Zum System URSAMAT gehörten die modular aufgebaute Einrichtung Ursalog 5020 für Steuerungen großen Umfangs
und die speicherprogrammierbare Steuerung "Ursalog 5010".
Diese eignete sich zur Realisierung kleiner und mittlerer Steuerungen in den Anwendungsbereichen ähnlich denen der Ursalog 4000.
Die speicherprogrammierbare Steuereinrichtung Ursalog 5010 setzte sich aus einer oder mehreren Verarbeitungseinheiten VE1 (Typ 3701.01),
Eingangs- und Ausgangsbaugruppen Ursalog 4000 sowie einer oder mehreren Stromversorgungseinheiten zusammen.
Ursalog 5010-Schrank
Verarbeitungseinheit VE1 (Typ 3701.01)
Verarbeitungseinheit VE1, Rückseite
Die Verarbeitungseinheit VE1 verarbeitete mit Hilfe eines vom Anwender eingegebenen Programms max. 32 Eingangssignale und max. 16 Ausgangssignale.
Der Speicherbereich reichte dabei für etwa 100 Programmschritte.
Das Kernstück der Baugruppe war der Schaltkreis U880 (Mikroprozessor, CPU),
ergänzt durch EPROM- und RAM-Schaltkreise sowie eine an Ursalog 4000 angepasste Eingangs- und Ausgangsbeschaltung.
Funktionsprinzip:
Durch ein RESET-Signal erfolgte der Start des Betriebssystems, das mit der Initialisierung (dem Herstellen eines definierten Ausgangszustandes) begann.
Danach wurden die 32 aktuellen Eingangssignale byteweise abgefragt und im Operativspeicher zwischengespeichert.
Nun wurde das Anwenderprogramm gestartet, dessen logische Verknüpfungen direkt abgearbeitet und in dessen Verlauf Unterprogramme aufgerufen wurden.
Die Ergebnisse der Verarbeitung wurden als Ausgangssignale A1...A16 oder Merker im Operativspeicher abgelegt.
Am Ende des Anwendungsprogramms erfolgte ein Rücksprung ins Betriebssystem, das das Aktualisieren der 16 Ausgänge organisierte.
Daran schloss sich ein Selbsttest der VE1 an.
Im Fehlerfall wurde ein Signal ausgelöst, das zur Information des Bedieners
oder zur Auslösung eines Schaltvorganges genutzt werden konnte; gleichzeitig erlosch die gelbe LED an der Frontplatte.
Nach 10ms erfolgte der Start eines neuen Durchlaufs, beginnend mit der erneuten Erfassung der Eingangssignale.
Für die Programmierung der VE1 stand dem Anwender ein Speichervolumen von 2 KByte zur Verfügung.
Die Programmierung erfolgte in der problemnahen Sprache PROLOG 1 mit Hilfe des Programmiergerätes Ursatron 5000,
das den zugehörigen Compiler enthielt.
Das Vokabular von PROLOG 1 bestand aus Vereinbarungen, Marken, Programmmodulen, Variablen, Konstanten, Unterprogrammen und Kommentaren.
Ursalog 5010-Baugruppen
Die VE1 wurde auch auf Hochseeschiffen eingesetzt im Rahmen des Anlagensystems E8100.
Ursalog-5010-Systeme gelten heute als ausgestorben, lediglich einzelne Baugruppen haben überlebt. Besitzt noch jemand eine Ursalog 5010?