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14.10.2021, 12:35 Uhr
P.S.
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@Buebchen Daß das ZIE Grundlagenforschung zur GaAs-Technologie gemacht hat, ist bekannt und daß dort auch praktische Beispiele wie der 12GHz-Transistor rausgekommen sind, ist auch noch vorstellbar, bzw. publiziert worden. Daß es sich aber nur um eine Labor-Produktion in sehr kleinen Stückzahlen im Rahmen einer Forschungskooperation gehandelt hat, steht auch in dem rfe-Artikel. Außerdem sieht das Keramik-Gehäuse sehr "russisch" aus - was auf eine enge Zusammenarbeit mit der UdSSR schließen läßt. Das Gehäuse äquivalent SOT120 sieht ein klein wenig anders aus (Siehe Katalog "Mikroelektronik Gesamtübersicht"). Allerdings ist das notwendige Equipment, um solche High-Tech-Bauelemente herstellen zu können, auch nicht aus der UdSSR erhältlich gewesen - nicht mal aus dem Militärisch-Industriellen Komplex. Somit mußte das über die üblich geheimen Beschaffungswege sehr teuer im NSW eingekauft werden. Für einen Instituts-Bedarf ging das wohl, aber für eine Ausstattung für eine reguläre Serien-Produktion in Neuhaus machte das insbesondere für die dazu notwendige Meßtechnik dann sehr große Probleme.
Weil das den Sonderbeschaffern der KOKO dann doch noch vor 1989/90 gelungen ist, konnte Neuhaus mit einer der modernsten HL-Fertigung in den "neue Zeit" hinübergehen. Diese Tatsache wiederum erweckte Begehrlichkeiten bei verschiedenen HL-Herstellern im Westen. Der schon damals als "Global-Player" agierende Halbleiter-Hersteller "Zetex" hat deshalb auch nicht lange gewartet, sondern den "Laden" für ??? DM übernommen. Zetex-Neuhaus gehört jetzt aber zu "Diodes" - einem weiteren "Global-Player" der weltweit agierenden HL-Hersteller.
Übrigens mußten doch schon einige dieser 12GHz-Transistoren "unter den DDR-Leuten" gewesen sein, weil man damit dann schon Ende der 1980er Jahre (private) Satelliten-Kopfstationen für Gemeinschaftsantennenanlagen im Dresdner Raum für das "Tal der Ahnungslosen" gebaut hatte.
Und GWS/MLS hat noch Anfang 1990 die Type MJ1003 (wird gerade von Richi analysiert) gebaut - wohl um ebenfalls eine gute Startpositionen für die "neue Zeit" zu haben. Dank der von der Treuhand zugestellten SIEMES-Berater hat das aber nichts genützt. Ein indischer Konzern, der sich auch mal im HL-Geschäft versuchen wollte, hatte die Lohnstruktur hier in Deutschland völlig unterschätzt und war deshalb "gezwungen" den Stahnsdorfer Betrieb kurz nach dem Kauf still zu legen, die Anlagen abzubauen und alles nach Indien zu verschiffen. Dabei hatte Stahnsdorf auch noch kurz vorher hochmoderne Produktionsanlagen bekommen - aus dem DDR-Staatshaushalt!
Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! - Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! - Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! - Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht! PS Dieser Beitrag wurde am 14.10.2021 um 12:52 Uhr von P.S. editiert. |