(DAKL=Dezentraler Automatischer Klarschrift-Leser)
Ende der 1970er Jahre erfolgte bei Robotron die Entwicklung eines Gerätes zur maschinellen Erkennung von Schrift auf Papier.
Die Leseeinheit (das quaderförmige Teil links oben) wurde im Büromaschinenwerk Sömmerda bearbeitet,
das Gesamtgerät bei Secura in Berlin, die Auswertesoftware stammte von Robotron Radeberg.
Einen festen Einsatzzweck hatte der A5210 nicht.
So erwartete man z.B. Einsatzmöglichkeiten bei folgenden Aufgaben:
Produktionsfortschrittskontrolle
Materialbestandsrechnung
Lohnrechnung
Gebührenabrechnung
Kostenplanung und
Arbeitskräfterechnung.
Vorteil einer optischen Beleglesung gegenüber der bisherigen Arbeitsweise war der Wegfall des manuellen Stanzens auf Lochkarte
(Soemtron 413, Soemtron 415 oder Soemtron 416)
und natürlich auch die mit diesem Schritt auftretenden Tippfehler (die man mühsam nur mittels Lochkartenprüfer verhindern konnte).
Belegleser A5210
Belegleser A5210
Das Gerät hatte einen Stapeleinzug, von wo aus die bis zu 500 Belegblätter (Länge 105...305 mm, Breite 74...105 mm) eingezogen wurden.
Die Blätter liefen mit einem Tempo von knapp 1 Blatt pro Sekunde an einem einstellbaren Abtastkopf vorbei,
der jeweils zwei Schriftzeilen per CCD-Kamerazeile erkennen konnte und die Daten seinem internen Mikrorechner zuführte.
Anschließend wurden die Blätter in einem der drei Ablagefächer wieder gestapelt.
Die gewonnene Daten wurden entweder auf einen Datenträger (Diskette, Magnetkassette oder Spulenmagnetband) aufgezeichnet
oder über eine Schnittstelle (V.24 oder IFSS) direkt an einen Rechner übertragen.
Der A5210 konnte gedruckte Texte mit den Schriftarten OCR-A1 und OCR-B1 lesen, ebenso handschriftliche Aufzeichnungen (nur Ziffern und einige Sonderzeichen).
Derartige Belege konnten z.B. mit den Klarschriftdruckern daro 1360
oder daro 1361 erstellt werden, die ggf. im Vorfeld auch schon Berechnungen ausführen konnten.
Einen Bildschirm besaß das A5210 nicht, dafür eine achtstellige Siebensegmentanzeige, außerdem einige Leuchtdioden zur Signalisierung des Zustands.
Im Falle einer Fehllesung bestand die Möglichkeit, die bemängelte Zahl per Zehnertastatur manuell einzugeben.
Mittels zweier Kontrastregler konnten die beiden Leseköpfe an das benutzte Papier angepasst werden.
Der Steuerrechner des A5210 basierte auf Baugruppen des R1711, bestand also aus ZE1-Komponenten.
Um den A5210 softwareseitig auf die kommenden Belegblätter vorzubereiten,
wurde die Programmierung in Form eines oder mehrerer spezieller Programmbelege vorgenommen,
die vor den Datenbelegen eingezogen und vom Gerät selbständig erkannt wurden.
Außer der Definition der Datenspalten konnten auf diese Weise auch Berechnungen veranlasst werden,
außerdem der Einzug einer vorwählbaren Anzahl an Belegen und die Auswahl des Ausgabefachs.
Zu einer Serienproduktion des A5210 kam es aus unbekanntem Grund nicht: nach dem Bau von Prototypen wurde die Entwicklung trotz bereits
veröffentlichter Messeprospekte abgebrochen.
Es gab noch das Nachfolgeprojekt eines optischen Handlesers,
doch auch diesem war kein Erfolg beschieden: optische Beleglesung hatte sich bis zum Ende der DDR nicht durchsetzen können.