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11.09.2012, 07:44 Uhr
ralle
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Und zwar beim erstellen eines Artikels über die Spieleprogramierer auf dem Gebiet der ehemaligen dadaer.
Hier mein erster versuch:
Computerspiele in der DDR
Grundlagen:
ROBOTRON: Dieser Betrieb bediente vorwiegend professionelle Anwender in Büro und Produktion, die Konsumgüter wurden dem Betrieb mehr oder weniger aufgedrückt.
Rundfunk und FernmeldeTechnik: Neben Komunikationsanlagen wurden aber auch in einigen Betriebsteilen (Sonneberg; Berlin um einige zu nennen) vorwiegend Konsumgüter produziert.
Diese beiden Quasikonzerne dominierten im Bereich Rechentechnik, also Computer aller Leistungsklassen.
Da es hier um Konsumgüter geht, währen die wichtigsten Betriebe
VEB Mikroelektronik Mühlhausen: KC 85/2-4 (RFT) VEB Robotron-Elektronik Riesa: Computerbausatz Z1013 (Robotron) VEB Robotron-Meßelektronik "Otto Schön": Z9001; KC85/1 und KC87 (Robotron) zu nennen. Dementsprechend sind auch die Beigaben zu sehen. Allerdings gibt es leider keine Spezialchips, welche der CPU die Arbeit erleichtern konnten. So haben die Homecomputer je nach Herstellerbetrieb unterschiedliche Ausstattungsmerkmale. Immerhin war das BASIC auf allem nahezu gleich. Nur mit dem feinem Unterschied, das die Computer nicht gleich im BASIC starteten.
Tonmäßig waren aber alle nur mit PIO-Sound zugange. Verbindungen zur Außenwelt funktionierten meist über Tastaturen, von grottig bescheiden wie die orginale Folientastatur des Z1013 bis zu einigermaßen brauchbar der Mühlhausener KC-Reihe. Einen Spielhebelanschluß brachten nur die KC87 (und seine Vorgänger) serienmäßig mit, die auch gerne genutzt wurde, die Tastatur des KC87 ist aber zum Spielen wenig geeignet. In sachen Arbeitsspeicher lagen aber alle gleich auf, 64K Ram waren durchaus drinne oder konnten ohne große vorkenntnisse in Form von Modulen nachgerüstet werden. Als Massenspeicher war vorwiegend ein einfacher Kassettenrecorder vorgesehen. Nur für den Mühlhausener KC gab es zum Schluß noch eine Diskettenerweiterung. Die KC87-Diskettenerweiterung stammt nicht direkt vom Herstellerbetrieb. Diese eher bescheidenen Vorraussetzungen hinderten die Programierer nicht daran, gute Spielideen auf diesen Rechnern umzusetzen. Selbst heute noch machen diese Spiele richtig Spass, Klassiker wie Boulderdash und Sokobahn, Wand oder Breakout haben nichts an ihrer Fazination eingebüßt. Selbst die als unzureichent erscheinende Blockgrafik konnte sich je nach Talent des Programierers sehenlassen. Die scheinbar misserabel wirkende Farbauflösung der Mühlhausener Reihe war auch nicht die Hürde, siehe hierzu Boulderdash und Jungle. Desweiteren halfen auch die teilweise schon recht umfangreichen Handbücher, beim Z1013 ist sogar ein Assembler-Kurs dabei und das TINY-BASIC mußte noch abgetippt werden, bei der Realisierung der Spiele. Üblich waren aber auch die Weitergabe der Adressen zum Programm und Ideenaustausch, welche meist in den Vorspann zu lesen waren. Ein Kuriosum bilden die Spielekassetten, welche nicht direkt von den Herstellern der Rechner kamen. Mühlhausen kaufte sich die Spiele ein, ein anderer Vorspann mit einfachen Ansatz eines Kopierschutzes (der KC85/3 bietet die möglichkeit dazu), bewirkte ein professionelles Auftreten. Sonst waren diese Spiele eher Homebrew. Während die Computer KC85/2-4 und KC87 eher Plug&Play-Geräte waren, mußte der Z1013 vorher zusammengebaut werden, das heißt, Netztrafo organisieren und die Tastatur nach Anleitung anschließen. Ein Tonbandgerät und ein SW-Fernseher waren schon meist vorhanden. Für den Z1013 gibt es reichlich Anleitungen zum bau von Gehäusen und wesendlich bessere Tastaturen. Das gleiche gilt auch für Zubehör, den das Angebot war recht mager, im gegesatz zu den anderen Modellen. Das ich hier Bürocomputer und Selbstbaucomputer auslasse, liegt eher in der Natur des Konsumgutes. Genauso auch den BIC und den KCC. Immerhin gibt es brauchbare Emulatoren und deren nützliche Tools, mit dem man die Programme via Tapeeingang auf die Orginal-Geräte laden kann. Moderne Medien wie USB-Stick‘s sind den Geräten auch nicht mehr fremd.
