Prozessleitsystem PLM4000

(Alias PLM 4000, PLM-4000)

Ende der 1970er Jahre entwickelte und produzierte GRW ein Prozessleitsystem auf Basis des Mikrorechnersystems K1510, das mit Automatisierungsanlagen Ursamat zusammenarbeitete. Es stellte quasi den Vorgänger von Audatec dar. Mit maximal acht Regelkreisen lag die Möglichkeiten von PLM4000 weit unter denen von Audatec. Viele Baugruppen wurden von Robotron geliefert.


PLM4000-Anlage

PLM4000 bestand aus zwei gekoppelten K1510-Mikrorechnern, von denen einer die Schnittstelle zum Anwender bildete und der andere die eigentliche Verarbeitung machte. Beide Rechner waren über Netzwerk verbunden: wahlweise per SIF1000 oder V.24.


Bedienrechner

Der Bedienrechner war samt Bildschirm und Tastatur in ein Stehpult eingebaut und ermöglichte dem Bediener, Prozessgrößen anzuzeigen (in Textform) und in den Prozess einzugreifen, z.B. durch Verändern der Sollwerte.


PLM4000-Bedienrechner

PLM4000-Steuerpult

Zur Standardperipherie gehörten ein Bildschirm ANA, eine Tastatur K7610, ein Magnetkassettenlaufwerk sowie ein Drucker SD1156. Optional eine Bedieneinheit K7612, ein Lochbandleser 1210 und ein Lochbandstanzer 1215.
Neben dem Rechnerpult war es üblich, weitere Pulte mit konventioneller Anzeige-, Mess- und Steuertechnik zu haben.

Leiterplattenbestückung:
K-NameKürzelBedeutungBemerkung
K9210/K9211ASIAnschlusssteuerung SI1.1IMS1-Schnittstelle zur Kopplung mit dem Verarbeitungsrechner
K6010ADAAnschlusssteuerung für DatenaustauschSIF1000-Schnittstelle zur Kopplung mit dem Verarbeitungsrechner
K8511ASVAnschlussteuerung für serielle VerbindungenV.24-Schnittstelle zur Kopplung mit dem Verarbeitungsrechner
K3510OSSOperationsspeicher4 KByte RAM
K3810PFSprogrammierbarer Festwertspeicher4 KByte ROM
K2511ZVEZentrale Verarbeitungseinheitmit Prozessor U808D
K2011ZVZZentrale Verarbeitungseinheit ZusatzStack
K7011ATAAnschlusssteuerung für Tastatur
K6010ADAAnschlusssteuerung für Datenaustauschfür Drucker SD1156
K6010ADAAnschlusssteuerung für Datenaustauschfür Magnetkassettenlaufwerk
K7010ABSAnschlusssteuerung für Bildschirm
K7012ABDAnschlusssteuerung für Bedieneinheit


Verarbeitungsrechner

Der in einem Schaltschrank eingebaute Verarbeitungsrechner stellte die eigentliche Steuer- und Regelungseinheit dar. Er erfasste digitale und analoge Messwerte, stellte Berechnungen damit an, führte Regelalgorithmen aus und gab analoge und digitale Signale wieder aus, zur Beeinflussung des Prozesses.

Periphere Geräte brauchte dieser Rechner normalerweise nicht, allenfalls bei Bedarf eine Bedieneinheit K7612


Einschub eines PLM4000-Verarbeitungsrechners

Rückseite des Rechners

Leiterplattenbestückung:
K-NameKürzelBedeutungBemerkung
K6010ADAAnschlusssteuerung für DatenaustauschSIF1000-Schnittstelle zur Kopplung mit dem Bedienrechner
K8511ASVAnschlussteuerung für serielle VerbindungenV.24-Schnittstelle zur Kopplung mit dem Bedienrechner
K3510OSSOperationsspeicher4 KByte RAM
K3810PFSprogrammierbarer Festwertspeicher4 KByte ROM
K2511ZVEZentrale Verarbeitungseinheitmit Prozessor U808D
K2011ZVZZentrale Verarbeitungseinheit ZusatzStack
K2012EZUEchtzeituhr
K9212DEIDigitale EingabeProzessankopplung
K9213DARDigitale Ausgabe relaisbasiertProzessankopplung
?ADUAnalog-Digital-UmsetzerProzessankopplung
?DAUDigital-Analog-UmsetzerProzessankopplung
K7012ABDAnschlusssteuerung für Bedieneinheit


Über die damaligen Einsatzzwecke und -standorte ist leider nur wenig bekannt. Es gab auf jeden Fall Einsätze in der Wasserwirtschaft (möglicherweise an der Talsperre Eibenstock) sowie zur Steuerung eines 500MW-Turbinenblocks im Kraftwerk Hagenwerder III.

Vermutlich haben keine PLM4000-Komponenten bis heute überlebt.



Letzte Änderung dieser Seite: 04.01.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de