Robotrontechnik-Forum

Registrieren || Einloggen || Hilfe/FAQ || Suche || Mitglieder || Home || Statistik || Kalender || Admins Willkommen Gast! RSS

Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Mir versagt gerade die Phantasie » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
31.10.2013, 08:03 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Neuerdings bekomm ich ab und zu Werbe-Emails von Leiterplattenherstellern bei denen ich schon mal was fertigen liess.
Thema: Leiterplatten mit eingebettetem RFID Chip, der die individuelle Identifizierung der Leiterplatte ermöglicht, wie ein Fingerabdruck. In den Texten wird so getan als ob das DAS Feature wär auf das die Menschheit gewartet hat. Mir ist allerdings völlig schleierhaft, wozu so ein Unsinn gut sein soll. Als Hobbyist sehe ich überhaupt keine Verwendung, aber auch im kommerziellen Bereich fällt mir nichts sinnvolles dazu ein. Versteht jemand von Euch wozu sowas gut sein soll?


EDIT: das einzige was mir jetzt doch noch einfällt wär im Fall von Diebstahl - eventuell könnte beschlagnahmte Hehlerware dem Eigentümer zugeordnet werden - wenn der den gleichen RFID in der Backe hat

Dieser Beitrag wurde am 31.10.2013 um 08:07 Uhr von Micha editiert.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
001
31.10.2013, 08:35 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr

Die Nachvollziehung der "Recycling-Wege" bis zur illegalen Feuerstelle in Afrika wäre ein Ansatz.

Ansonsten evtl. als Entscheidungsbasis in automatischen Bestückungsanlagen.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
002
31.10.2013, 09:17 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Ich denke mal, dass hat was mit Garantieansprüchen zu tun.
Seit in China alles kopiert wird, werden die Markenhersteller zunehmend mit defekten Plagiaten belastet.
--
Kernel panic: Out of swap space.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
003
31.10.2013, 11:20 Uhr
Ronny_aus_Halle
Moderator


Also ich glaube das fängt schon bei der Produktion an . Da ja durch verschieden Normen eine vollständige Nachvollziehbarkeit des Produktionsprozeß und der Verwendeten Bauteile gewährleistet sein soll . Heute verwendet man dort Barcodelabel. Das bedeutet aber man brauch einen Barcodelesegerät und eine Fläche die auch immer Abscannbar ist. Mit den RFID Chips in der Platine könnte man die Platine problemlos identifizieren . Auch würde man die Möglichkeit haben zu überprüfen ob in einer Verpackung alle Baugruppen drin sind , ohne diese öffnen zu müssen. Des weiteren kann man sich vorstellen das Software nur mit einer bestimmten Baugruppe funktionieren möchte. Also sozusagen nur mit der Passenden Lizenz funktioniert. Auch im Falle der Reparatur , da manche Kunden dazu neigen eine defekte Baugruppe von einen Gerät bei welchen die Garantie abgelaufen ist , in ein Gerät einzubauen bei welchen noch Garantie besteht. Solche Geräte könnte man gleich zurückweisen. Und da gibt es bestimmt noch viel mehr Anwendungen.

Ich Persönlich wäre aber nicht sehr begeistert mit Geräten , Klamotten usw. durch die Gengen zu laufen und jederzeit Identifiziert werden zu können. Von wen auch immer. Zumal man schon mit wenigen dieser RFID Label könnte man ganz genau sagen das es sich um ein und die selbe Person handelt. Da es ja sehr unwahrscheinlich ist das man z.B. seine Jacke und sein Handy an ein und die selbe Person verkauft hat. (rein hypothetisch)
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
004
31.10.2013, 11:23 Uhr
meikel

Avatar von meikel


Zitat:
Ronny_aus_Halle schrieb
Ich Persönlich wäre aber nicht sehr begeistert mit Geräten , Klamotten usw. durch die Gengen zu laufen und jederzeit Identifiziert werden zu können. Von wen auch immer. Zumal man schon mit wenigen dieser RFID Label könnte man ganz genau sagen das es sich um ein und die selbe Person handelt. Da es ja sehr unwahrscheinlich ist das man z.B. seine Jacke und sein Handy an ein und die selbe Person verkauft hat. (rein hypothetisch)

Das kannste laut sagen. RFID arbeitet besser als ne elektronische Fußfessel. Da reichen schon 8m Distanz, um den Chip zu lesen.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
005
31.10.2013, 14:23 Uhr
edbru



war da was mit 1984?

