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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Hatten die östlichen Flugzeuge einen Computer verbaut? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
10.03.2023, 14:28 Uhr
pegasusdillpicklelog



Hallo in die Runde,
in meiner Freizeit fliege ich sehr oft und bin neulich auf das Forum hier gestoßen. Da habe ich mich gefragt, ob die Flugzeuge damals denn auch Computer verbaut hatten und wenn ja in welcher Form? Falls es davon noch Überbleibsel gibt, würde ich mir dies auch gerne mal ansehen. Ich wohne in Niedersachen, wäre also hier im Umkreis auch dazu bereit, einfach mal vorbeizukommen.
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001
10.03.2023, 14:48 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Die letzten sowjetischen Jagdflugzeuge ja. Passagierflugzeuge vermutlich nein.

Die DDR hatte sich ja zeitig aus dem Bau großer Flugzeuge zurückgezogen, damit bleibt nur der Blick in die anderen osteuropäischen Länder.

Computer zur Flugsteuerung brauchten vor allem die Flugzeuge, die (mutwillig) instabil konstruiert waren, also ohne ständige Nachregelung vom Himmel fallen würden.
Solche Konstruktionen hatte man im zivilen Umfeld vermieden.

Zum Thema Flugsicherheit und Luftlage gabs jede Menge Computer, aber die waren alle am Boden.
Z.B hat ein computergesteuerter Flugsimulator für die IL18 im Technikmuseum Dessau überlebt.

Es gibt eine russische Website, wo einige fliegende Computer beschrieben und abgebildet sind:
https://www.computer-museum.ru/histussr/13.htm

Die Argon-Serie gehörte zumindest dazu: https://de.wiki7.org/wiki/%D0%90%D1%80%D0%B3%D0%BE%D0%BD_(%D0%BA%D0%BE%D0%BC%D0%BF%D1%8C%D1%8E%D1%82%D0%B5%D1%80)
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 10.03.2023 um 15:42 Uhr von Rüdiger editiert.
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002
10.03.2023, 14:52 Uhr
Tomatomakato



Sehr interessante Frage, spontan habe ich darauf jetzt aber leider keine Antwort. Wenn man mal googelt, kommt man auf das selbe Ergebnis wie @Rüdiger, vermutlich nein. Vorsichtshalber werde ich bei Gelegenheit aber trotzdem nochmal meinen Flugausbilder fragen.(Ich selbst fliege auch in Niedersachsen)
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003
10.03.2023, 15:07 Uhr
pegasusdillpicklelog



Ach wirklich? Vielleicht kennt man sich ja Bei welcher Flugschule bist du denn?
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004
10.03.2023, 15:17 Uhr
Tomatomakato



Das wäre ja wirklich ein Zufall. Ich bin bei der FlyCademy in Braunschweig. Wo fliegst du denn? Schreib mir doch am besten eine private Nachricht und wir können uns dort austauschen.
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005
11.03.2023, 07:32 Uhr
ad fontes



Ja mei, wann ist ein Computer ein Computer? Schon die Weltkriegsbomber hatten analogcomputer an board: https://en.wikipedia.org/wiki/Norden_bombsight#Fully_automatic_bombsight

und auf einem Aeroschrotflug von Moskau nach Irkutsk hat man zur Unterhaltung der Passagiere Tamagochi ähnliche LCD-Spieleverteilt. Aber da die meisten Modelle in den Sechszigern Roll-Out hatten sind Computer im heutigen Sinne ehr nicht zu finden. Hinzukamen Exportbeschränkungen insbesonders bei flugfähiger Elektronik, so dass beispielsweise die Black box der Airbus-Maschinen die die DDR-Interflug ende der Achtziger kaufte nur verplombt geliefert werden durfte: https://www.spiegel.de/wirtschaft/cocom-ein-relikt-des-kalten-krieges-a-9180b066-0002-0001-0000-000013530890

Der sowjetische Space-Schachtel Nachbau "Buran" konnte dank Bordcomputer automatisch (oder doch nur ferngesteuert?) landen, Instrumentenlandesystem hatten die Ostflieger auch.

https://www.bernd-leitenberger.de/buran.shtml#computer

Die Sowjetarmee 'lieh' der Ostarmee auch Ausrüstung und Personal für computerisierte Verschlüsselung zum Austausch von Luftlageinformationen. http://www.bunker-wollenberg.eu/index.php/tushurka

In der Ausbildung von Piloten und Lotsen wurden auch Simulatoren eingesetzt, wobei man nur den für die Lotsen als "Computer" bezeichnnen konnte. Jedenfalls wurde die Szenarion an diesen Simulator von 8´´ Disketten eingespielt. Dieses Monstrum stammte (angeblich) aus Polen, hieß 'Oberon' und stand an der Armeehochschule in Kamenz. Zum technikeinsatz in der Pilotenausbildung damals findet sich dort: http://www.mig-21-online.de/home-2/alltag/ohs-bautzen-teil-2/ einiges.
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006
13.03.2023, 13:36 Uhr
Butzemann



