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15.10.2014, 21:08 Uhr
Xaar
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Hallöchen!
Zitat: | Enrico schrieb Ganz früher hatten die Unix, soll viel besser gewesen sein. (Sagen die, die es genutzt hatten) |
Unix hatten wir auch gehabt - seit 1997 mit HP-UX 10.20 (damals gerade mal ein Jahr alt). Und, was ist? Kein Support mehr für die Kisten. Die Software, die damals genutzt worden ist, wird auch nicht mehr vom Support gepflegt (schon seit einigen Jahren - die Umstellung auf das Nachfolge-System war 2009 oder 2010). Also im Großen und Ganzen kein wirklicher Unterschied zu Windows.
Das Problem an der Rechentechnik in Firmen ist doch, dass bisher kaum eine Firma "Langzeiterfahrung" damit hat. XP wurde jetzt nach mehr als 12 Jahren (!) der Support endgültig gekappt - und das sind in der IT doch schon gewaltige Zeiträume. Oder hat jemand 2001, als XP raus kam, im Büro noch mit Windows 2.11 gearbeitet? Das war nämlich damals reichlich 12 Jahre alt - von 1989.
Bei Nutzung von Rechnern in bspw. Produktionsanlagen in der Industrie sieht das natürlich anders aus. Früher hatte jede Firma für ihre industrielle Anwendung ein eigenes System am Markt: Beispiel Automatisierungstechnik/Visualisierung: Siemens mit COROS (was meines Wissens nach auch auf x86er-DOS-Maschinen aufgebaut hat), ABB mit MasterView (basierte auf Motorola 68k-Prozessoren, komplett eigenes System), später mit Advant Station (basierend auf HP-Workstations auf PA-RISC-Technik). Heute basiert alles auf einer Hardware-Betriebssystem-Kombination ("Wintel-PC"), die Firmen setzen ihre eigenen Systeme drauf (Siemens mit WinCC, PowerCC und Co., ABB mit dem 800xA). Und diese Systeme sind nunmal darauf ausgelegt, mit bestimmten Windows-Versionen und anderen Voraussetzungen zu laufen. Da ist ein Upgrade auf eine neuere Version nicht ohne Weiteres machbar, zumal die Lizenzen ja auch nicht billig sind (also für die Software, nicht den ollen Windows-Rechner).
Aber wie soll hier die Lösung aussehen? Problematisch ist gerade da, dass die Rechentechnik zu schnelllebig ist, da Industrieanlagen nicht nur für 10 Jahre ausgelegt werden, sondern eher für 20 Jahre oder noch länger. Daher wird in solchen Anlagen die Rechentechnik immer ein Problem sein.
Unix hat sich da meiner Ansicht nach nicht rentiert, zumal bei einigen kommerziellen Unices auch andere als "marktübliche" x86er Technik von Nöten ist (AIX brauch 'ne Power-Kiste von IBM; HP-UX 'ne PA-RISC- oder IA64-Kiste; Tru64 ist schon eine Weile eingestellt, ebenso IRIX). Und auch für diese Technik müssen nach über 10 Jahren noch Ersatzteile ranorganisiert werden.
Letzteres habe ich erst wieder bei uns gesehen, als in so einer 17 Jahre alten HP-Kiste eine SCSI-Platte gestorben ist. Und die ist noch mit der leichteste Part, was Ersatzteile angeht.
Zitat: | ADDERLY schrieb Denn selbs MS kann von seinen (Firmen)-Kunden nicht verlangen staendig auf das aktuellste BS zu wechseln. |
Und um auf Windows 7 zurück zu kommen: Die Firmen hatten seit dem Release von Windows 7 sage und Schreibe 4 1/2 Jahre Zeit, die Umstellung vorzubereiten und durchzuführen. Soll ich raten, wie es in rund fünf Jahren aussieht, wenn der Support für Windows 7 ausläuft? Da wird auch wieder rumgenörgelt - garantiert. Und wenn man sich anguggt, welche Zeit vom Release von Vista (Anfang 2007) bis zum Release von 7 (Ende 2009) sowie bis zum Release von 8 (Ende 2012) vergangen sind, so sind das keine "ständigen Wechsel" - da liegen immerhin rund 3 Jahre dazwischen. Windows 10 liegt da auch nicht so weit von entfernt, wenn es denn Mitte 2015 auf den Markt kommen sollte.
Auch die Support-Zeiten sind bekannt - es gibt also meiner Meinung nach nichts "Unerwartetes".
Grüße, Karsten. -- Keyes: Mit Ihrer Handlungsweise riskieren Sie den Untergang der gesamten Menschheit! Sline: Um den "American way of life" zu erhalten, will ich sehr gerne dieses Risikio auf mich nehmen. (Aus: Spione wie wir) Dieser Beitrag wurde am 15.10.2014 um 21:08 Uhr von Xaar editiert. |