Baugruppensystem Ursalog 4000

Das elektronische digitale Baugruppensystem Ursalog 4000 diente zur Realisierung von verbindungsprogrammierten (Programmierung über Drahtbrücken) Steuereinrichtungen mittleren bis großen Umfangs.
Es wurde vom Geräte-und Reglerwerk Teltow produziert. Der Produktionsbeginn lag vor 1985.

Ursalog4000 wurde besonders für Einsatz in folgenden Industriezweigen konzipiert: Das System setzte sich aus universellen und problemorientierten Baugruppen sowie Einheiten zur Stromversorgung und Zubehörteilen zusammen und war u.a. für den Aufbau solcher Steuerungen geeignet, für die bisher semielektronische Baugruppen (Relais + Widerstände + Dioden) verwendet wurden.
Der konstruktive Aufbau der Baugruppen, Geräte und Einrichtungen erfolgte auf der Grundlage des einheitlichen Gefäßsytems (EGS) im Grundraster 20 mm.
Die Baugruppen waren als ungeschützte Karteneinschübe mit einer Kunststoff-Frontplatte ausgeführt. Die Leiterplatten hatten die Abmessungen 95x170 mm (Baugruppenhöhe 120 mm) und 215x 170 mm (Baugruppenhöhe 240 mm). Durch zwei unverlierbare Rändelschrauben wurden die Baugruppen im Baugruppeneinsatz gesichert. An der Rückseite der Leiterplatte befanden sich ein oder zwei 44polige indirekte Steckverbinder nach TGL 29331/13 des einheitlichen Steckverbindersystems (EFS). Die elektrische Verbindung im Baugruppeneinsatz erfolgte durch Wickelverdrahtung im rückseitigen Verdrahtungsrahmen.


Ursalog4000-Baugruppen

Aufbau einer Ursalog-Platine

Sicherungsbaugruppe Typ 2780

Verstärker-Relais-Baugruppe Typ 2736

Antriebsbaugruppe Typ 2743

Baugruppenprüfgerät Ursalog 4000

Die Frontplatte enthielt bei einzelnen Baugruppentypen Durchbrüche für Bedien- und Sichtelemente entsprechend folgender Übersicht:

Bedienelemente: Schiebetastenschalter, rastend und nicht rastend

Miniaturdrehschalter

Schichtpotentiometer

Sicherungshalter

Programmierbuchsen zur Simulation der Eingangssignale
Sichtelemente: Lichtemitterdioden (LED) rot, gelb, grün

LED-Ziffernanzeigeelemente


Zur Prüfung der Baugruppen gab es ein spezielles Baugruppenprüfgerät in Kofferform (450x320x130 mm, 8,7 kg), auf das die Baugruppen gesteckt wurden. Mit einem elektrischen Griffel wurden dann die einzelnen Funktionen anhand einer Schablone geprüft.


Baugruppenprüfgerät

Das Buchsenfeld des Baugruppenprüfgeräts

Außerdem gab es ein externes Ein- und Ausgabe-Gerät (280x320x80 mm, 3 kg). Es diente zur Aufnahme von bis zu zwei Ursalog 4000 Steckkarten und wurde mittels Kabel am ursprünglichen Steckplatz der Karten adaptiert. Somit konnte man sämtliche Signale der Karte sehen und auch simulieren, z.B. zur Fehlersuche. Mit Hilfe eines Prüfstiftes konnten so die Pegel an den einzelnen Leitungen überprüft werden.


Ein/Ausgabegerät

Rückseite des Ein/Ausgabegeräts

Ob irgendwo ein Ursalog4000-System überlebt hat, ist unbekannt.


Letzte Änderung dieser Seite: 25.01.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de