Die Mig29 und die Su27 hatten einen Ferritkernspeicher. Dazu muss es einen Bordrechner gegeben haben. Vielleicht gibt es noch einen ehemaligen Mechaniker, der dazu was sagen kann?
Auf der Seite findet man zumindest einen Eintrag dazu:
https://eser-ddr.de/NIZEWT2003_de3.htm

Dieser Beitrag wurde am 13.03.2023 um 13:36 Uhr von Butzemann editiert.
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007
13.03.2023, 15:36 Uhr
Enrico
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Hatten die nicht nen Rechner mit Röhren drin?
6C33 machte ja Spannungsregelung.
--
MFG
Enrico
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008
13.03.2023, 20:51 Uhr
ad fontes



Da steht was zum Bordrechner: https://computer-museum.ru/histussr/c100.htm wer des sowjetisch nicht mächtig ist, kann ja einen Übersetzer bemühen: bemühen.

> Hatten die nicht nen Rechner mit Röhren drin?

Eher Elektronik mit Röhren: das Funkgerät. Die eigentliche Leit- und Führungstechnik stand beim russki am Boden, der Pilot liess sich dann zum Ziel durch Quatschen leiten.

Da die Beschreibung eines amerikan. Bordcomputers mit Kernspeicher: https://de.wikipedia.org/wiki/IBM_System/4_Pi , diesen gab es ab 1967, ca 15 Jahre vor Auslieferung des MiG-Bordrechners.

Die Exportversionen der MiG's waren hinsichtlich der Elektronik minder ausgerüstet als die Flieger der Roten Armee.
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009
28.03.2023, 23:48 Uhr
phil91

Avatar von phil91

Wusste gar nicht das es bei der Interflug Maschinen von Airbus gab ... man lernt nie aus.
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010
29.03.2023, 06:34 Uhr
ralle



Ja, sind von der Lufthansa übernommen wurden. Die Iljuschins wollten nur noch die Museen und der Schrotthändler.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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011
29.03.2023, 12:55 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser


Zitat:
ralle schrieb
Ja, sind von der Lufthansa übernommen wurden.



Die DDR hatte sie neu gekauft.
Nach Auflösung der Interflug wurden sie als Regierungsflieger der BRD eingesetzt.

10+21 "Konrad Adenauer"
10+22 "Theodor Heuss"
10+23 "Kurt Schumacher"

https://www.flugzeug-lexikon.de/ILA_2006/Transportflugzeuge/Airbus_A310-304/airbus_a310-304.html

Steht weiter unten.
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012
30.03.2023, 06:27 Uhr
ad fontes




Zitat:
ralle schrieb
Die Iljuschins wollten nur noch die Museen und der Schrotthändler.



Das ist nicht ganz korrekt, gerade die alten Iljuschins, die Propeller IL-18, flog bei der "Berline" noch ein paar Jahre, beispielsweise nach Ägypten. Das man die neueren Jet -Illjuschins IL-62 gleich "entsorgte" hat wohl auch mit dem Absturz 1972 bei Königs Wusterhausen zu tun.

Wenn man sich für die Weiterverwendung der russischen "zivilen" Flugzeugmuster der DDR interessiert, sollte man auch das Transportgeschwader TG44 anschauen.

Deren Tupulew-154 wurde nach der Wende mit Elektronik vollgestopft, aber zerschellte 1997 auch wegen einem Fehler in der Flugplanerstellung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tupolew_Tu-154M_Open_Skies
https://de.wikipedia.org/wiki/Transportfliegergeschwader_44#Beziehungen_zur_Interflug
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013
30.03.2023, 11:14 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

Gründe für die Ausmusterungen dieser Jets waren auch
der überdurchschnittliche Durst und der hohe Lärmpegel.
Später waren diese Flugzeugtypen nicht mehr für den Flugverkehr in die EU zugelassen.
In Russland verrichten sie auch heute noch ihre Dienste.

Dieser Beitrag wurde am 30.03.2023 um 11:14 Uhr von Besserwisser editiert.
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014
30.03.2023, 21:39 Uhr
Bert




Zitat:
ad fontes schrieb
...gerade die alten Iljuschins, die Propeller IL-18, flog bei der "Berline" noch ein paar Jahre...


Mit so einer IL-18 hatte ich kurz vor der Wiedervereinigung mein erstes Flugerlebnis. Da war der Lärm in der Kabine schon unerträglich als der erste Motor angelassen wurde. Und die Maschine hat vier davon...
Die Landung war auch ein Erlebnis, aber hauptsächlich deswegen, weil die Landebahn aus schief liegenden Betonplatten bestand, so wie die Reste der Reichsautobahn kurz vor der Sanierung.

Grüße,
Bert
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015
31.03.2023, 08:04 Uhr
ad fontes




Zitat:
Besserwisser schrieb

In Russland verrichten sie auch heute noch ihre Dienste.



Da ne Liste über den Verbleib aller Flieger (nach unten scrollen). Da sind tatsächlich einige auf dem Weg in Richtung 'Friedhof' erstmal nach Osten geflogen.

http://www.if-interflug.de/Flotte/Verbleib/gesamt.html#Kennung
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016
07.04.2023, 15:24 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

Hier fliegt gerade eine Tu154 für das russische Militär:


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