Kleinbuchungsmaschinen der Ascota 11x-Serie
Bei diesen Geräten handelte es ich um vom vom Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) produzierte,
mechanische, programmierbare Kleinbuchungsautomaten auf Basis der Rechenmaschine Ascota 110.
Kleinbuchungsmaschine Astra 113 / Ascota 113 / Klasse 113
(Alias daro 113, daro113, Ascota113, Klasse113)
Die 113 war eine Variante der Ascota 112,
hatte aber anstelle des Schüttelwagens einen 32 cm breiten Springwagen, konnte also mehrere Tabstops setzen und nacheinander anspringen.
Sie besaß eine Steuerschiene, mit der Rechenfunktionen programmgesteuert ausgewählt werden konnten (Addition, Subtraktion, Nicht-Rechnen, Zeilenvorschub).
Sie stellte also eine einfache Buchungsmaschine dar.
Die Maschine wurde ab 1953 produziert, kam aber nur in kleiner Stückzahl zum Einsatz.
Der Unterschied zum Nachfolgemodell Ascota 117 bestand darin dass die 113 nur 1
(auf dem Zahnstangenprinzip basierenden) Prozessor hatte.
Rechenmaschine Astra 113 |
Heute gilt die Ascota 113 als ausgestorben.
Kleinbuchungsmaschine Astra 115 / Ascota 115 / Klasse 115
(Alias Astra115, Ascota115, Klasse115)
Diese Maschine wurde 1958 aus der Ascota 113heraus entwickelt, entsprach dieser auch weitgehend,
besaß aber gegenüber dieser eine Vorsteckeinrichtung für Kontenkarten.
Kleinbuchungsmaschine Ascota 115 |
Die möglichen Programmfunktionen waren:
- Addition
- Subtraktion
- Nichtrechnen
- Zeilenvorschub
- Wagenrücklauf
Typische Einsatzgebiete der 115 waren Lohnrechnen (Kleinbetriebe), Erstellen von Materialentnahmescheinen sowie Materialbuchhaltung.
Lohnschein, bedruckt mit einer Ascota 115 |
Die Produktion wurde 1962 zugunsten des Nachfolgemodells Ascota 117 beendet.
Die Ascota 115 gilt heute als ausgestorben.
Kleinbuchungsmaschine Ascota 117 / Klasse 117
(Alias daro 117, daro117, Robotron 117, Robotron117, Klasse117, Ascota KB)
Diese Maschine wurde von 1961 bis 1971 mit einer Stückzahl von 45.200 Exemplaren produziert
und war vorwiegend für kleinere Buchhaltungen (Filial-, Lager- und Nebenbuchhaltungen) bestimmt.
Sie konnte eingesetzt werden für
- Last- und Gutschriften auf Konten
- Anfertigung von Kontoauszügen
- Erfassung des Wechselbestandes nach Verfallstagen
- Scheckaufstellungen
Hauptunterschied zu den meisten anderen Kleinbuchungsmaschinen der Ascota 11x-Gruppe war, dass die Ascota 117 ein zweites Rechenwerk besaß.
Kleinbuchungsmaschine Ascota 117Ls
| Kleinbuchungsmaschine Ascota 117 |
Ascota 117Ls, halb versenkt im Tisch |
Die Berechnungen wurden durch elektromechanische (motorgetriebene) Rechenwerke mit zwölf Dezimalstellen (Wertebereich -9,99 Billionen bis +9,99 Billionen)
mit einer Geschwindigkeit von 160 Maschinengängen pro Minute durchgeführt.
Die Maschine besaß zwei dieser (auf dem Zahnstangenprinzip beruhenden) Rechenwerke
(deswegen auch als "Duplexmaschine" bezeichnet), die wahlweise mit Zahlen befüllt werden konnten.
Die Druckausgabe erfolgte über einen 32cm-Springwagen, der mit Tabstops zum sequenziellen Anspringen bestimmter Spalten gebracht werden konnte.
Neben der Möglichkeit zum Einspannen einer Journal-Papierrolle besaß der Wagen auch eine Vorsteckvorrichtung für Kontenkarten.
Die 117 konnte über Steckelemente in einer im Druckwagen befindlichen Steuerbrücke programmiert werden (6 unterschiedliche Befehle).
Auf diese Weise wusste die Maschine, was sie beim Erreichen jeder Tabellenspalte auf dem Papier machen musste.
Die Ascota 117 gehört zu einer Serie von Rechenmaschinen, die als "Klasse 110" bezeichnet wurden
und zu denen auch die Modelle 111, 112, 113,
114, 115 und 116 gehörten.
Die Geräte hatten ähnliche Innenleben, besaßen 1 oder 2 Saldierwerke und unterschiedliche Papierleiteinrichtungen (z.B. Streifendruck oder Blattdruck).
Als "Ascota 117Ls" oder "Ascota 117LB" hatte man eine Variante der Maschine bezeichnet, die die Zahlenwerte parallel zum Druckwerk
auf einem Lochbandstanzer Soemtron 470 ausgeben konnte.
Als "Ascota 117 Lk" bezeichnete man die Maschine mit einem angeschlossenen Lochkartenstanzer.
Die Maschinen erlaubten den Übergang vom reinen Rechnen zur EDV, ohne dass sich Änderungen für den Bediener ergeben hätten, ausgenommen das Einlegen des Datenträgers.
Die notwendige Lochbandtechnik war im Rechnertisch untergebracht und war anscheinend mit der der frühen Ascota170-Lochbandeinheiten identisch.
Arbeit an der Ascota 117Ls. In der Mitte die Programmbrücke. |
Es gab auch seltene Kopplungen der Ascota117 mit Lochkartenstanzern, ebenfalls zum Zwecke der Datenträgererstellung.
Nachfolgeprojekt der Ascota 117 im Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt war die Ascota 071.
Von der Ascota 117 haben nur ganz wenige Exemplare überlebt, die 177LB gilt als ausgestorben.