Robotrontechnik-Forum

Registrieren || Einloggen || Hilfe/FAQ || Suche || Mitglieder || Home || Statistik || Kalender || Admins Willkommen Gast! RSS

Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » kleine Bastelei » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
09.07.2012, 23:45 Uhr
paulotto



Da ich noch je eine Leerplatine von ZRE- und IO-BG vom Nanossystem gefunden hatte, habe ich mal etwas nachgedacht, ob man das Ganze nicht auch in CMOS aufbauen kann, um etwas Strom zusparen. Also in den Datenblättern und bei den Distributoren nachgeschaut, was so alles verfügbar ist, und gesehen, daß ich ja die meisten Z80-ICs auch mindestens als 6MHz-Version bekommen kann. Also alle fehlenden BE in CMOS besorgt, die Platinen komplett mit IC-Fassungen bestückt (für die 40-poligen habe ich die billigen mit den Schlitzen verwendet, da passen sowohl die metrischen als auch die zölligen ICs rein, ohne die Beine zu verbiegen/ich hatte mehrere Typen zur Verfügung und habe die mit den breitesten Schlitzen verwendet/die DDR-Typen gehen da gut...)
Die ZRE war als erstes dran. Für den Quarz eine Fassung (aus einer IC-Präzisionsfassung angefertigt) bestückt und erst mal Quarz mit den typischen 9,8304MHz eingesetzt. Da die normalerweise je 2 einsetzbaren U2708 oder U2716 (Einstellung über Optionsbrücken) für mehr als 4MHz zu langsam sind, habe ich eine Fassung weggelassen und die Verdrahtung der anderen Fassung für den Fußabdruck eines 2732 geändert. Dazu mußte eine weitere Adressleitung an die Fassung gelegt und das Chipselektsignal aus den 2 vorhandenen Signalen gebildet werden. Diese Verknüpfung habe ich mit einer Doppelschottkydiode mit Pull-up realisiert. Mir stand als EPROM ein U27C256 mit 70ns Zugriffszeit zur Verfügung. Der ist schnell genug. Ich habe dazu einen kleinen Adapter handverdrahtet, sodaß der IC jetzt neben der eigentlichen Fassung an Stelle der 2. weggelassenen Fassung kopfüber auf der LP sitzt und nicht weiter in der Höhe aufträgt. Die einzigen ICs, die nicht in CMOS sind, sind die 8282 und 8286. Da hätte ich einiges auf der Platine schnitzen müssen, um andere Teiber-IC da reinzubasteln. Das war mir zuviel.
Da ich zu diesem Zeitpunkt für einen ersten Test nur die CPU in CMOS hatte, habe ich erst mal eine neue UA855 aus der Kiste benutzt.
Der erste Test war eine Katastrophe: nichts lief. Ich habe mir mal alles mit einem LA angesehen und festgestellt, daß die MEMDI-Steuerung nicht richtig funktioniert (wichtig für den Urlader). Und das wird auch über die PIO gesteuert...
Also dann gewartet, bis die CMOS-PIO da war, gewechselt, und alles lief auf Anhieb. Da hat sich die UA855 wohl totgelegen...
Als nächstes habe ich den Quarz gegen einen 11,0592MHz-Typ getauscht und den Teiler von 4 auf 2 geändert (das ist auf der ZRE-Platine schon angedacht und leicht zu realisieren). Nun ist der Prozessortakt 5,5296MHz (diese Frequenz ist auch wieder richtig für die Baudratengenerierung für die SIO mit 0% Fehler). Ich habe die Frequenz gessen und feststellen müssen, daß da nicht immer die 5,5296MHz erzeugt werden, sondern auch Frequenzen bis 15...19MHz auftreten. Daraufhin habe ich den IC (Typ 04), der den Oszillator bildet, von HCT in LS getauscht und damit ein stabiles Verhalten mit der richtigen Frequenz erreicht. Trotzdem wieder nur wüstes Geflimmere auf dem Monitor. Dann habe ich die RAM-Floppy-Karte, die mit U2164 bestückt ist, und auch die 64k für das OS bereitstellt, gegen meine auf statisches RAM mit 55ns Zugriffszeit umgebaute Karte ausgetauscht, und alles lief, sogar die zeitliche Abschaltung des Floppy-Laufwerkes, welche über die CTC auf der IO-BG realisiert wird, funktionierte, obwohl da nur eine UA857 verbaut war.
Dann der Aufbau der IO-BG: die war einfacher, spielte allerdings auch nicht. Also wieder Fehlersuche. Hier stellte sich heraus, daß etwas mit der Interruptlogik nicht stimmte. Ich habe dann mal mit einer gehenden Karte verglichen und festgestellt, daß eine Verbindung auf dem Leiterzugbild fehlt von einem Ausgang Pin3 zu einem Eingang Pin4 eines IC in der Prioritätslogik. Da es HTC-Logik war, schwang da was. Die Verbindung lies sich leicht mit einer Zinnbrücke realisieren. Diese Verbindung hat auch auf den normal ausgelieferten Karten gefehlt und wurde auch dort durch eine Zinnbrücke "geflickt". Jetzt funktioniert auch diese Karte.
Floppy- und Videokarte haben mit dem erhöhten Takt keine Probleme.