Es ist einfacher und zuverlässiger, wie zwangsweise in der eigenen Wohnung ne Kamera istallieren zu müssen.
Obwohl das ja viele schon freiwillig machen.

Und mit den Chips in allem was wir rumtragen verifizieren wir uns dann auch mit den öffentlichen Kamerasystemen.

Sie werden identifiziert! Widerstand ist zwecklos.

Und das im Namen der "Sicherheit" und natürlich im Kampf gegen den Terror-ismus.

Es reicht einfach nicht aus, alles aus dem Internet zu beobachten, zu speichern, zu analysieren.

Die Serie Numbers ist zwar Quatsch aber es werden tatsächlich riesiege Computersysteme eingesetzt um mit noch riesigeren Datenmengen
menschliches Verhalten vorherzusagen um zb Verbrechen zu verhindern (und anderes).

Die Privatsphäre ist ein Mysterium das geknackt werden muss.
(natürlich ohne Grundgesetze zu umgehen)

Ed
--
ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
Es ist nur schön wenn ich es habe.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
006
31.10.2013, 15:17 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
edbru schrieb
Und mit den Chips in allem was wir rumtragen verifizieren wir uns dann auch mit den öffentlichen Kamerasystemen.

Erinnert irgendwie schwer an den Film "Minority Report"...
--
Kernel panic: Out of swap space.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
007
31.10.2013, 18:16 Uhr
hwhardsoft



wie Ronny schon richtig gesagt hat, geht es dabei vorrangig um die Produktion der Leiterplatten:


--> Klugscheißer Modus an <--

Bei industrieller Bestückung werden die fertigen Baugruppen häufig mit einer AOI oder InCircuit (oder noch besser einer Kombination aus beidem) geprüft. Wenn Fehler festgestellt werden, wird die betreffende Baugruppe in einem Container zwischengelagert und dann an einem Reparaturarbeitsplatz die Schäden behoben. Durch den RFID Chip kann man dann die festgestellten Mängel direkt der Platine zuordnen und z.B. dem Reparateur zeigen, was gemacht werden muss.

Natürlich ist sowas auch praktisch für Garantie, Entsorgung usw.

Bislang wird das aber häufig durch Strich- oder QR Codes auf den Platinen gelöst. Es gibt auch spezielle Bauteile z.B. von Murata, die einen aufgedruckten Strichcode enthalten und nur zu diesem Zweck auf Platinen bestückt werden. Also ob sich diese RFID Chips in der Platine durchsetzen, bleibt abzuwarten.

--> Klugscheißer Modus aus <--
--
www.hwhardsoft.de
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
008
01.11.2013, 15:56 Uhr
meikel

Avatar von meikel


Zitat:
hwhardsoft schrieb
wie Ronny schon richtig gesagt hat, geht es dabei vorrangig um die Produktion der Leiterplatten:

Völlig Rille. Bei der Produktion eines Menschens werden dem nach der Geburt auch nicht Vorname, Nachname und Geburtsdatum auf die Stirn tätowiert und vielleicht noch ne lebenslang gültige IPv6 Nummer in der Kimme oder als Barcode im Genick...

Klar findet man, wenn man lang genug an den Fingern lutscht, dafür ne Begründung zu finden, damit die RFID Industrie nicht austrocknet...
Viel schädlicher sind die industriell eingebauten Sollbruchstellen. Besonders beliebt ist, im Wärmestau Elkos auszutrocknen, und ähnlicher Unfug.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
009
01.11.2013, 18:07 Uhr
Micha

Avatar von Micha


Zitat:
meikel schrieb

Zitat:
hwhardsoft schrieb
wie Ronny schon richtig gesagt hat, geht es dabei vorrangig um die Produktion der Leiterplatten:

Völlig Rille. Bei der Produktion eines Menschens werden dem nach der Geburt auch nicht Vorname, Nachname und Geburtsdatum auf die Stirn tätowiert und vielleicht noch ne lebenslang gültige IPv6 Nummer in der Kimme oder als Barcode im Genick...

