Elektronische Tischrechner

Tischrechner waren die Nachfolger der mechanischen Rechenmaschinen und die Vorläufer der Taschenrechner. Sie wurden hauptsächlich in den 1960er Jahren gebaut, waren zwar meist transportabel, benötigten aber aufgrund ihrer Abmessungen und ihres Gewichtes zum Betrieb die Auflage auf einem Tisch. Batteriebetrieb war bei Tischrechnern noch nicht möglich, sie wurden stattdessen aus der Steckdose gespeist.


Tischrechner Soemtron ETR220

(Alias ETR 220, ETR-220)

(ETR=Elektronischer Tischrechner)
Dieser Rechner wurde vom Büromaschinenwerk Sömmerda von 1966-1977 in einer Stückzahl von 155.142 Geräten hergestellt und bot im Wesentlichen die vier Grundrechenarten.


Tischrechner Soemtron ETR 220

Innenansicht des ETR 220

Leiterplatten-Steckeinheit des ETR 220

Anzeigeröhren

Intern war der Rechner weitgehend mit Germaniumtransistoren aufgebaut, lediglich die Anzeigetreiber waren Siliziumtransistoren. Die einzelnen Funktionseinheiten waren in Form von Einsteckkarten ausgeführt, was einfachen Austausch und Service ermöglichte. Wie bei dieser Rechnergeneration üblich, verfügt der ETR220 über drei Zahlenspeicher, die sich durch Addition oder Subtraktion füllen ließen und für Zwischenergebnisse benutzt wurden. Dieser Speicher war konstruktiv in Form eines Kernspeichers ausgeführt. Bemerkenswert dabei ist die Tatsache, dass durch jeden Kern nicht wie üblich drei Drähte gefädelt waren, sondern sieben Drähte. Die Anzeige erfolgte über 15 rot-leuchtende Glimmlicht-Ziffernanzeigeröhren (Nixies).


Kernspeicher des ETR 220

Kernspeicher des ETR 220

Kernspeicher, vergrößert

Kernspeicher, Rückseite

Vom ETR220 gab es zumindest Prototypen, die zur Einstellung des Kommas anstelle des Drehrades an jeder Anzeigestelle eine Kommataste besaßen. Ob solche Geräte jemals in den Handel kamen, ist nicht bekannt.


ETR220-Prototyp mit ungewöhnlicher Tastatur

Wie von den meisten DDR-Computern existieren vom ETR220 heute nur noch wenige Exemplare. Ein funktionsfähiges befindet sich im Rechenwerk Halle.


Tischrechner Soemtron ETR221

(Alias ETR 221, ETR-221)

Der ETR221 war eine Variante des ETR220, verfügte aber im Gegensatz zu diesem nicht über eine Nixiröhrenanzeige, sondern über ein Streifendruckwerk mit einer Geschwindigkeit von zwei Zeilen pro Sekunde. Da die Produktion der Anzeigeröhren für den ETR220 erst Mitte der 1960er Jahre anlief, wurde 1961/62 zunächst die Variante mit Druckwerk (eben der ETR 221) vorangetrieben. 1966 war das Gerät dann produktionsreif. Die geforderte Druckgeschwindigkeit von 4 Zeilen pro Sekunde war technisch nicht zu schaffen, so wurde die Anforderung halbiert. Die Produktion des ETR221 erfolgte im Rahmen der Lehrlingsausbildung in einer dreistelligen Stückzahl.


Tischrechner Soemtron ETR221 mit Beistellgerät

ETR221 mit leicht anderem Design (Prototyp)

Gegenüber den anderen ETR bestand der ETR222 aus zwei Geräten: das eine stand auf dem Tisch und beinhaltete den Drucker und die Tastatur, die andere (Beistellgerät) beinhaltete die Elektronik und konnte irgendwo versteckt werden.

Vom ETR221 gab es Prototypen, die anstelle des Drehrades zur Einstellung der Kommas Tasten an jeder Anzeigestelle besaßen.

Der ETR221 erlangte keine große Verbreitung und gilt heute als ausgestorben.


Tischrechner Soemtron ETR222

(Alias ETR 220, ETR-220)

Dieser Rechner stellte den Nachfolger des ETR220 dar und wurde zwischen 1970 und 1972 in einer Stückzahl von 3203 Exemplaren produziert.