Nun habe ich also ein NANOS-System, das mit 5,5296MHz Takt läuft.

Gruß,

Klaus
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
001
10.07.2012, 08:48 Uhr
Olli

Avatar von Olli

Gratulation - endlich schreibst du auch mal was über deine Bastelabenteuer
--
P8000 adventures: http://pofo.de/blog/?/categories/1-P8000
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
002
10.07.2012, 09:24 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Wie weit kann man das Übertakten fortsetzen? Sind 8 MHz auch möglich?
--
Kernel panic: Out of swap space.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
003
10.07.2012, 11:33 Uhr
Heiko_P



Wie hoch ist jetzt die Stromaufnahme im Vergleich zur "normalen" Bestückung?
Hast du auch mal probiert, die stromfressenden Bustreiber völlig wegzulassen?

Heiko
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
004
10.07.2012, 11:48 Uhr
paulotto



8MHz müßten gerade noch so gehen, wenn man denne die 8MHz-Typen der Z80-Serie einsetzt. Ich hatte ja nicht alle Teile in 8MHz ordern können. Um einen Baudraten üblichen Takt zu haben, wäre der Einsatz eines leicht zu bekommenden 7,3728MHz-Quarzoszillators mit Dutycycle 1:1 sinnvoll (oder 14745,6MHz-Quarz/nicht handelsüblich/ + Benutzung des 2:1-Teilers) . Ein 7987,2MHz-Quarzoszillator (oder 15974,4MHz-Quarz + Benutzung des 2:1-Teilers) wäre hier auch richtig und würde dann das Maximum darstellen, ist aber leider auch nicht handelsüblich.
Wie bereits gesagt, muß man dann aber auf alle Fälle Speicher mit schnellen statischen RAM haben und die ROM-Bausteine mit dem Urlader müssen auch sehr schnell sein (die70ns-Typen dürften auch für 8MHz noch ausreichen). Andernfalls muß man für das Booten vom ROM die Taktfrequenz umschaltbar machen. Es könnte auch sein, daß da schon die ganze Thematik von Busplatine, Anordnung der Bausteine am Bus und der Baugruppen insgesamt auf der Busplatine eine Rolle spielt. Evtl. müßte man einen terminierten Bus bauen.
Wenn mir jemand mal die Z80-Chips in 8 oder 10MHz zur Verfügung stellt, könnte ich es ja mal testen, da ich alles auf den Platinen steckbar habe, einen externen Takt zuführen kann (ist im Nanos-System auch vorgesehen) und auch mit dem LA messen kann, wie die Signale mit welchen zeitlichen Bezügen zueinander liegen und wo es knapp mit dem Timing wird...

Eine andere Möglichkeit wäre ja die Verwendung eines EZ80. Der hat ja schon einiges mit anBord und läßt sich bis 50MHz takten. Da wäre dann aber viel Arbeit reinzustecken und nur ein Terminalbetrieb über RS232 sinnvoll. Floppy-Karte und Videokarte würden da auf alle Fälle versagen. Es müßte also auch ein anderer Massenspeicher ins System...
Das wäre ein völliger Neuaufbau. Mir kam es nur darauf an, mal zu sehen, was man mit ganz wenig Umbauarbeiten auf bestehenden Platinen so noch rausholen kann.
BTW die Stromaufnahme der ZRE ist doch schon gewaltig gesenkt worden: von vorher ~760mA für die ZRE bei 2457,6MHz auf ~180mA bei 5529,6MHz.
Die 8282, 8286 und der EPROM fordern da noch ihren Tribut. Die IO-BG habe ich noch nicht gemessen.

Gruß,

Klaus
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
005
10.07.2012, 11:53 Uhr
paulotto



Hallo Heiko,

nein, die Busreiber kann ich nicht so einfach weglassen, das gibt das Konzept nicht her (Dir-Umschaltung Datenbus usw). Außerdem müßte ich dann wohl alle anderen Platten auch überarbeiten...

Hallo Olli,

wieso "Bastelabenteuer"? Ist doch normale Arbeit...

Gruß,

Klaus

Dieser Beitrag wurde am 10.07.2012 um 12:08 Uhr von paulotto editiert.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
006
20.07.2012, 13:37 Uhr
paulotto



