Folienbeschichtungsanlagen FOBA

Hierbei handelte es sich vom Institut von Ardenne zusammen mit dem VEB Elektronik Gera entwickelte Anlagen, die zum computergesteuerten Aufbringen metallischer Schichten auf Isolierschichten dienten. Neben Anwendungen in der Biomedizin und in der Verpackungstechnik wurden solche Beschichtungen auch zum Aufbau von Kondensatoren benutzt.

Folienbeschichtungsanlage FOBA 800/1...4

Fünf solcher Anlagen für die Metallbeschichtung von Papier (8-20 µm Stärke, 800 mm Breite) wurden ab 1985 im VEB Elektronik Gera installiert, wo es bereits seit 1972 Erfahrung mit einfachen Metallbedampfungsanlagen (FOBA500) gab. Per Elektronenstrahl (30kV/2A, thyristorgesteuert) wurde im Vakuum (10-² Pa, erzeugt durch Rootspumpe und Öl-Diffusionspumpe) hochreines Aluminium verdampft, dass sich dann beidseitig auf dem Trägerpapier (maximal 800 mm Breite) abschied.


Arbeit an der FOBA 800/3

Arbeit an der FOBA 800/3

Über Leitwertmessungen (2...10 Ω²) konnte die Dicke der Beschichtung bestimmt und die Verweilzeit des Elektronenstrahl entsprechend geändert werden. Die diesbezügliche Steuerung übernahm ein K1520-Rechner. Mit einer Geschwindigkeit von 3-6 m/s entstand auf diese Weise kontinuierlich das endlose Kondensatorband.


Schematischer Aufbau des FOBA800-Rechnerschranks

Ein zweiter K1520-Rechner arbeitete als Leitrechner und steuerte einen Farbbildschirm für die Anzeige des Anlagenzustands an.

Die vier Anlagen sind heute verschrottet.


Folienbeschichtungsanlage FOBA 800/5

Das fünfte Exemplar der Serie wurde 1990 ebenfalls im VEB Elektronik Gera installiert und hatte den selben Einsatzzweck wie die vier Vorgänger.


Anlage FOBA 800/5.
Ganz links der Steuerschrank mit den Computern

Kontrollfenster an der FOBA 800/5


Bildschirmanzeige FOBA 800/5


Leitrechner der FOBA 800/5.
Unten links das S2000-Bediengerät

FOBA800-Steuerschrank mit der S2000R

Im Gegensatz zu den Vorgängerexemplaren nutzte die FOBA800/5 anstelle des ersten K1520-Rechners einen Steuerrechner EAW S2000R, bestehend aus dem Grundgerät und aus einer Erweiterungseinheit) samt S2000-Bediengerät. Der Leitrechner war wieder aus K1520-Baugruppen aufgebaut.

Die Anlage ist bis heute (2013) in Betrieb.


Folienbeschichtungsanlage FOBA 1000

Von dieser Anlage wurden zwei Exemplare produziert und zur Metallbedampfung von Verpackungsfolie (1000 mm Breite) in Leipzig eingesetzt.

Ebenso wie bei der FOBA800 wurde Aluminium mit einer thyristorgesteuerten Elektronenstrahlkanone (30kV/2A, gesteuert mit einem K1520-Rechner) verdampft. Ein zweiter K1520-Rechner steuerte wieder die gesamte Anlage, mit einem Farbmonitor zur Anzeige.

Der Verbleib der beiden Anlagen ist unbekannt: vermutlich wurden sie verschrottet.




Letzte Änderung dieser Seite: 07.01.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de