Computerkabinette entstanden Ende der 1980er Jahre an Gymnasien (hießen damals "Erweiterte Oberschulen, EOS") sowie anderen Bildungseinrichtungen.
Sie dienten in erster Linie der Ausbildung der Schüler im Unterrichtsfach Informatik.
Aber auch Firmen boten ihren Mitarbeitern Computerkurse in Vorbereitung auf die rechnergestützte Produktion an.
Da private Computer meist preislich unerschwinglich waren und außerdem die privaten Geräte nur nach langer Wartezeit gekauft werden konnten,
waren Computerkabinette für die meisten Interessenten die einzige Möglichkeit, praktische Kenntnisse am Computer zu erlangen.
Computerkabinett. Ganz links der Großbildschirm
Computerkabinett
In den meisten Fällen waren die Computerkabinette mit Kleincomputern KC85/2,
KC85/3 oder KC85/4 ausgestattet,
seltener auch mit den Kleincomputern KC85/1 und KC87
oder dem Bildungscomputer A5105.
Als Zubehör zu den KCs gab es an jedem Rechner einen Junost-Kofferfernseher
als Bildschirm und einen Kassettenrecorder als Datenspeicher.
Das Bild des Lehrerrechners wurde für alle sichtbar auf einem großen Fernsehgerät ausgegeben.
Die Ausbildung bezog sich auf die grundlegende Bedienung des Rechners, die Funktionen des Betriebssystems sowie die Nutzung
der Programmiersprache BASIC.
Obwohl es Netzwerksysteme (BIC-LAN, KC-NET) gegeben hatte, waren die meisten Computerkabinette unvernetzt.
Teilweise konnten dafür per Schalterpult die Bildschirmausgaben der einzelnen Arbeitsplätze auf den Groß-Bildschirm ausgegeben werden.
Der Lehrerrechner mit dem Schaltpult
Aufgeräumt: ein Schülerarbeitsplatz
Sicherheit wurde damals groß geschrieben und so musste sich jeder Schüler vor der Benutzung in ein Logbuch eintragen.
Ein Betreten des Kabinetts ohne Lehrer war undenkbar.
Durch die Verfügbarkeit moderner westlicher Rechentechnik verschwanden die DDR-Computer nach 1990 sehr schnell aus dem Bildungsumfeld.