Großrechner EC1057

(Alias EC 1057, EC-1057, ES1057, ES 1057, ES-1057)

(sprich: ES1057, weil russische Buchstaben)
Der ab 1987 gebaute EC1057 stellte den letzten ESER-Großrechner der DDR dar. Er wurde u.a. eingesetzt für: Die Verarbeitungsgeschwindigkeit wurde mit 1 Mio. Operationen/s damals als "mittlere Leistungsklasse" bezeichnet.


Großrechner EC1057


Großrechner EC1057.
Vorn ein Plotter K6411 und ein Grafiktablett K6405.

Zur Erhöhung der Verarbeitungsgeschwindigkeit konnte die Anlage auch als Doppelprozessorsystem aufgebaut werden, womit Geschwindigkeiten bis 1,8 Mio. Operationen/s möglich wurden, was den EC1057 dann zum schnellsten Rechner aus DDR-Produktion machte.


Zentraleinheit EC2175

Die Zentraleinheit EC2175 war in zwei Schänken untergebracht, wobei einer den Basisprozessor, den Hauptspeicher sowie die Kanalsteuerung enthielt.
Der andere enthielt den 2. Prozessor (Anschlussprozessor) sowie die Stromversorgung.
Auf der Prozessoreinheit waren 32 KByte Cache-Speicher je Prozessor untergebracht, um die Verarbeitungsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Der Prozessor kannte 207 Grundbefehle, sein Hauptspeicher betrug in der maximalen Ausbaustufe 16 MByte.

Einige der Komponenten besaßen bereits eine interne Fehlerüberprüfung. Rechnerkomponenten, die keine eigne Fehlerüberwachung besaßen, wurden in den Rechenpausen automatisch mit Diagnoseprogrammen geprüft.

Um eine gute Wärmeabfuhr zu sichern, war die EC2157 nur in klimatisierten Räumen aufzustellen. Die Stromspeisung erfolgte über das Drehstromnetz bei einer Leistung von 8,7 kW. Mit einer Masse von über 1100 kg gehörte diese Komponente (wohlgemerkt nur die Prozessoreinheit!) nicht gerade zu den Leichtgewichten unter den Rechnern.


Serviceprozessoreinheit EC1555

Sie gestattete, die Hauptprozessoren zu überwachen, zu diagnostizieren und zu warten. Sie wurde ebenso zum Starten des Hauptrechners benutzt. Charakteristisch für die EC1555 waren die zwei K7229-Bildschirme.


Serviceprozessor EC1555

Die Hardware des Serviceprozessors wurde durch drei 8-Zoll-Diskettenlaufwerke sowie einen Nadeldrucker abgerundet.


Weitere Hardware

Als Speichermedien konnten Festplattenspeicher EC5067 mit einer Speicherkapazität von je 317 MByte oder Wechselplattenspeicher EC5067 mit einer Speicherkapazität von 200 MByte verwendet werden.
Außerdem wurden Magnetbandgeräte EC5002 benutzt.

Für kleine Datenspeicherungen dienten

Terminal EC7927.01M und Drucker SD1154 am EC1057


Software

Wie beim EC1056 wurden wieder die Betriebssysteme OS/ES, DOS-3/ES und DOS-4/ES eingesetzt.
Als Programmiersprachen kamen Assembler, REXX, FORTRAN, PASCAL und PL/1 zum Einsatz.


Verbreitung

Vom EC1057 hat bis heute vermutlich nur 1 Exemplar überlebt. Es befindet sich im Industriemuseum Chemnitz.


Letzte Änderung dieser Seite: 25.01.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de