Dieser Rechner stellte eine Weiterentwicklung des K1840 dar
und basierte weitestgehend auf den gleichen Komponenten und Wirkungsprinzipien.
In der Fachliteratur erschienen Anfang 1990 mehrere ausführliche Artikel zur Struktur und dem Einsatz dieses Systems.
Optisch auffälligster Unterschied zwischen dem K1840 und dem K1845 war, dass bei letzterem ein 2. CPU-Schrank existierte.
Dieser "CPU-Erweiterungsschrank" (K0684) diente der Aufnahme weiterer Buscontroller sowie von deren Stromversorgung.
Der K1845 war mit einem größeren Hauptspeicher von bis zu 64MB ausgerüstet, wobei das Grundmodul MEM K3581.20 32MB und die Erweiterung MEME K3681.21 gleich groß waren.
Der Speicher war wie beim K1840 auf 16 Platinen verteilt.
Diese waren allerdings nicht mit denen des K1840 kompatibel, sodass dieser nicht nachträglich mit dem K1845-Hauptspeicher aufgerüstet werden konnte.
Zum Einsatz kamen die bei Zeiss entwickelten
256KBit-dRAM-Schaltkreise bzw. internationale Äquivalente.
Zwischen beiden Rechnern bestanden Unterschiede in der Bestückung der Stromversorgungsmodule im Rechnerschrank.
Weiterhin war im K1845 der Anschluss einer größeren Anzahl MBUS- und SKR-Bus-Adapter möglich.
Weitere gab es beim K1845 spezielle Komponenten:
Hochgeschwindigkeits-Interface-Adapter HIA K2817
Eine Besonderheit stellt die Einheit HIA dar. Diese ermöglichte den Anschluss an den "Hochgeschwindigkeits-Interface-Verteiler" HIV K4181.11.
Hierüber war ein schnelles (70 MBit/s) serielles Interface (Hochgeschwindigkeits-Interface HI) mit CRC-Prüfung und Fehlerkorrektur realisiert,
über das bis zu 16 Rechner zu einem Verbund zusammengeschlossen werden können.
Der Anschluss bauartfremder Maschinen ähnlicher Leistungsklasse war vorgesehen.
Ziel war eine Steigerung der Gesamtleistung, Lastverteilung, Erhöhung der Ausfallsicherheit, Redundanz.
Der HIA saß im ersten (breiten) CPU-Schrank außen rechts.
Hochgeschwindigkeits-Interface-Verteiler HIV K4181
Der HIV war der zentrale Anschlusspunkt für alle Knoten.
Der Rechneranschluss erfolgte über mehradrige, galvanisch getrennte Koaxialleitungen und sogenannte Verteilerboxen.
Der HIV benötigte einen eigenen Geräteschrank, in dem aber nur der Verteiler und die Anschlussboxen zu den Rechnern eingebaut waren.
DMA-Interface-Controller (AR16W) K6081
Dieser Controller ermöglichte einen schnellen Datenaustausch zwischen dem Rechner und grafischen Peripheriegeräten (Terminal, Plotter, o.Ä.)
oder zwei Rechnern untereinander.
Die Wortbreite betrug 16 Bit bei einer Übertragungsrate von bis zu 400 kWorte/s.
Die maximale Leitungslänge zwischen zwei K1800 betrug 10m, die mit einem Peripheriegerät 100 m.
Prozess-Controller (ATP18) K9801
Realisierung des Linieninterfaces IFLS mit einer Übertragungsrate von bis zu 500 KBit/s.
Es waren sowohl die Interfaceformen IFLS-nah (20 Teilnehmer, bis zu 100m) als auch IFLS-fern (60 Teilnehmer, bis zu 3000m) realisiert.
Kommunikations-Controler (KMS16) K8082
Realisierung einer DMA-fähigen, synchronen, einkanaligen Hochgeschwindigkeits-Kommunikationsschnittstelle, kompatibel zu X.21/X.25
zum Anschluss an paketvermittelnde Datennetze (< 64 KBit/s).
Der Beginn der Serienfertigung dieser Baugruppe war für Juli 1990 geplant, wurde aber vermutlich aufgrund der Auflösung
des Kombinates Robotron sowie die absehbaren Absatzprobleme der Rechnersysteme K1800 nicht mehr realisiert.
SKR-Bus-Tester (SET) K4285
Diese Baugruppe diente in Zusammenhang mit Testsoftware der Inbetriebnahme und Prüfung des SKR-Busses im Rechner.
Netzwerkfähigkeit
Für den K1845 gab es eine Netzwerkkarte zur Nutzung von ROLANET1 sowie ROLANET2.
Die Arbeit mit dem Netzwerk wurde unter dem Betriebssystem SVP1800 durch das Softwarepaket NETSERV 1840 realisiert.
Außerdem wurde für den K1845 ein X.21/X.25-Adapter zum Anschluss an paketvermittelnde Datennetze (<64 KBit/s) entwickelt.
Verbreitung
Ein K1845 wurde 1989 an den VEB Carl Zeiss Jena übergeben und dort in den produktiven Betrieb überführt.
Über die genaue Zahl gefertigter bzw. beim Anwender zum Einsatz gebrachter Systeme liegen keine Informationen vor.
Heute gilt der K1845 als ausgestorben.