(SCP, CP/A, CP/Z, CP/K, BCU, DAC)
Die Formatierungsart von CP/M-Disketten kann sehr unterschiedlich sein.
Abhängig vom Diskettenlaufwerk benutzt man bei
K5600.10: 40-spurige Formatierung, einseitig, MFM
K5600.20: 80-spurige Formatierung, einseitig, MFM
K5601: 80-spurige Formatierung, 2-seitig, MFM
Seltener gibt es auch 8-Zoll-Disketten, die für das Laufwerk
MF3200: 77-spurig, einseitig, FM
MF6400: 77-spurig, einseitig, MFM
K5602: 77-spurig, einseitig, FM
betrieben werden.
Die Sektorgröße kann 128 Byte, 256 Byte, 512 Byte oder 1024 Byte sein,
wobei sich 256 Byte und 1024 Byte als Standards herausgebildet haben.
Die Disketten bestehen aus 3 Teilen:
Systembereich
Er enthält das Betriebssystem. Seine Formatierung kann von den anderen Bereichen abweichen.
Verzeichnisbereich
Er enthält eine Tabelle, in der die Dateinamen, einige Attribute und die zu den Dateien gehörigen Datenblöcke gespeichert sind.
Datenbereich
Er enthält dann den Inhalt der Dateien.
Abhängig von der Sektorgröße und der Lage des Verzeichnisbereichs ergeben sich verschiedene Formatierungsarten.
Einige Betriebssysteme, wie CP/A und DAC erkennen die meisten Formatierungsarten von selbst.
Bei anderen muss vor dem Zugriff auf eine Diskette deren Formatierungsart mit einem speziellen Programm eingestellt werden.
Ein Kopieren von CP/M-Disketten am PC ist möglich.
Bei Formatierungen, die einen Formatwechsel (zwischen Systembereich und Verzeichnisbereich) haben, ist ein sehr schneller Diskettencontroller notwendig.
SIOS, BROS
Unter SIOS können 8-Zoll-Disketten oder 5¼-Zoll-Disketten benutzt werden. Generell ist die Formatierung nur einseitig.
Die 8-Zoll-Disketten werden mit 77 Spuren formatiert, die 5¼-Zoll-Disketten mit 80 oder 40 Spuren.
2 Spuren sind davon jeweils als Reserve. Werden bei der Formatierung defekte Spuren erkannt, werden diese durch die Reservespuren ersetzt.
Sind mehr als 2 Spuren defekt, ist die Diskette für SIOS unbrauchbar.
Die Sektorgröße ist in der Regel 128 Byte, es gibt aber auch Disketten mit 1024 Byte Sektorgröße.
Die Umschaltung beim Lesen wird vom Betriebssystem automatisch vorgenommen.
SIOS bzw. sein Abkömmling BROS kennen 2 Arten von Dateien:
Physische Dateien
Sie haben einen Verzeichniseintrag auf der Spur 0, der im EBCDIC-Code gehalten ist.
Sie belegen einen durchgehenden Bereich auf der Diskette, können also nicht fragmentiert sein.
Die maximale Größe einer physischen Datei ist bei deren Erstellung anzugeben.
Daraufhin wird der entsprechende Platz auf der Diskette reserviert.
Der Füllstand der Datei kann daraufhin zwischen 0 und dieser maximalen Größe schwanken.
Die maximale Anzahl der physischen Dateien ist auf 19 begrenzt.
Eine spezielle Art der physischen Datei ist die Bibliothek.
Sie bildet einen Container für Bibliotheksdateien, kann also als eine Art Verzeichnis angesehen werden.
Es können maximal 3 Bibliotheken pro Diskette existieren: SOURCELB, PHASELB, RELOCLB.
Die SOURCELB enthält Quelltextdateien, die RELOCLB enthält kompilierte Dateien und die PHASELB enthält die fertigen Programme.
Die Auswahl der passenden Bibliothek wird von den entsprechenden Programmen automatisch vorgenommen.
Bibliotheksdateien
Sie befinden sich innerhalb Bibliotheken.
Bibliotheksdateien können fragmentiert sein. Ihre Anzahl ist auf 128 pro Bibliothek begrenzt.
Ein Kopieren von SIOS-Disketten am PC ist möglich, erfordert aber einen sehr schnellen Diskettencontroller.
UDOS
UDOS war in der Lage, mit unterschiedlichen Dateisystemen zu arbeiten.
Verbreitet waren die Systeme ZDOS und NDOS.
ZDOS
ZDOS war das Dateisystem von UDOS1526 Version 3 und UDOS1526 Version 4.
Die Formatierung erfolgte entweder einseitig (Kopf 0) oder mit einem weiteren getrenntem Dateisystem auf Kopf 1.
Die Sektorgröße betrug 134 Byte, wobei 128 Bytes auf die klassischen Daten entfielen und sechs Bytes die Verkettung der einzelnen Sektoren untereinander vornahmen.
Ein Kopieren von ZDOS-Disketten am PC ist daher nicht möglich, da dadurch die Sektorgröße auf 128, 256, 512 bzw. 1024 verkürzt würde.
Das Inhaltsverzeichnis der Dateien befand sich auf Spur 22.
Es umfasste neben dem Dateinamen und dem Startsektor das Erstellung- und Änderungsdatum, den Dateityp,
einige Berechtigungsattribute sowie bei Programmen die Startadresse.
Die einzelnen Dateien konnten fragmentiert sein. Die Verkettung der einzelnen Sektoren einer Datei erfolgte durch die 6 Steuerbytes am Ende jedes Sektors:
Zwei Bytes bildeten einen Zeiger auf den nachfolgenden Datenblock, zwei Bytes zeigen auf den vorhergehenden Datenblock und 2 Bytes bildeten eine Prüfsumme.
Systemdisketten
Auf den ersten 21 Spuren befand sich das Betriebssystem.
Datendisketten
Bei ihnen konnte der Systembereich mit Dateien belegt werden.
Die Auswahl, ob eine Diskette Systemdiskette wird, erfolgte beim Formatieren.
UNIX
MUTOS und WEGA besitzen als UNIX-kompatible Betriebssysteme ein hierarchisches Dateisystem auf inode-Basis.
Als Dateiarten gibt es: Dateien, Verzeichnisse, Links und Sonderdateien.
Letztere repräsentieren z.B. ein angeschlossenes Gerät, wie etwa ein Diskettenlaufwerk oder eine Schnittstelle.
BOS1810
BOS besitzt ein hierarchisches Dateisystem, in dem mit Verzeichnissen und Dateien gearbeitet werden kann.