Mikrorechnersystem U880-2

Dieses System wurde Mitte der 1980er Jahre von Carl-Zeiss zur Ablösung des bis dahin eingesetzten U880-1-Systems entwickelt. Es basierte ebenfalls auf dem U880-Prozessor und seinen Peripherieschaltkreisen U855, U856 und U857. Gegenüber dem U880-1

wurde die Taktfrequenz auf 4 MHz erhöht
wurden alle EPROMs eingelötet (Verhinderung von Kontaktproblemen bei Fassungen) und konnten im eingebauten Zustand programmiert werden
konnten durch den Einsatz höherintegrierter Speicherschaltkreise Kapazitäten von 256 KByte pro Platine erreicht werden
wurde die DMA-Fähigkeit des Systems verbessert (max. 5 DMA-Steuerungen pro Rechner)
wurde eine Kompatibilität mit dem 8-Bit Bus des Systems MMS16 (elektrisch und mechanisch) erreicht
wurde die Anzahl der Ebenen der Leiterplatten erhöht
besaßen die Platinen die Möglichkeit einer Selbstdiagnose durch eine zentrale Einheit
gestattet das System eine erheblich größere Anzahl an Interruptquellen (jetzt 69)
wurde der Stromverbrauch durch konsequenten Einsatz von LS-Schaltkreisen gesenkt

Die U880-2-Platinen wurden wahrscheinlich nur innerhalb des Kombinat Carl-Zeiss eingesetzt: sowohl im Büroumfeld (MRA2) als auch im Messumfeld (Spektrometer, AÜR).

Produzierte Platinen

Funktion	Erläuterung
Zentraleinheit	Einplatinenrechner mit 2 Schnittstellen IFSS. CPU, PIO, SIO, CTC, 8 KByte EPROM, 1 KByte RAM
Dynamischer RAM	64 KByte, eigene Refreshsteuerung
EPROM/RAM	20 KByte EPROM, 4 KByte CMOS-RAM, 3 PIOs, 2 CTCs
CMOS-RAM-Steckeinheit	16 KByte RAM, 3 PIOs, 2 CTCs
Systemüberwachung	Prüft Paritätsfehler, RDY-Fehler, Netzausfall. 265 KBit Paritätsspeicher, 2 PIOs Paritätslogik
Floppy-Disk-Controller	intelligentes Modul für 4 Laufwerke. FM/MFM. CPU, PIO, SIO 2 KByte EPROM, 1 KByte RAM, Schreib-/Leselogik
Parallelinterface	3 PIO-Anschlüsse mit Treibern und Paritätsbit. 4 PIOs, 2 CTCs, Paritätslogik
Serielles Interface	für IFSS, V.24, IFLS, DMA-Unterstützung. 2 SIOs, 2 CTCs, DMA, max. 4 Schnittstellen
Interface für inkrementelle Wegmesssysteme.	2 V/R-Zähler 24stellig mit Puffer, 2 CTCs, Messsystem-Interface
Interface für grafisches Rasterdisplay	Grafikkarte 256x512 Punkte. CPU, 16 KByte DRAM als Bildwiederholspeicher
Test- und Inbetriebnahmeeinheit.	CPU, 6 KByte EPROM, 1 KByte RAM, PIO, Unterbrechungslogik, 24-stellige Tastatur und 6-stellige Hexadezimalanzeige

Prozessorplatine

RAM-Karte

Diskettencontroller

Bis heute haben wahrscheinlich nur drei Rechner mit diesem Platinensystem überlebt.

Letzte Änderung dieser Seite: 04.01.2023

Herkunft: www.robotrontechnik.de