Tischrechner Soemtron ETR 222

Innenansicht des Soemtron ETR 222

Der ETR222 war funktionell identisch mit dem ETR220. Allerdings wurden im ETR222 Leiterplatten und Tasten vom ETR224 verbaut, die zu dem Zeitpunkt aus Überplanbeständen verfügbar waren.

Der Preis des ETR222 lag anfangs bei 6.354 Mark, später bei 5.775 Mark.

Vom ETR222 existieren heute noch wenige Exemplare, aber anscheinend keins mehr in Funktion.


Tischrechner Soemtron ETR224

(Alias ETR 224, ETR-224)

Von diesem von 1968-1974 Büromaschinenwerk Sömmerda produzierten Rechner wurden nur 526 Exemplare hergestellt. Er war der Nachfolger des Soemtron 221, hatte aber im Unterschied zu diesem die doppelte Druckgeschwindigkeit, also vier Zeilen pro Sekunde. Die Druckbreite betrug 15 Ziffern zuzüglich Vorzeichen und zwei Symbolen.


Tischrechner Soemtron ETR 224

Tischrechner Soemtron ETR 224

Innenansicht des ETR 224

Innenansicht des ETR 224

Innenansicht des ETR 224

1974 wurde die Entwicklung eines Nachfolgemodells auf Basis von Hochvolt-MOS-Schaltkreisen begonnen, allerdings schon 1 Jahr später abgebrochen. Letztendlich wurden dann Mitte der 1980er Jahre der TR20 der Nachfolger des ETR224

Bis heute haben vermutlich nur sechs Exemplare des ETR224 überlebt.


Tischrechner TR20

(Alias TR 20, TR-20)

Dieser Rechner wurde von 1985-1990 im Büromaschinenwerk Sömmerda in einer Stückzahl von 12959 Exemplaren produziert. Rechner dieses Typs wurden hauptsächlich im Büroumfeld sowie als Kasse in Läden eingesetzt.


Tischrechner TR20

Tischrechner TR20

Innenansicht des TR20

Druckwerk des TR20

Der TR20 basiert auf dem Einchipmikrorechner U8810, die Ziffernanzeige erfolgte über grüne LED-Siebensegmentanzeigen. Der Rechner verfügte über vier Zahlenspeicher, die zum Speichern und Aufsummieren von Werten benutzt wurden. Gegenüber den Vorgängermodellen war beim TR20 ein Druckwerk TSD16/2 eingebaut.

Vom TR20 existieren heute noch einige Exemplare. Ein funktionsfähiges befindet sich im Rechenwerk Halle.


Tischrechner K1001

(Alias K 1001, K-1001, K1000, K 1000)

Dieser Rechner wurde von Robotron Zella-Mehlis entwickelt und ab 1977 in Serie gebaut. Er basierte auf dem Prozessor U808 und beherrschte außer den Grundrechenoperationen auch Funktionen aus dem wissenschaftlichen Bereich. Außerdem war es möglich, ihn frei zu programmieren und damit gesamte Berechnungsfolgen zu automatisieren.
Die Berechnungen waren ausgesprochen langsam, wurden aber mit einer hohen Genauigkeit (12 Stellen) ausgeführt.


Tischrechner K1001

Arbeit am K1001

Der K1001 hatte folgende Betriebsarten: Die auf dem Tastenfeld befindlichen Zahlen 1 bis 7 (Zeile) und 00 bis 16 (Spalte) ordneten jeder Taste einen Spalten-/Zeilencode zu. Dieser war identisch mit dem angezeigten Befehlscode und ermöglichte ohne zusätzliche Codetabellen eine einfache Überprüfung der Programme.
Zur Datenausgabe wurde das eingebaute Display mit einer 16-stelligen Anzeige (14 Segmente pro Zeichen) verwendet. Die Anzeige konnte dabei im Gleitkommaformat oder im Festkommaformat erfolgen. Während Programmeingabe oder Programmtest wurde das Programm angezeigt. Traten Fehler auf, wurde ein spezifisches Fehlerkennzeichen angezeigt.
Der Rechner besaß zwei verschiedene Speicher, den Kellerspeicher und den Arbeitsspeicher. Der Kellerspeicher bestand aus den Registern X, Y und Z und war bei allen Modellen gleich groß. Er diente vor allem der Ausführung von Rechenoperationen. Der Arbeitsspeicher betrug je nach Ausstattungsvariante 176 Byte, 688 Byte oder 1200 Byte und diente zur Abspeicherung von Daten und Programmen.

