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12.05.2020, 11:19 Uhr
dg0mg
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Zitat: | KK schrieb Das Ding muß Technik auf sehr hohem Stand an Bord gehabt haben. Weiß jemand mehr über den Aufbau? Erstaunlich ist auch, daß die extrem kurzen Sendeimpulse überhaupt aufgefallen sind. |
6 Stück Bleiakkus, ein UHF-Sender, eine Endstufe mit 50 W Ausgangsleistung und eine Zentralplatine - etwa so groß wie die ganze Kiste - mit einem stromsparenden Mikroprozessor, einem EPROM, RAM und diverser analoger Signalverarbeitung. Der Sender sendete mit 9600 Baud. Die Akkus vermutlich deshalb, weil sie bei niedrigen Temperaturen (Erdboden) eher noch den hohen nötigen Strom liefern können.
Das Vorgängermodell der Sonde aus 1985 war auf Lochrasterplatine aufbaut und mit Fädeldraht verdrahtet.
Wenn man eine Linkbudgetberechnung anstellt, (der Satellit hat eine 3-4 m lange Zirkular-Yagi-Antenne an der Empfangsseite), dann kommt da nicht viel Reserve raus. Das wird also nur "geradeso" gegangen sein.
Unklar ist bisher, wie das MfS die sekundengenaue Vorherberechnung der Sendezeiten angestellt hat, ein Aufruf an Krypto-Experten hat keine Idee dazu erbracht: http://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/2018/04/29/a-spy-radio-mystery-from-the-cold-war/
Das MfS hat die Sonde btw nicht "zufällig" erstmalig gefunden, sondern die haben gezielt die Ausgabe des Satelliten (also den Downlink) beobachtet. Durch die Aufklärung der HV A und der geschichtlichen Entwicklung wusste man, dass dort irgendwann ein solches Signal auftauchen wird. Das ist auch der Grund für die folgenden Aktivitäten: Man wusste zwar, dass "irgendwo" ein Sender ist, weil der Satellit ihn als Relaisfunkstelle empfangen und umgesetzt hatte, aber eben nicht, wo genau. Deshalb der Aufwand mit dem Flugzeug, um den Senderstandort einzugrenzen. Ein paar Informationen und Literaturstellen dazu auch hier: https://www.bunkerforum.info/forum/viewtopic.php?t=2339 |