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12.03.2025, 12:56 Uhr
chrissy
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Zitat: | theOldMan schrieb
Das ist eine pauschale Aussage die in vielen Fällen Unsinn ist! Beispielsweise habe ich hier einen Computer vom Klassenfeind, da darf man nicht warten bis die Elkos auslaufen. Der Reparaturaufwand wird immens. Oder gar irreparabel wenn das Board schon zerfressen ist.
Oder das aktuell halten von Software. Auf Updates zu verzichten kann Fatal sein.
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Diese Aussage ist allerdings gerade in Bezug zu alter Hardware oftmals kein Unsinn. Mir sind genügend Fälle bekannt, wo ein grundsätzlich funktionierendes Gerät nach einem pauschalen Tausch von Komponenten nachher irreparabel zerstört war. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ein ehem. Arbeitskollege hat in allen Geräten _immer_ alle Kondenssatoren getauscht, war da lernresistent und hatte öfters mal das Gerät dabei irreparabel kaputt gemacht.
Mal davon ganz abgesehen: Defekte Kondensatoren kündigen sich vor dem Auslaufen meist schon mittels verminderter Funktion des Gerätes an. Des Weiteren sind problematische Serien an Kondensatoren mit einer deutlichen Häufung der Ausfälle durchaus bekannt. Röderstein-Elkos z.b., die Frolyt Schneemänner ebenso und eben auslaufende SMD Elkos in Geräten, die um 1990 gebaut wurden. Es gibt durchaus Serien, deren statistische Ausfallquote auch nach Jahrzehnten immer noch sehr gering ist. Viele der gerade eher mechanisch gröber gefertigten Frolyt-Elkos zählen dazu. Diese lassen sich bei vorsichtigem Anlegen von Spannung mit begrenztem Strom formieren (Glühlampe!), sollte sich durch längere Lagerung die Al2O3-Schicht auf der Aluminiumfolie abgebaut haben.
Sollte es also keinen rationalen Grund für den Austausch einer Komponente geben, die Komponente beispielsweise messtechnisch oder optisch als defekt erkannt worden ist, würde ich unter keinen Umständen zu einem Austausch raten. Zumal gerade in empfindlicher Messtechnik (ein KC87 Netzteil ist hier mal auszunehmen) oftmals ausgemessene Bauteile eingebaut wurden, sodass man sich hier schnell irgendwelche Filtercharakteristiken oder Zeitkonstanten zur Minna macht.
Soweit mein Senf zu dem Thema.
Nun zum konstruktiven Teil:
Das Netzteil musst du jetzt wohl oder übel nach Reparaturvorschrift überprüfen: https://www.sax.de/~zander/z9001/z9_repan.pdf Seite 34ff.
Der Dazugehörige Schaltplan findet sich hier: https://www.sax.de/~zander/kc/kcsch_6.pdf
Prädestiniert für Fehler sind hier, neben dem Schalttransistor V8, der in jedem Fall zu defekt sein dürfte, noch die Komponenten im primärseitigen Leistungsteil, also insbesondere: R9, R10 R11, R12, R29, V7, V23. Diese Liste ist nicht unbedingt vollständig, grenzt aber vielleicht das Gebiet in dem man suchen sollte, recht gut ein.
Viele Grüße Chrissy |