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27.11.2006, 11:16 Uhr
Gerhard
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@Micha Habe ja nicht behauptet, Robotron hätte direkt abgekupfert, und gegen "Polnisch rückwärts" (RPN) hab ich auch nix. Bei "Texas Instruments" hatte ich die programmierbaren Taschenrechner mit Magnetkarten im Sinn, die ja damals schon recht verbreitet waren (nur nicht bei uns). Da ich nie das Glück hatte, so ein Ding zu benutzen, weiß ich nicht, ob die nach außen hin mit RPN arbeiteten. Intern taten sie das vermutlich wie viele andere "doofe" Rechner auch, um dem doofen Nutzer das Umdenken zu ersparen
Noch ein paar Worte zum Erscheinungsjahr: Die K100x-Serie kann in der Tat, wie Tom Nachdenk schreibt, 1978 herausgekommen sein und die Entwickler hatten sicher schon zumindest ein Grobkonzept für MK-Einkeit und/oder Drucker und haben dafür im Gehäuse viel Platz gelassen. Ausgeliefert wurde aber anfangs nur der K1001, wo dort gähnende Leere herrschte. Um 1980 (+-2?) lud Robotron Vertreter aus den Institutionen, die solche Rechner bekommen hatte, zu einer Informationsveranstaltung im Leipziger Schulungszentrum ein. Dort hagelte es von allen Seiten herbe Kritik, weil niemand Lust verspürte, jeden Morgen sein Programm (damals bis zu ca. 1K Befehle möglich) neu einzutippen. Daraufhin kam der 1002 und etwas später der 1003 heraus, der dann auf max 4K aufgerüstet und offenbar in etwas größerer Stückzahl gebaut wurde. Ich glaube, die Seriennummern wurden durchgängig vergeben, meiner ist Nr. 6542, Baujahr 1985.
Was ich nicht nachvollziehen und nur als Symptom einer absolut unflexiblen Wirtschaft deuten kann, ist, dass angesichts des allgemeinen Mangels so ein Ungetüm von 18 kg (davon mindestens 12 kg Cu-Draht und Trafobleche) und dem veralteten U808 so lange weiter produziert wurde, als längst die U880-Serie verfügbar war (zwei K1520-Platinen und eine speziell zu entwickelnde hätten's getan).
Immerhin, die Software des Dinos ist interessant, die 12-stellige Gleitkomma-Arithmetik kann man als gelungen bezeichnen.
Übrigens: Das Handbuch zum K1003 ist zum großen Teil ein fotomechanischer Nachdruck des K1002-Handbuchs einschließlich der Jahreszahl 1980 auf dem Titelblatt, nur mit einigen kleinen Korrekturen und um 90 Seiten (zu Drucker und Statistikmodul) erweitert. Gedruckt ist es 1983. |