Klar findet man, wenn man lang genug an den Fingern lutscht, dafür ne Begründung zu finden, damit die RFID Industrie nicht austrocknet...
Viel schädlicher sind die industriell eingebauten Sollbruchstellen. Besonders beliebt ist, im Wärmestau Elkos auszutrocknen, und ähnlicher Unfug.

@meikel: ich denke du schmeisst da ein paar Sachen durcheinander. Die Beschreibung von hwsoft, wie so eine individuelle Identifizierbarkeit bei der Bestückung von Leiterplatten helfen kann, ist schon schlüssig - ich kann mir das fast als Beitrag in der "Sendung mit der Maus" vorstellen ;-) .
Die Schweinerei mit den absichtlich eingebauten Sollbruchstellen steht ausser Frage, ist aber ne völlig andere Baustelle.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
010
01.11.2013, 18:39 Uhr
meikel

Avatar von meikel

RFID auf Leiterplatten

Zitat:
Micha schrieb
@meikel: ich denke du schmeisst da ein paar Sachen durcheinander. Die Beschreibung von hwsoft, wie so eine individuelle Identifizierbarkeit bei der Bestückung von Leiterplatten helfen kann, ist schon schlüssig - ich kann mir das fast als Beitrag in der "Sendung mit der Maus" vorstellen ;-) .

Ich (kann mir das) ehrlich gesagt nicht (vorstellen). Dem Produzenten isses Wurst, wie es ein Elektronikklempner anstellt, das Gerät zu reparieren. Der Produzent verdient am Verkauf des kompletten Gerätes. Lagerhaltung von Ersatzteilen, die irgend wann mal in der Zukunft gebraucht werden können, ist kostpieliger Luxus. Wegschmeißen und neukaufen.

Während der laufenden Produktion braucht man es auch nicht, weil man ja weiß, welche Leiterplatten der Roboter gerade zum Band gebracht hat.

In kleinen Klitschen wird man sich solchen Fummel, der Geld kostet und nur dann aktuell ist, wenn Ostern und Pfingsten auf einen Tag fallen, wahrscheinlich auch schenken. Interessant wäre, wenn auf dem Chip Handbücher und Schaltpläne vorlägen, aber so dumm wird der Produzent nicht sein.

Was dagegen fatal ist: der Weg des Produktes wäre verfolgbar. Die üblichen RFIDs sind im Umkreis von 8m von jedem lesbar, der über die erforderliche Technik verfügt. Und die muß nicht mal voluminös sein:
http://www.youtube.com/watch?v=jpOpqeo0MF4
Aus meiner EC Karte habe ich den RFID Chip rausgelocht,
nicht so:
http://www.youtube.com/watch?v=MXZW90C9yd4
sondern mit nem handelsüblichen Locher (Position kann man mit nem Röntgengerät ermitteln), nen neuen Ausweis brauche ich (noch) nicht (noch ~10 Jahre gültig).

Nein, ich bin nicht paranoid sondern nur vorsichtig. <ggg>
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
011
01.11.2013, 19:17 Uhr
u.nickel



"Die üblichen RFIDs sind im Umkreis von 8m von jedem lesbar, der über die erforderliche Technik verfügt."
RFID-Chip 8 Meter von der Antenne des Lesegerätes entfernt und dann lesbar? LOL!!!
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
012
01.11.2013, 19:30 Uhr
ggrohmann




Zitat:
meikel schrieb
Dem Produzenten isses Wurst, wie es ein Elektronikklempner anstellt, das Gerät zu reparieren. Der Produzent verdient am Verkauf des kompletten Gerätes. Lagerhaltung von Ersatzteilen, die irgend wann mal in der Zukunft gebraucht werden können, ist kostpieliger Luxus. Wegschmeißen und neukaufen.

Er muß ggf. Garantie geben - und die ist nicht in jedem Land der Welt gleichlang. Oder diese Garantie gilt nicht weltweit. So kann er bei Garantierückläufern genau nachvollziehen, wohin das Ding geliefert bzw. durch wen es verkauft wurde. Mancher Hersteller legt ja auch Wert darauf, daß seine Produkte nicht von jedem verkauft werden.