Noch eine kleine Episode: ich habe ja auch die IO-BG auf die mindestens 6MHz-CMOS-Version neu auf eine Leer-LP aufgebaut. da sind ja auch 20mA-Stromquellen für eine optional zu verwendende IFSS-Schnittstelle mit drauf. Also die 2 pnp-SD336 aus der Kiste geholt und auf die originale IO-BG geschaut, wie die SDs in die LP kommen. Da habe ich mir erst mal die Augen gerieben: auf der originalen sind doch tatsächlich SD335 verbaut! Das sind doch aber npn-Typen! Nochmals in der Schaltung nachgesehen und richtig, es müssen pnp-Typen sein. Außerdem steht ja auch SD336 bzw. als Austauschtyp BD136 in der Stückliste. Ich muß dazu sagen, daß ich bei der originalen nie die IFSS-Schnittstelle benutzt habe. Ich habe auch noch eine vor mehr als 20 Jahren selber mit UA-Typen auch auf Leer-Lp aufgebaute IO-BG. Also schnell da nachsehen,und siehe da, alles okay mit SD336.
Dann habe ich die originale einer gründlichen Inspektion unterogen und mußte feststellen, daß auch noch ein Kondensator, der Störspitzen in der IFSS-Schnitstelle beseitigen soll, laut Schaltplan falsch bestückt war. Die hatten doch glatt den C mit 5mm-Raster in ein 2,5mm-Raster bestückt. Dieses Loch ist nur ein Via einer Leitbahn von Ober- zur Unterseite zwischen den beiden 5mm-Rasterlöchern für den C und noch dazu ein völlig anderes Signal.
Die haben damals also keinen In-Circuit-Test und auch keinen Funktionstest gemacht und auch deren optische Inspektion muß Tomaten auf den Augen gehabt haben...
Die Stromquellen habe ich getestet, und jetzt funktioniert alles, wie es soll.

Gruß,

Klaus
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
007
27.08.2013, 16:10 Uhr
paulotto



Ich habe vor kurzem die 10MHz-Versionen von CPU, PIO, SIO und CTC erhalten und mal getestet: mit 9.8304MHz läuft das NANOS-System nicht mehr. Ich habe dann den Takt vom Generator fremdeingespeist. Das läßt ja NANOS einfach zu. Der Anfangsbildschirm kommt bis zu einer Taktfrequenz von 9,39MHz, d.h. der Urlader wird korrekt vom EPROM in den RAM kopiert und der Rest des BIOS von der Floppy nachgeladen. Dann erfolgt die Frage nach der Kennzeichnung der RAM-Floppy. Bestätigen mit Enter funktioniert. Die 2. Frage nach löschen der RAM-Floppy läßt sich allerdings nicht mehr mit j oder n von der Tastatur beantworten.
Ich habe dann die Taktfrequenz sukzessive heruntergesetzt: ab 8,3MHz läuft das System stabil. Ich kann also das NANOS-System mit 7,3728MHz laufen lassen, was der 3-fachen Taktfrequenz des Normalsystems entspricht. Mit diesen 7,3728MHz kann man dann normgerechte Baudraten erzeugen (z.B. 115,2kBaud). Von 7,3728MHz bis 8,0MHz (wegen der garantierten Sicherheit der Arbeit) gibt es keine einfach verfügbaren Quarze für normgerechte Baudraten. Ein 7987,2MHz-Quarz würde noch gehen für Baudraten 38,4k, 19,2k, 9,6k usw., ist aber praktisch nicht zu bekommen und 115,2k sind damit nicht möglich.
Okay, man könnte das System auch mit 8MHz laufen lassen und die SIO dann statt der mit CTC geteilten Systemtaktfrequenz mit eigenem Baudratengenerator versorgen, wobei man die CTC dann als variablen Teiler für diesen benutzt. Ist mir aber zu aufwendig, weil kein freier Platz auf den entsprechenden NANOS-Platinen.
Die Ursache für das Nichtarbeiten bei 9.8304MHz habe ich nicht weiter untersucht. Es kann am ROM liegen oder am RAM. Vielleicht mache ich das mal im Winter, ist aber sehr aufwendig.
Noch etwas zum NANOS-eigenen Taktgenerator auf der ZRE. Dieser besteht aus einem DL004 in der üblichen Schaltung mit nachfolgender Teilung durch 4 (läßt sich aber leicht auf /2, /8 oder /16 einstellen, ist schon so auf der Platine vorgesehen). Ich benutze i.M. /2, d.h. bei 9.8304MHz benötige ich einen 19.6608MHz-Quarz. Im Spektral-Thread wurde ja ausführlich überden Quarzoszillator diskutiert bezüglich nicht richtiger Arbeitsweise. Die Frequenz liegt ja hier nur bei ~14MHz. Ich hatte also disbezüglich arge Bedenken, da ja 19.6608MHz wesentlich mehr sind. Da mein System nach Einschalten nicht lief, hatte ich den Oszillator als erstes in Verdacht. Ein Nachmessen ergab allerdings ein vollkommen sicheres Arbeiten des Oszillators. Nach Eischalten der Betriebsspannung gab es immer ein sicheres Anschwingen und stabiles Arbeiten auch bei unterschiedlichen Betriebsspannungen im Nennbereich.
Gleiches habe ich übrigens auch beim Oszillator des Spektral nach Modifikation festgestellt. Die ursprünliche Beschaltung geht so nicht. Ich habe die R verkleinert und vor allem den Koppel-C auf 1n erhöht.

Gruß,

Klaus
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
Seiten: -1-     [ Technische Diskussionen ]  



Robotrontechnik-Forum

powered by ThWboard 3 Beta 2.84-php5
© by Paul Baecher & Felix Gonschorek