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12.06.2014, 12:48 Uhr
paulotto
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Kurz vor dem Treffen in Garitz hatte mir Klaus aus dem Forum von Problemen mit der Videoausgabe berichtet und mich gefragt, ob ich mir das mal ansehen könnte. Auch Rüdiger berichtete mir, daß er kein vernünftiges Bild zustande bekommt. Daraufhin hatte mir Klaus seinen LLC2 zum Treffen mitgebracht. Ich habe mir dann mal alles zum LLC2 angesehen und den Oszi bemüht. Das ganze Videosignal sah bis auf die Pegelverhältnisse eigentlich nicht sooo schlecht aus. Der VK-Synchronimpuls ist zu kurz und zeitlich an der falschen Stelle und dafür die H-Sync-Signale deutlich zu lang. von der Pegelaufbereitung und den Signalverhältnissen wollen wir lieber nicht reden und den Mantel des Schweigens darüber ausbreiten. Ich habe als erstes die Pegel angepaßt und die Quellimpedanz normgerecht gestaltet. Damit hatte ich erst einmal ein schwarzes/weißes Bild und nicht mehr dieses Grau in etwas mehr grau, leider aber immer noch ohne Synchronisation. Dazu hatte ich ein paar freie OC-Gatter + zusätzlichem Transistor verwendet. Das ließ sich alles relativ einfach auf der Platine unterbringen. Als nächstes habe ich mir die Zeilenimpulse vorgenommen, weil es auf den ersten Blick nach auf ein H-Sync-Problem hindeutete. Auch da waren ein paar weitere freie Gatter hilfreich. Die waren nun fast normgerecht. Aber das Bild synchronisierte trotzdem noch nicht richtig. Zeilenmäßig war noch ein starkes Jittern vorhanden. Ich habe mir dann noch die V-Sync-Signalerzeugung zu gemüte geführt. Wie schon weiter oben gesagt, sind die V-Sync-Impulse viel zu kurz und an der falschen Stelle. Die Vorderflanke der Impulse war ohne irgendwelche Jittererscheinung, dafür konnte ich aber auf der Rückflanke ein Jittern wahrnehmen. Ein Blick in die Schaltung offenbarte dann warum das so ist. Das Signal wird über eine RC-Kombination gewonnen durch Differenzieren einer fallenden Flanke und die Breite wird durch die exponentielle Rückflanke zusammen mit der Schaltschwelle des nachfolgenden Gatters bestimmt. Die RC-Kombination bestimmt dabei die Steigung dieser Flanke und damit die Länge des V-Sync-Signals. Und diese Breite variiert durch die temporäre Änderung der Schaltschwelle und der Höhe des negativen Impulses, verursacht durch Änderung der Signalhöhe der vorhergehenden Stufe. Diese Änderung der Breite macht vor allem heutigen TV zu schaffen, da hier eine andere Schaltungstechnik für die Synchronisation als noch vor 30 Jahren benutzt wird. Mit Hilfe zusätzlicher Gatter (ich habe beim Klaus einen DL086 und einen DL000 zusätzlich verbaut) und Signalen aus der Taktteilerkette konnte ich ein quarzstabiles und breiteres V-Sync-Signal erzeugen. Das Bild steht nun bombenfest, die Schrift ist richtig weiß auf schwarzem Grund. Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es aber doch noch: der V-Sync-Impuls kommt zu spät in der Austastlücke, sodaß das Bild sehr weit oben steht. das könnte evtl auf alten Röhrenmonitoren dazu führen, daß die 1. Zeile nicht voll sichtbar ist (aber nur, wenn die Überschreibung zu groß ist). Bei TFT-Monitoren ohne Overscan sollte das aber keine Probleme bereiten. Bei Röhrenmonitoren kann man einfach die VK-Ablenkung verkleinern (Regler VK-Höhe oder so) Ich hatte auf meinem TFT-Monitor keine Probleme diesbezüglich. Wer viel Lust und Laune hat, kann ja für die Erzeugung des V-Sync-Signals mal andere Ausgangssignale aus der Teilerkette raussuchen, um den Sync-Impuls weiter nach vorn zu schieben in der Austastlücke. Dann wandert das Bild weiter nach unten auf dem BS. Ich hatte nur quick&dirty mit dem Oszi einigermaßen passende Signale gefunden, die zum Anfang des jetzigen Sync-Pulses passen und mit wenigen Änderungen zum gewünschten Ergebnis führen. Außerdem ist der Impuls jetzt breiter als die Norm vorschreibt. Da ich keinen LLC2 besitze und das Signal wie gewünscht zu sehen war, hatte ich mir die Mühe nicht mehr gemacht. MKBurkersdorf als Herr über den LLC2 hatte von mir dann die Schaltung mit den vorzunehmenden Änderungen bekommen und gleich alles in seinem LLC2 nachvollzogen und hatte wohl auf Anhieb Erfolg. Leider ist Manfred nicht mit den 2 zusätzlichen ICs ausgekommen, da im neuen LLC2 ja einiges umdesigned wurde und dadurch die meisten dieser freien Gatter weggefallen waren. Der vom Klaus war noch ein alter aus den 80-ziger Jahren. Manfred hatte eine kleine Zusatzplatine mit 4 SMD-IC mehrfach hergestellt und mir dankenswerterweise eine komplett bestückte zukommen lassen. Die habe ich in Rüdigers Wrack, das er zwischenzeitlich bei mir abgeladen hatte und wie sich herausstellte, auch mit gleichem Fehlerbild wie bei Klaus, eingebaut, um alles nochmals zu verifizieren. Auch der lief dann auf Anhieb. Manfred wird jetzt schnellstmöglich alles auf seiner Seite zum LLC2 www.llc2.jimdo.com zur Verfügung stellen. Er ist schon seit Tagen ungeduldig und scharrt mit den Hufen , weil er wohl schon etliche Anfragen hatte, aber noch auf meinen Text hier gewartet hat. Kleine Anekdote am Rande: ich hatte dann doch noch Probleme mit dem Bild auf dem TV und so ca. aller Sekunde ein Bild, was mit der Synchronisation aussetzt. Problem war aber diesmal einfach: TV war auf "auto" bei der Normerkennung eingestellt, da ich das Ding zwischenzeitlich auch zum TV-Sehen und zum Entwickeln benutze. Und da das Signal aus dem LLC2 (gilt auch für andere Home-Computer mit reinem SW-Signal) keine Farbkennung enthält, versucht das TV-Gerät ständig eine Norm zu erkennen. Und da setzt dann eben die Synchronisation aus beim Durchtogglen von z.B. NTSC, SECAM & PAL. Ein Setzen auf PAL brachte dann sofort das stehende Bild. Viel Erfolg beim Ausprobieren und alles ohne Garantie...![](templates/default/images/icon/smile_new.png)
Gruß,
Klaus |