Guido
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
013
01.11.2013, 20:42 Uhr
hwhardsoft




Zitat:
meikel schrieb
Ich (kann mir das) ehrlich gesagt nicht (vorstellen). Dem Produzenten isses Wurst, wie es ein Elektronikklempner anstellt, das Gerät zu reparieren. Der Produzent verdient am Verkauf des kompletten Gerätes. Lagerhaltung von Ersatzteilen, die irgend wann mal in der Zukunft gebraucht werden können, ist kostpieliger Luxus. Wegschmeißen und neukaufen.

Während der laufenden Produktion braucht man es auch nicht, weil man ja weiß, welche Leiterplatten der Roboter gerade zum Band gebracht hat.

Dem Produzenten ist es keineswegs Wurst, wieviel Arbeitszeit der "Elektronikklempner" in die Reparatur einer Leiterplatte investiert. Bekanntlich ist Zeit nämlich Geld. Es ist sehr wichtig, dass der Elektroniker sofort einschätzen kann, ob sich eine Reparatur wirtschaftlich lohnt oder nicht und die Reparatur möglichst wenig Zeit verschlingt. Außerdem ist der Bestücker der Leiterplatte meist nur ein Dienstleister, der die Funktion des späteren Gerätes gar nicht kennt... Montiert wird dann oft ganz woanders. Der Autraggeber dagegen erwartet die bestellte Menge Leiterplatten zum zugesagten Liefertermin. Gerade bei schwer beschaffbaren und vielleicht noch sehr teueren Bauteilen bleibt da oft nur die Reparatur.

Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche - die Firma in der ich arbeite, produziert mehrere 100.000 Geräte pro Jahr.

Wie gesagt, dass kann man auch mit anderen Kennzeichnungsverfahren erreichen. RFID ist da sicher die teuerste Variante.
--
www.hwhardsoft.de
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
014
01.11.2013, 23:25 Uhr
meikel

Avatar von meikel


Zitat:
hwhardsoft schrieb
Dem Produzenten ist es keineswegs Wurst, wieviel Arbeitszeit der "Elektronikklempner" in die Reparatur einer Leiterplatte investiert.

Wir verstehen uns da wohl etwas falsch. Eine fehlerhafte Baugruppe, welche sagen wir mal 50€ kostet, die wird nicht mehr repariert sondern in die Tonne getreten. Sonst kostet die RatzFatz 100€, weil der Klempner ja auch kostet.
Geräte und Baugruppenprüfung kann automatisiert werden. Muß repariert werden, dann kommt einer, der dafür bezahlt werden will.

Zitat:
Bekanntlich ist Zeit nämlich Geld. Es ist sehr wichtig, dass der Elektroniker sofort einschätzen kann, ob sich eine Reparatur wirtschaftlich lohnt oder nicht und die Reparatur möglichst wenig Zeit verschlingt.

KA, was Ihr bastelt und ob der Elektroniker pro Stunde mit nem Euro zufrieden ist. Weil in der Stunde, die der den Lötkolben schwingt, sind die nächsten 100 Leiterplatten fertig. Reparatur ist ein Kostenfaktor. Das ging früher, als die Betriebe im Osten alle Zeit der Welt hatten.

Zitat:
Gerade bei schwer beschaffbaren und vielleicht noch sehr teueren Bauteilen bleibt da oft nur die Reparatur.

Solche Fehler müssen ausgeschlossen werden. Teure u/o seltene Bauelemente müssen vermieden werden, weil der Hersteller Lieferprobleme haben kann - denke an das Hochwasser in Südostasien.

Zitat:
Wie gesagt, dass kann man auch mit anderen Kennzeichnungsverfahren erreichen. RFID ist da sicher die teuerste Variante.

µC basierte Prüfschnittstelle. Schnittstelle CAN, SDI u/o I2L.
RFIDs sind strunzblöd und genaugenommen nur ein serieller FlashSpeicher.

Ich lese ua. auch da mit:
http://www.mikrocontroller.net/
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
Seiten: -1-     [ Sonstiges ]  



Robotrontechnik-Forum

powered by ThWboard 3 Beta 2.84-php5
© by Paul Baecher & Felix Gonschorek