Das R12 wurde Ende der 1950er Jahre von der Firma ELREMA als Erweiterungsgerät für Buchungsmaschinen gebaut.
Dadurch wurde es möglich, mit einer ansonsten langsam mechanisch arbeitenden (oder gar nicht multiplikationsfähigen) Buchungsmaschine
auch schnelle Multiplikationsrechnungen mit bis zu 13-stelligen Ergebnissen (Die DDR-Buchungsmaschinen konnten maximal 12 Stellen verarbeiten) durchzuführen.
Die Länge der beiden an den R12 zu übergebenden Faktoren betrug 6 bzw. 7 Stellen.
Vom errechneten Produkt konnten bei Bedarf manuell oder programmgesteuert 1 bis 6 Stellen abgestrichen werden.
Die Multiplikation ermöglichte es, Steuern, Skonti und Zinsen zu berechnen,
wertete die Buchungsmaschine also zur Fakturiermaschine auf.
Ein R12 war in der Lage, über einen relaisgesteuerten Verteiler bis zu drei Buchungsmaschinen zu bedienen.
Versuchte eine zweite Buchungsmaschinen gleichzeitig auf dem R12 zu rechnen, wurde sie durch den Verteiler solange blockiert, bis der R12 wieder bereit war.
Die Rechenzeit des R12 lag bei nur 0,085 Sekunden, dazu kamen drei Maschinengänge des Buchungsautomaten, also eine Gesamtrechenzeit von ca. 2 Sekunden.
Um einen einfachen Reparaturservice zu ermöglichen, waren der R12 modular in Form steckbarer Baugruppen aufgebaut.
Nach jeder Berechnung führte der R12 außerdem automatisch einen Selbsttest durch und zeigte dessen Ergebnis durch ein Lämpchen auf der Buchungsmaschine an.
Die Größe des R12 betrug 125x46x107 cm bei einem Gewicht von 220 kg. Der Stromverbrauch lag bei 1400W, angeschlossen an eine normale 220V-Steckdose.
Nach dem Einschalten war das Gerät nach 1 Minute Anheizzeit betriebsbereit.
Technischer Nachfolger des R12 war das transistorbestückte Multipliziergerät TM20.
Vom R12 ist heute noch die Existenz 1 Exemplars bekannt, es befindet sich in der Rechentechniksammlung der UNI Greifswald.
Ein naher Verwandter des R12 war der Rechner ASM18.
Zusatzgerät R16S
Unter dieser Bezeichnung wurde eine verbesserte Version des R12 bei ELREMA entwickelt.
Der R16S war in der Lage, zwei 8-stellige Zahlen zu multiplizieren, was der Hauptunterschied zum Vorgängermodell war.
Ob das Gerät jemals in Serie gefertigt wurde, ist ungewiss.