Der K1001 besaß einen Slot für Erweiterungsmodule, über den die Leistungsfähigkeit des Rechners erhöht werden konnte (meist zusätzliche Software in ROM-Form).
Es gab z.B.: Zu den Modulen wurden Schablonen mit der entsprechenden Belegung der Tastatur mitgeliefert.


Erweiterungsmodul "Mathematik"

Die Rechner K1002 und K1003 stellten Varianten des K1001 mit erweiterter Hardware dar.

Der K1001 war schon in der DDR ein seltenes Gerät und ist es heute immer noch.
Die Tatsache, dass der Anwender seine Programme bei jedem Rechnerstart neu eingeben musste, machte den Rechner unbeliebt und wurde erst beim Nachfolgemodell K1002 behoben.
Einige wenige Exemplare existieren aber heute noch zum Glück.


Tischrechner K1002

(Alias K 1002, K-1002)

Der K1002 war die erweiterte Version des K1001 und unterschied sich von diesem durch das Vorhandensein eines Magnetstreifenlaufwerks.
Mit diesem Laufwerk konnten Formeln und Berechnungsschritte dauerhaft gespeichert und wieder geladen werden.
Die Auslösung des Schreib- oder Lesevorgangs wurde über zusätzliche Tasten ausgelöst.
Reichte die Kapazität eines Magnetstreifens (max. 400 Schritte) nicht, wurde die Speicherung auf dem nächsten Magnetstreifen fortgesetzt.


Tischrechner K1002.
Rechts über dem Typenschild ist der Magnetkartenschlitz.

Modulschacht des K1002.


Innenansicht des K1002.

Display des K1002

K1002-Magnetstreifenlaufwerk

K1002-Magnetstreifenlaufwerk

Vom K1002 gab es mehrere Varianten, abhängig von der Größe des eingebauten Speichers:

TypSpeichergröße
K1002-11200 Speicherplätze
K1002-25176 Speicherplätze
K1002-75688 Speicherplätze


Tischrechner K1003

(Alias K 1003, K-1003)

Der K1003 war eine erweiterte Variante des K1002 und unterschied sich von diesem durch das Vorhandensein eines eingebauten Thermo-Streifendruckers.


Tischrechner K1003, mit aufgelegter Tastaturschablone (links)

Innenansicht des K1003

Innenansicht des K1003

Innenansicht des K1003

Tastatur des K1003

Display des K1003

Beispielausdruck eines K1003

Dadurch war es möglich, Berechnungsergebnisse und Formeln mit max. 16 Stellen auf ein 5,7 cm breites Papierband zu drucken.

Vom K1003 gab es mehrere Varianten, abhängig von der Größe des eingebauten Speichers:

TypSpeichergröße
K1003-1920 Speicherplätze
K1003-21944 Speicherplätze
K1003-32968 Speicherplätze
K1003-43922 Speicherplätze


Tischrechner Elka 22

(Alias Elka22, Elka-22)

Bulgarien (konkret die Firma Orgtechnika in Silistra) produzierte Mitte der 1960er Jahre vermutlich die ersten elektronischen Tischrechner im Ostblock, einige davon wurden auch in der DDR exportiert. Ob es sich um eine Eigenentwicklung oder um einen Nachbau eines westlichen Rechners handelte, konnte noch nicht nachgewiesen werden.


Tischrechner Elka 22

Geöffneter Elka 22

Ziffernanzeige am Elka 22

Die Bedienung war etwas gewöhnungsbedürftig: Addition und Subtraktion wurden in UPN eingegeben (Zahl + Zahl + Zahl + #), während Multiplikation und Division klassisch eingegeben wurden (Zahl * Zahl =). Neben dem Eingaberegister besaß das Gerät zwei Speicher, die bei Additionen und Subtraktionen immer verwendet, ansonsten als Zwischenspeicher benutzt werden konnten. Ein Umschalter an der Tastatur bestimmte, ob mit zwei festen Nachkommastellen gearbeitet wurde oder mit vier. Der Elka 22 war nicht in der Lage, unter Null zu rechnen (Saldierung).

