anwenderprogramme konnten entweder in Assemblersprache oder in der Mehrprozessor-Steuersprache MPSS geschrieben werden.
Die Programmierung der MRS erfolgte über die Rechner der PRG-Serie oder über Bürocomputer A5120,
beide unter Nutzung des Betriebssystem UDOS.
Für Test und Inbetriebnahme gab es außerdem zwei Bedieneinheiten: TES6130 (Hersteller: Textima)
und das Bedientablett BT700 (Hersteller: Numerik).
Die MRS702 und MRS703 wurden u.a. von der Firma TEXTIMA in Textilmaschinen verbaut,
unter der Systembezeichnung TES8080.
Eine Variante der MRS703 mit einer auf 9 Steckplätze vergrößerten Steckeinheit wurde unter dem Name MRS704 entwickelt.
Ob diese noch in Serie produziert ist, ist unklar.
Steuerrechner Numerik MRS704 |
Der Name MRS704 wurde in der DDR versehentlich doppelt vergeben: auch ein Gerät von EAB trug diesen Namen.
Von den MRS702 und 703 haben nur wenige Exemplare überlebt, die MRS704 gilt als ausgestorben.
Eine MRS703 befindet sich im Rechenwerk Halle.