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27.02.2007, 19:43 Uhr
EFB
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Eingeschworen nur auf ROBOTRON-Technik? Natürlich nicht.
Meine Sammlung enthält auch viele andere Rechner-Oldies, z.B. liebe ich meinen EPSON HX-20: "UR-Notebook" in DIN A4 Größe mit Display, Drucker, elektronisch angesteuerter (sehr zuverlässiger) Datasette, Programme bleiben im RAM und sind sofort abrufbar. Alles in diesem kleinen, leichten Gerät. Von? 1982! Oder mein Schneider Joyce oder den PPC512 oder den Victor Sirius 1 oder... Alles Geräte, die sich deutlich voneinander unterscheiden und alle hatten irgend einen Besonderheit. (So wie es bei vielen Autos bis in die 70-er Jahre war.) Mein erster eigener Computer war übrigens -nein kein KC84- ein Commodore CBM 3032, sieht aus wie aus der Kommandobrücke des Raumschiffes Orion ausgebaut. :-), vielleicht kennt ihn jemand.
DDR-Rechner gehören für mich auch zu diesen "Rechnern mit Charakter" und sie sind ebend zusätzlich auch Produkte des Landes, in dem ich gern aufgewachsen bin. Sie zeugen davon wie man versucht hat, mit den sehr begrenzten materiellen Mitteln einigermaßen mit der Computertechnik in der Welt Schritt zu halten. Trotzdem ist es eine recht breite Anwendungspalette geworden, wie man auf Robotrontechnik.de sieht. Bei manchen Computern, wie dem BIC A 5105 ist es richtig schade, das er nicht mehr für seinen Entwicklungszweck genutzt werden konnte.
Zum Thema "keine Eigenentwicklung" oder ähnliches kann man eigentlich nur müde lächeln. Wer Rechner kennt, der weis, wie viele unterschiedliche Rechner auf wenigen Prozessoren und Architekturen, damals z.B. dem Z80 basierten, warum ist das ausgerechnet bei Robotron ein Problem? Und aufgrund der Knappheit von hochintegrierten Schaltkreisen musste so einiges aus einer Unmenge von niedrigintegrierten Schaltkreisen zusammengestrickt (eigenentwickelt) werden, womit man sich im NSW gar nicht erst aufhielt. Da kam dann eben ein Soundchip rein und fertig. (hätte man es in der DDR auch so machen können, würde uns heute viel Fehlersuchen erspart bleiben...)
Und die Software? Das es Unsinn ist, für jedes Modell ein eigenes Betriebssystem mit Softwareangebot zu entwickeln ist nicht nur den DDR-Entwicklern bekannt gewesen. Auf den westlichen Oldi-Rechnern, die ich habe, läuft auch zu einem großen Teil DOS, CP/M, CPM/86. Das heißt dann auch schon mal Toshiba-MS-DOS oder DR-DOS oder CP/M für Commodore oder ähnlich. Bei Robotron heißt das dann DCP, SCP, SCP1700. Aber wer es gerne, wie ich auch :-), exotisch und selten haben will, kann ja seinen Robotron Rechner auch mal mit SIOS betreiben. Oder auch mal spaßenshalber auf seinen Schneider-Rechner in LOGO auf den Pfaden der untergegengenen Programmiersprachen wandeln.
Unterm Srich:
Es leben die guten alten Computer mit Charakter, wie sie auch heißen!
Ernst
(der diesen Text gerade auf seiner schnöden kompatiblen WINDOOF - DOSe schreibt, ja ja, man muss eben trotzdem mit der Zeit gehen :-) ) Dieser Beitrag wurde am 27.02.2007 um 19:48 Uhr von EFB editiert. |