An Material wurde der damalige Stand der Technik verbaut:

Elka 22, alle Steckkarten entfernt

Das Netzteil unter der abgebauten Tastatur

Eine der Elka-22-Platinen

Eine der Elka-22-Platinen

Ein Teil des Elka-22-Kernspeichers

Die Bauteile wurden in Bulgarien, teilweise auch in der DDR hergestellt. Während der Produktion wurden noch Änderungen am Gerät vorgenommen. So wurde später die Alu-Bodenwanne durch eine Kunststoff-Bodenwanne ersetzt, die Sloteinheit änderte sich leicht, die Stabilisierung des Netzteils wurde irgendwann weggelassen (Elka 22M) und es kamen unterschiedliche Anzeigeröhrentypen zum Einsatz.

Es zeigte sich, dass die benutzte Technologie Neuland für den Hersteller war: Die Leiterplatte bogen sich mit zunehmenden Alter (durch Luftfeuchtigkeit) immer mehr durch, beim Löten setzen die Leiterplatten Gas frei, was zu einem Aufblähen des Lötzinns zu kleinen Ballons führt. Die Durchkontaktierungen (galvanisch Silber?) waren nicht Zinn-gefüllt und lösen sich durch Korrosion zunehmend auf. Durch Materialversprödung neigten die Stecker der Sloteinheit beim Einstecken der Leiterplatten zum Zerbrechen. Die Germaniumdioden werden im Laufe der Zeit in Durchlassrichtung hochohmig. Die Transistoren mit ihren Metallgehäusen waren so eingebaut, dass sie Kurzschlüsse mit den darunterliegenden Leiterbahnen hervorrufen konnten. Die fehlende Stabilisierung des Netzteils führt heute zu Problemen mit der von 220V auf 230V erhöhten Netzspannung.

Ein Jahr nach Beginn der Elka-Produktion war dann die DDR mit ihrem Soemtron22-Tischrechner am Start, der auf ähnlicher Technologie basierte. Nachfolger des Elka 22 war der Elka 41.

Viele Elka 22 waren bis zum Ende der DDR im produktiven Einsatz, heute existieren auch noch einige im musealen Umfeld. Es ist aber schwierig, sie funktionsfähig zu halten und die Fehlersuche gestaltet sich langwierig. Auch deswegen, weil es anscheinend keine Schaltpläne mehr dazu gibt.

Ein funktionsfähiges Exemplar des Elka 22 befindet sich im Rechenwerk Halle.


Tischrechner Elka 41

(Alias Elka41, Elka-41)

Der Elka 41 war ein Tischrechner der dritten Generation: er basierte auf nur noch wenigen hochintegrierten Schaltkreisen, in diesem Fall neun Schaltkreisen von der Firma Toshiba im QUIL-ähnlichen Gehäuse, die auch gleich die Speicherfunktionen mit übernahmen. Der Einsatz einer Sloteinheit mit Steckkarten war damit nicht mehr notwendig: die Logik konnte auf 1 Leiterplatte untergebracht werden. Damit verkleinerte sich das Gehäuse gegenüber dem Vorgänger Elka 22 erheblich. Das verminderte Gewicht machte es möglich, den Elka 41 als portables Gerät aufzubauen: mit einem ausklappbaren Tragegriff dran und einem versenkbaren Anzeigeschacht. Das Blech-Schildchen auf der Tastatur enthielt den Gerätenamen, wetzte sich aber im Gebrauch durch die Hände schnell bis zur Unlesbarkeit ab.


Tischrechner Elka 41

Leiterplatte des Elka 41

Tastaturelektronik des Elka 41

Zwei Rechnerschaltkreise

Die Ausgabe erfolgte wieder über Glimmlicht-Ziffernanzeigeröhren (Nixie), in diesem Fall sogar mit 14 Stellen. Allerdings waren die Anzeigeröhren kleiner als bei den Vorgängermodellen. Die Tastatur arbeitete mit Reed-Kontakten, die durch bewegliche Magnete ausgelöst wurden. Die beiden Drehschalter auf der Tastatur gestatteten die Auswahl der Nachkommastellen bei der Rechnung sowie verschiedene Modi der Speichernutzung.

Ein funktionsfähiges Exemplar des Elka 41 befindet sich im Rechenwerk Halle.


Tischrechner Elka 43

(Alias Elka43, Elka-43)

Der Elka 43 war der Nachfolger des Elka 41 im äußerlich fast gleichem Gehäuse, aber intern auf anderen, höher integrierten Schaltkreisen basierend.


