Bedieneinheiten

Bedieneinheiten (BDEs) sind Hilfsgeräte für Systemprogrammierer, die eine Anzeige und Manipulation der Bus- und Steuerleitungen eines Rechners ermöglichen. Die generellen Funktionen von Bedieneinheiten sind: In der Anfangszeit der Rechentechnik waren solche BDEs die einzige Möglichkeit, die erste Software für einen neuen Rechner zu entwickeln. Später gab es Cross-Assembler bzw. Cross-Compiler, die die Entwicklung von Betriebssystemen auf anderen Rechnern ermöglichten. Daher waren BDEs bei der Einführung der 16-Bit-Rechner schon nicht mehr notwendig.

Eine Bedieneinheit ist aber bei Reparaturen ein hilfreiches Werkzeug. Leitungen, die nicht mehr umschalten, können so lokalisiert werden. Außerdem kann man so auch einen Rechner testen, bei dem Tastatur oder Bildschirmanschluss defekt sind.

Neben den hier gezeigten Bedieneinheiten gab es bei Großrechnern in der Regel fest eingebaute BDEs.


Bedieneinheit K7612

(Alias K7612, K-7612)

Diese Bedieneinheit wurde für das Zusammenspiel mit K1510-Rechnern entwickelt und beispielsweise in Verbindung mit dem PBT4000 oder den K1510-OEM-Rechnern eingesetzt.


Bedieneinheit K7612

Rückansicht der K7612

Innenansicht der K7612

Innenansicht der K7612

Sie hat äußerlich dieselben Maße wie die Tastatur K7610. Die Kopplung mit dem Rechner erfolgte über die Platine ABD K7012.
Eine BDE K7612 kostete stolze 3135,00 Mark.

Bedingt durch die nur noch geringe Anzahl an heute noch existierenden K1510-Rechnern sind nur noch wenige Exemplare der K7612 bekannt.


Bedieneinheit K7622

(Alias K 7622, K-7622)

Diese Bedieneinheit wurde für das Zusammenspiel mit K1520-Rechnern entwickelt, Hersteller war Robotron-Elektronik Zella-Mehlis.


Bedieneinheit K7622

K7622 in Einbauform in einem K1520-Rechner eingebaut

Innenansicht der K7622

Stromversorgung des K7622

Platinensatz des K7622

Zur Kopplung der BDE mit dem Rechner diente die Platine ABD K7022.
Die größere Bauform der K7622 gegenüber der K7612 lag an den eigenen Netzteilen und kam auch daher, dass in den K1520-Rechnern vorwiegend dynamische RAMs verwendet wurden, die normalerweise ihre Refresh-Zyklen von der ZVE bekommen. Wenn die ZVE durch die BDE angehalten wurde, musste die BDE die Aufgabe des Speicher-Refreshs übernehmen, dazu war eine entsprechende Schaltung notwendig.

Eine Schwäche der K7622 war das Fehlen einer Fernsteuermöglichkeit: Speicherinhalte, die man per BDE gelesen hatte, konnte man also nicht irgendwohin sichern. Und die Möglichkeit, ein Prüfprogramm von einem Datenträger in den RAM des Prüflings zu schieben, bestand auch nicht. Eine Dateneingabe per Hex-Tastatur hätte den Umgang sicher vereinfacht, ebenso eine Datenausgabe per 7-Segment-Anzeige. Stattdessen musste man sich mit binären Tastern und LEDs zufrieden geben.

Die K7622 kostete anfangs 9093,81 Mark. Später sank der Preis für die Auftischvariante auf 4510 Mark und für die Einbauvariante auf 4130 Mark. Von der K7622 haben Exemplare bis heute überlebt, erfreulicherweise auch vorführbare.


Geräte URSATRON 5000

Diese Geräte haben wir auf einer separaten Seite beschrieben.



Letzte Änderung dieser Seite: 03.01.2022Herkunft: www.robotrontechnik.de