Regeleinrichtungssysteme Ursamar
Unter dieser Bezeichnung wurden im Kombinat Kombinat EAW
(wahrscheinlich primär bei VEB Wetron Weida) Geräte zur Kleinautomatisierung
bzw. Gebäudeautomatisierung entwickelt und gefertigt.
Regeleinrichtungssysteme Ursamar 4000
(Alias Ursamar4000)
Ursamar 4000 zeichnete sich durch Nutzung von Mikroelektronik aus, arbeitete aber noch nicht prozessorgesteuert.
Ursamar4000-Einschübe
| Ursamar4000-Leitgerät |
Technisch ist über Ursamar 4000 nicht viel bekannt.
Es scheinen keine Dokumentationen mehr dazu zu existieren und auch die Baugruppen sind nur noch vereinzelt zu finden.
Nachfolger von Ursamar 4000 war Ursamar 5000.
Regeleinrichtungssysteme Ursamar 5000
(Alias Ursamar5000
Unter der Sammelbezeichnung Ursamar 5000 wurden mikroprozessorgesteuerte Kleinautomatisierungsanlagen zusammengefasst.
Ursamar 5000 war der Nachfolger von Ursamar 4000 und das letzte in der DDR gefertigte System der Baureihe.
Regeleinrichtung Ursamar 5001
(Alias Ursamar5001, RBS 05, RBS-05, RBL 05, RBL-5)
Dieses Gerätesystem gehörte zur Kleinautomatisierungstechnik und bestand aus:
- dem Reglerbaustein RBS05,
- der Bedien- und Anzeigeeinheit RBL05 und
- der Signalweiche RBP05.
Hersteller war der VEB Wetron Weida.
Einsatzgebiete für die Anlage war u.a Gebäudeautomatisierung, aber auch untergeordnete Regelungsaufgaben in großen Fabriken, beispielsweise in Kraftwerken.
Regler RBS05
| Bediengerät RBL05 |
Signalweiche RBP05 |
Die Steuerung basierte auf dem Mikroprozessor U880.
Digitale Eingaben und Ausgaben wurden über PIOs abgewickelt.
Außerdem standen analoge Eingänge für Temperaturmessungen (PT100) sowie für Druckmesser (0...20 mA, 4...20 mA, 0...10V) zu Verfügung.
Die Anlage wurde über Zweidrahtleitungen sternförmig vernetzt.
In der Leitzentrale befand sich ein Grafikrechner, an dem die Werte angezeigt werden konnten
sowie ein Abfragerechner, an dem per Kommandozeile die Anlage gesteuert werden konnte.
Die Programmiersprache der Anlage nannte sich MARCO.
Ursamar 5001 |
Vom Ursamar 5001 sind heute nur noch 2 Exemplare bekannt: im Automatenmuseum Leipzig und im Rechenwerk Halle
Regeleinrichtung Ursamar 5010
(Alias Ursamar5010, PC 5010)
Unter dieser Bezeichnung wurde ein Kleinautomatisierungssystem produziert, das aus dem Prozesscontroller PC5010
(das den elektronischen Regler sowie eine Bedienkonsole enthielt) und einem Bürocomputer A5120 als Programmiergerät bestand.
Leistungsseitig deckte es den Bereich unterhalb der Steuerung S2000 ab.
Die äußerliche Ähnlichkeit des PC5010 zum Bediengerät der Steuerung S2000 legt nahe,
dass beide Geräte vom selben Entwickler stammten.
Prozesscontroller PC5010 |
Der PC5010 beinhaltete prozessseitig folgende Schnittstellen:
- 16 analoge Eingangssignale (0-5 mA, 0-20 mA, 4-20 mA, 0-10V)
- 8 analoge Ausgangssignale (0-20 mA, 0-10V)
- 16 binäre Eingangssignale (L<+5.5V, H>+9,3V)
- 16 binäre Ausgangssignale (max. 150V, abhängig von der Stromversorgung der Baugruppe)
Der PC1510 besaß zwei Prozessoren: einen Displayprozessor zur Steuerung der Bedienkonsole und des Netzwerkes
und einen Controller-Prozessor, der den eigentlichen Regler darstellte.
10 KByte EPROM-Speicher waren für das Betriebssystem vorhanden, 8 KByte RAM sowie 2 KByte ROM bildeten den Anwenderprogrammspeicher.
Der PC1510 besaß eine Selbstüberwachung (Watchdog), um im Störungsfall automatisch auf ein Alternativgerät umschalten zu können.
Die Einrichtung der Anlage wurde mit dem Bürocomputer A5120
im Betriebssystem UDOS unter Nutzung der Sprachen "PROMAR 5000" gemacht.
Außerdem konnten auf dem Bürocomputer die Funktionen des Reglers simuliert werden.
Die Datenübertragung zum PC5010 erfolgte in der Inbetriebnahmephase per Netzwerkkabel (IFSS, 9600 Baud, max. 200 m).
Für den produktiven Einsatz des PC1510 wurde das Steuerprogramm stattdessen auf ein EPROM-Modul gebrannt und dieses in den PC1510 gesteckt.
Heute gilt Ursamar 5010 als ausgestorben.