Datenpumpen:
Heute gibt es die Möglichkeit, Daten via USB, KCLOAD oder auch dem MEGAMODUL in die Speicher der Rechner zu schaufeln. USB-Lösungen gibt es mittlerweile schon für alle hier besprochenen Rechner, teilweise sogar mit einer funktionierenten Netzwerklösung kombiniert, mit Telnet-Client‘s ist INTERNET nicht ganz fremd. Das Megamodul besitzt eine GEM-änliche Oberfläche, mittels Menü können die auf EPROM gebrannten Programme gestartet werden. KCLOAD ist ein Teilprogram des KC-Emulators, mit dessen Hilfe können Programme via Soundkarte sowohl geladen als auch gespeichert werden. Interessand für den, was einen der Rechner sein eigen nennt und die anderen Lösungen zu Bastelintensiv sind. Allerdings muß man im Internetz ganz schön suchen, bis die Soft via Soundkarte in Rechner geladen ist. Ich hab bis jetzte nur KC85 als auch Z1013-Soft im Web gefunden. Das erspart zumintest einen den Ärger mit den kaputten Kassettenrecorder. KC85-User können neben der USB-Netzwerklösung immer noch auf das D004 zurückgreifen, eine Weiterendwicklung, die D008 steht schon in den Startlöchern.
Datensichtgeräte.
Die Mühlhausener KC-Serie konnte als einzige farbige Bilder über den Antenneneingang eines Colortron-TV schicken, sofern der Fernseher mit einem PAL-Dekoder ausgestattet war. In der ehemaligen DDR war die Farb-Fernsehnorm SECAM üblich. Die Robotroner schickten nur ein schwarzweiss-Bild auf dem Eingang, der KC87 besaß zwar eine Farbkarte, aber keinen PAL-coder! Für diesem blieb nur der direkte Weg zu den Katoden der Bildröhren übrig, es wurde auch ein endsprechenter Anschlußsatz für die in den späten 1980er Jahren gebauten Farbfernseher geliefert. Der Einbau erfolgte in den Fachwerkstätten. Für den Z1013 gab es Umbauanleitungen für den „Junost“, ein russischer Kofferfernseher, um das Bild zu verbessern. Das Prinzip war hier recht einfach, man umgehe den Modulator und den Fernsehempfänger und gebe das (F)BAS-Signal auf dem endsprechenten Videoverstärker. Bildmäßig waren die Mühlhausener Computer den Robotron-Maschienen wesendlich besser gestellt, die Auflösung war 320*256 Pixel und beim KC85/4 war die Farbauflösung höher, siehe hierzu http://www.mpm-kc85.de . Die Robotroner Computer konnten nur mit eine Pseudografik aufwarten, einige Modelle der KC87-Reihe waren auch mit Farbkarten ausgestattet. Beim Z1013 gab es nur schwarz/weiß mit einem festen Zeichensatz. Siehe hierzu http://www.sax.de/%7Ezander/index2h.html. Übrigens der KC85/2-4 bietet sowohl (F)BAS als auch RGB an. Gerade beim RGB in Verbindung mit einem 1084 gibt ein super Bild.
ich hoffe ihr mißtraut mir -- Gruß Ralle
Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!... ... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...
aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700 |