In den 1980er Jahren entwickelte das Kombinat Nagema einen Steuerrechner
zum Einsatz in seinen Netzbandbacköfen BN5/21 für die Brotherstellung in Großbäckereien, der dann ab 1985 zum Einsatz kam.
Anliegen der damals neuen Ofengeneration war starke Senkung des Energieverbrauchs, bei der der Mikrorechner helfen sollte.
Steuerung PCC5/21
Die Steuerung basierte auf dem K1520-Platinensatz, wobei Karten von Robotron und auch von Nagema zum Einsatz kamen.
Ersterer lieferte auch die Netzteile.
In der Sloteinheit waren zwei Mikrorechner verbaut, wobei einer als Bedienrechner und der andere als Mehrkanal-Mikroprozessorregler arbeitete.
Thermoelemente und Widerstandsthermometer lieferten Temperaturdaten, zwei Drucksensoren den Druck der Abgasanlagen.
Durch den Rechner wurden die Wasserdampfmenge zur Erzeugung knuspriger Brotkrusten, die automatische Zentrierung des Netzbandes
sowie über eine Drosselklappe der Unterdruck in den Abgasanlagen gesteuert.
Außerdem erfolgt eine Überwachung der Grenzwerte, die bei Überschreiten zur Notabschaltung und Alarmauslösung führten.
Der Ofen verfügte über LED-basierte Anzeigen (eine Matrix aus 32x8 LEDs zum Anzeigen der Temperaturkurve sowie Siebensegmentanzeigen),
außerdem einige Tasten zur Bedienung.
Zum Einfahren des Ofens gab es ein Bildschirm-gestütztes Inbetriebnahmegerät, auf dem die Programmierung des Rechners in einer von Nagema erfundenen Fachsprache erfolgte.
Liefen das Backen optimal, wurde das Programm in EPROMs übertragen und der Ofen konnte produktiv genutzt werden.
Über die produzierten Stückzahlen des PCC 5/21 liegen leider keine Ergebnisse vor.
Vermutlich hat kein Exemplar bis heute überlebt.