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09.09.2019, 09:45 Uhr
AE
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Ich möchte diese Meinungsrunde wieder aus der Tabak-Wolke zurückholen.
Vor einigen Tagen stellte ich bei einer Schülerveranstaltung historische Rechentechnik vor, erklärte sie und ließ die Lernenden damit "spielen". Dabei zeigte sich einmal mehr, daß Voraussetzung für den Umgang mit Rechentechnik (auch heutiger, zeitgemäßer wie z.B. Taschenrechner oder smartphon-app) das Beherrschen der Grundrechenarten mit zweistelligen Operanten (großes Einmaleins) sowohl schriftlich, als auch im Kopf ist. Wie sonst kann man die Funktion einer (elketro-) mechanischen Rechenmaschine verstehen? Wie die Sinnfälligkeit eines Rechenergebnisses vom Taschenrechner einschätzen? Ich verweise hier auf Bedienfehler, Eintippfehler, aber selbst Rechenfehler. Am überzeugensten demonstriere ich das stets mit verschiedenen Taschenrechnern. Es ist halt nicht so, daß sie selbst für die "primitive" Aufgabe 2 + 3 * 4 alle das gleiche und natürlich auch mathematisch korrekte Ergebnis liefern (ausprobieren! Selbstverständlich kommt es auf eine entsprechende Auswahl der verschiedenen Modelle an.). Für mich wesentlich ist, dabei den Schülern zu vermitteln, daß Rechenergebnisse bewertet werden müssen und der Satz "Das ist richtig. Das habe ich mit dem Taschenrechner ermittelt." von wenig Ahnung zeugt.
Insofern halte ich es für wenig sinnvoll, Vorschulkindern und Grundschülern den Umgang mit dem Taschenrechner beizubringen. Da sind Rechnen-Lern-Spielzeuge, wie z.B. der in [1] genannte "Little Professor", schon eher geeignet. Den gibt's in weiterentwickelter Form noch heute und etliche Modelle anderer Hersteller dazu. Wesentlich dabei ist, daß das "Spielzeug" die Aufgaben stellt und der Lernende das Ergebnis einzugeben hat. Hier eine TI-Werbung dazu von 1978:

Das "Urmodell" von 1975 (!) stellte Aufgaben in allen vier Grundrechenarten in drei Schwierigkeitsstufen von nur einstelligen Operanten, aber auch ein- und zweistelligen Operanten. (Wie wär's mit Divisionsaufgaben mit zwei zweistelligen Operanten?) Zugegeben war der "Zufallsgenerator" des ersten "Little Professor" unter den damaligen technischen Möglichkeiten etwas schwach. Doch in der Zwischenzeit sind mehr als 40 Jahre vergangen. Dieser Beitrag wurde am 09.09.2019 um 09:47 Uhr von AE editiert. |