Computer KSR4100
(Alias KSR 4100, KSR-4100, KRS 4100, KRS4100, KRS-4100, robotron 4100)
(KSR=Kleinsteuerrechner)
Dieser Rechner wurde von Carl Zeiss Jena entwickelt
und von Robotron Radeberg produziert.
Trotz der Namensähnlichkeiten hatte er nur wenig mit den anderen Rechnern der R4000-Serie gemein.
Im Gegensatz den Rechnern R4000, R4200
und dem R4201 hatte der KSR4100 eine 12-Bit-Architektur und ein anderes Innenleben.
Seine Einsatzgebiete waren:
- die Steuerung numerischer Maschinen
- Steuerung und Koordinierung von Gerätekomplexen
- Durchführung von Online-Experimenten
- Messwerterfassung und -Verarbeitung sowie Ausgabe der errechneten Werte
- Steuerung von wissenschaftlichen Großgeräten.
Einsatzbeispiele waren die Steuerung der Drehmaschinen Rota TZ 200 und DFS400 von WMW (CNC500),
das Koordinatenmesssystem Ascorecord, das Rasterelektronenmikroskop ZRM12, die Elektronenstrahl-Belichtungsanlage ZBA10
und der Vollautomatische Röntgen-Fluoreszenz-Analysator VRA20 (letztere vier von Carl-Zeiss).
Der KSR4100 wurde in unterschiedlichen Gehäusen ausgeliefert: vom kleinen Auftischgerät bis zum 2-Schrank-Standgerät.
Letztere beinhaltete neben dem eigentlichen Rechner auch einen Lochbandleser (Einbauvariante des daro 1210).
Prozessrechner KSR4100 als 2-Schrank-Standgerät |
Der Prozessor des KSR4100 hatte eine Busbreite von 12 Bit und arbeitet mit einer Zykluszeit von 2,7µs.
Er hatte 6 festverdrahtete Grundbefehle, weitere 50 Befehle waren in Form von Mikroprogrammen gespeichert.
Als Hauptspeicher wurden Kernspeicher in einer Größe von 4 kWorten (entspricht 6 KByte) bis maximal 32 kWorte (entspricht 46 KByte) benutzt.
Die Baugruppen des Rechners waren sehr übersichtlich in herausziehbaren Modulen angeordnet.
Zentraleinheit von vorn...
| ...und von hinten |
8-KByte-Speichereinheit von vorn...
| ...und von hinten |
Interfaceeinheit von vorn...
| ...und von hinten |
Netzteileinheit von vorn...
| ...und von hinten |
Externe Geräte
Der KSR4100 hatte zur Kommunikation mit externen Geräten einen programmierbaren Kanal mit einer Geschwindigkeit von 17.000 Worten/s.
An ihn konnten bis zu 63 Ein-/Ausgabegeräte gekoppelt werden.
Im direkten Speicherzugriff (DMA) konnte der Rechner sogar Daten bis max. 400.000 Worte/s verarbeiten.
Die externen Geräte waren mit denen der Robotron-4000-Serie gleich.
Mehr Informationen dazu gibt es hier.
Vom KSR4100 haben bis heute vermutlich nur 2 Exemplare überlebt.