Tischrechner Elka 43

Innenansicht des Elka 43

Einige Schaltkreise des Elka 43

Gegenüber dem Elka 41 hatte der Elka 43 drei frei nutzbare Zwischenspeicher.

Viele Elka 43 waren bis zum Ende der DDR im produktiven Einsatz, im musealen Umfeld existieren noch heute noch einige.


Tischrechner Iskra 111

(Alias Iskra111, Iskra-111)

Dieser Tischrechner wurde in der Sowjetunion hergestellt und auch in die DDR importiert. Gegenüber Elka 22 und Soemtron 220 war der Iskra 111 ein Rechner der zweiten Generation: Die Logikfunktionen wurden nicht mehr durch diskrete Bauelemente ausgeführt, sondern durch ein Heer an integrierten Schaltkreisen, dafür waren andere Bauelemente kaum nötig. Die Schaltkreise entstammten einer exotischen, niedrig-integrierten Serie, die den KME3-Bauelementen recht ähnlich war.


Tischrechner Iskra 111

Innenansicht des Iskra 111

Um die mehr als 200 Schaltkreise unterzubringen, war der Rechner als Sloteinheit mit einsteckbaren Karten ausgeführt. Die Tastatur war mit Reed-Röhrchen aufgebaut, die durch bewegliche Magnete an den Tasten erregt wurden. Die Ausgabe erfolgte wieder über Glimmlicht-Ziffernanzeigeröhren (Nixie), das Negativ-Zeichen wurde durch eine Glimmlampe repräsentiert. Es gab auch eine neuere Variante des Rechners, die stattdessen mit Vakuum-Fluoreszenzdisplays (VFD) bestückt war.

Zur Speicherung der Daten benutzte der Iskra 111 eine Stahlfeder (elektromechanischer Laufzeitspeicher). Neben dem Eingaberegister stellte er auch einen frei benutzbaren Zwischenspeicher (1 Wort zu 12 Dezimalstellen) zur Verfügung.


Netzteil des Iskra 111

Geöffneter Speicher des Iskra 111

Der Iskra 111 hatte ein Schalterregister an der Tastatur, mit dem die Anzahl der Nachkommastellen (Festkomma) festgelegt werden konnte. Das Gerät war in der Lage, auch unter Null zu rechnen (Saldierung). Die Tastenfolge für die Berechnung war klassisch (Zahl + Zahl + Zahl =). Außer den vier Grundrechenarten verfügte der Iskra 111 über Funktionen zur Prozentrechnung.

Nachfolger des Iskra 111 war der Iskra 122, der über einen vergrößerten Funktionsumfang verfügte.

Viele Iskra 111 waren bis zum Ende der DDR im produktiven Einsatz, im musealen Umfeld existieren noch heute noch einige.
Ein funktionsfähiges Exemplar befindet sich im Rechenwerk Halle.


Tischrechner QPC

(Alias QPC-2, QPC 2, QPC 10, QPC-10)

(QPC=Quantity Process Computer)
Hierbei handelte es sich um eine Reihe wissenschaftlicher Tischrechner, die 1984 vom "Applikationszentrum Berlin" vorgestellt wurden mit dem besonderen Ziel der Berechnung physikalischer Einheiten mitsamt ihrer Einheiten. Als Prozessor arbeitete ein U880, begleitet von 14 KByte (später 18 KByte) ROM und 1 KByte (später 3 KByte) RAM. Zur Eingabe wurde die Einbautastatur (die der Produktion der Schreibmaschine S6011 entsprang) benutzt, zur Ausgabe eine 16-stellige alphanumerische LED-Anzeige (VQC10-Module).


Frühe Variante: Computer QPC2

Spätere Variante: Computer QPC10

Neben der interaktiven Nutzung, ähnlich wie ein Taschenrechner, war auch ein programmierter Betrieb mit abgespeicherten Formeln möglich.

Der QPC erregte bei seiner Vorstellung einige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, war er doch wohl das erste Gerät mit dieser Funktionalität. Trotzdem blieb die Produktion des Geräts auf wenige Exemplare begrenzt. Vom QPC gab es Versionen mit unterschiedlichen Ziffern, zumindest QPC2 und QPC10. Mindestens 1 Exemplar hat bis heute überlebt.


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