Computer Robotron PC1715W
(Alias PC 1715 W, PC-1715W, PC 1715.W, PC-1715.W, PC1715.W,PC 1715 M, PC-1715M, PC 1715.M, PC-1715.M, PC1715.M)
Dieser Rechner wurde als Nachfolger des Bürocomputers PC1715
im Büromaschinenwerk Sömmerda entwickelt und 1987 vorgestellt.
Gegenüber dem Vorgängermodell hatte der (auch als "PCW" bezeichnete) 1715W einen RAM-Speicher von 256 KByte und einen softwareseitig ladbaren Zeichensatz.
Letzteres ermöglichte auch die Nutzung semigrafischer Anwendungsprogramme, wie GEDIT/M8.
Die Taktfrequenz wurde gegenüber dem PC1715 auf 4 MHz gesteigert.
Äußerlich ist das Gehäuse von vorn mit dem vom PC1715 identisch.
Lediglich an der Anordnung der Stecker hinten sowie am Typenschild unterschieden sich PC1715 und PC1715W.
Computer PC1715W
| Innenansicht des PC1715W |
Rückansicht des PC1715W |
Hauptplatine des PC1715W
| Bildschirmkarte des PC1715W |
Im PC1715W wurde ein hochintegrierter Floppycontroller auf Basis des Schaltkreises U8272 eingesetzt.
Dieser ermöglichte einen platzseitig kleineren Aufbau des Controllers, hatte aber den Nachteil,
gegenüber dem PC1715 einige Sonderfunktionen (z.B. ungenormte Sektorlängen) nicht mehr zu unterstützen.
Der PC1715W war (im Gegensatz zum Vorgängermodell) in der Lage, Zeichensätze per Softwarebefehl zu laden.
Er eignete sich damit auch für mehrsprachige Anwendungen.
Gehäuse
Der Rechner wurde in der Farbe braun ausgeliefert.
Die Abmaße des Metallgehäuses betrugen 500*130*400 mm (B*H*T), das Gewicht des Grundgerätes lag bei 13 kg.
Auf der Vorderseite des Gehäuses ist der Namenszug des Vorgängermodells PC1715 zu sehen.
Schnittstellen
Standardmäßig war der PC1715W neben den Anschlüssen für Bildschirm K7222.25 und Tastatur mit folgenden Interfaces bestückt:
Außerdem war es wie beim Vorgänger PC1715 möglich, durch Nachrüstung einer Platine im freien Slot
zusätzliche Interfaces einzubauen.
An der Gehäuserückwand war bereits die Aussparung für den Stecker einer Vollgrafikkarte vorhanden.
Ob diese Erweiterung jemals in Serie produziert wurde, ist aber fraglich.
Software
Als Betriebssystem wurde für diesen Rechner das SCP3.0 entwickelt,
welches anwendungsprogrammseitig Kompatibilität mit Standard-CP/M-Software bot.
Außerdem gab es eine spezielle Variante des Betriebssystems UDOS V.5
und in der Sowjetunion (Russland) das Betriebssystem TOS/M.
Sonstiges
Der 1715W fand nur eine geringe Verbreitung, was unter anderem daran lag,
dass 8-Bit-Rechner zum Zeitpunkt seiner Entwicklung bereits technisch überholt waren und es leistungsfähigere 16-Bit-Rechner gab.
Der PC1715W wurden in den RGW (Ostblock), speziell in die Sowjetunion, unter der Bezeichnung PC1715M geliefert.
Grund war, dass so keine neuen Technischen Lieferbedingungen abgestimmt werden mussten, was jedes mal ein bürokratischer Kraftakt wäre.
Ein technischer Unterschied zu den PC1715W bestand nicht, abgesehen vom kyrillischen Tastaturlayout und geänderten Bildschirm-Zeichensätzen.
Bis heute haben einige Exemplare dieses seltenen Rechners überlebt.