Robotrontechnik-Forum

Registrieren || Einloggen || Hilfe/FAQ || Suche || Mitglieder || Home || Statistik || Kalender || Admins Willkommen Gast! RSS

Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Software, legal kopiert? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
21.08.2005, 01:57 Uhr
chris



Wie war das eigentlich mit der Software. Hatte Robotron tatsächlich Rechte die Programme zu kopieren, oder haben die einfach so ihren Namen eingefügt?

Seitenanfang Seitenende
(Gast) Zitatantwort || Editieren || Löschen
001
21.08.2005, 11:55 Uhr
Rainer



Hallo,
ich glaube wir haben auch die Programme nur geklaut und findige Programmierer haben dann daran geändert. Das gilt natürlich nicht für Dinge welche tatsächlich von "uns" selbst entwickelt wurden. Kurz vor der Wende kam zu uns in den Keramischen Werken Hermsdorf ein sogenannter "Westreisender" welcher 5,25" Disketten mit Word 5.0 mitbrachte. Das dauerte nur ein paar Monate da war das in der ganzen sozialistischen Firma verbreitet, original ohne Änderung von Robotron, kopiert auf BASF Disketten. Und das war mit Sicherheit nicht legal, die Mauer hat uns doch ganz gut geschützt. Ich habe mal gehört, das bei der ersten Leipziger Messe nach der Wende wo es ja schon keine "Mauer" mehr gab Robotron EC1834 ausgestellt wurden. Dort muß es dann zu einem Eklat gekommen sein, da man nachweisen konnte das eigentlich gepatchte geklaute Original Software zum Einsatz gekommen ist. Das hat wohl dann böse Abmahnungen gehagelt, die schützende Mauer war eben weg. Was ich mich aber Frage ist, wie hat man ohne die originalen Quellen oder Teile des Sourcecode dieser Software alles so schön auf Robotron patchen können? Ich selber habe ja auch schon Software gepatcht, nur kommt man mit dieser Methode nicht wirklich weit. Also haben die Robotron Programmierer entweder darin eine gewisse Perfektion erlernt oder sie hatten Zugriff auf die Quellen?!


Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
002
21.08.2005, 19:02 Uhr
Deff



Ich habe eigentlich in Erinnerung, dass es an sich keinerlei größere Probleme bereitete ein CP/M-Programm, wie z.B. dBase II in Redabas "umzuwandeln"! Zur damaligen Zeit war es auch noch unüblich Programme durch z.B. integrierte Checksummen zu schützen. Die stellten aber einen Halbwegs-Spezi auch nicht vor ein unlösbares Problem.
Selbst das SCP konnte man so "verschandeln" das rein äußerlich kein Bezug zum verwendeten OS sichtbar war, sondern eher der Eindruck entstand, dass es sich um ein Machwerk des Users selbst handelte.
Und noch was, selbst vom DOS-Programm "dBase III+", dass nur mit Seriennummerneingabe zu installieren ging, konnte ich rein von der Logik her, also ohne Assembler beherrschen zu müssen, neue SNRs generieren. Der Algorithmus für die SNR-Generierung war sowas von Pippifax, da hat Ashton Tate keine Leistung vollbracht.
Ich glaube, wer damals "POWER" beherrschte, hatte schonmal gute Karten, im Reigen der Patcher mitzuspielen...


--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
003
22.08.2005, 12:29 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

@Chris
> Hatte Robotron tatsächlich Rechte die Programme zu kopieren, oder haben die einfach so ihren Namen eingefügt?

Die Rechte hatte Robotron in den meisten Fällen nicht. Eine Stellungnahme von einem damaligen Insider konnte ich aber leider noch nicht bekommen.
Ein paar Ansätze findest Du unter robotrontechnik.de -> Software -> Allgemeines


> Das hat wohl dann böse Abmahnungen gehagelt, die schützende Mauer war eben weg.

Für Exporte ins westliche Ausland hatte man zumindest statt der "umgebauten" Programme die Originalprogramme ausgeliefert und die waren dann auch korrekt lizensiert. Offenbar hatte man doch Angst vor diplomatischen Verwicklungen.


> Was ich mich aber Frage ist, wie hat man ohne die originalen Quellen oder Teile des Sourcecode dieser Software alles so schön auf Robotron patchen können?

In den meisten Fällen hate man die Programme reassembliert, dann die Änderungen gemacht und anschliessend wieder zurück-übersetzt.

@Deff
Zur damaligen Zeit war es auch noch unüblich Programme durch z.B. integrierte Checksummen zu schützen.

Du vergißt Dongle-geschützte Programme, wie z.B. CAD-Systeme.
Da mußten schon erheblich größere Klimmzüge gemacht werden, um die zu entsperren.



--
Kernel panic: Out of swap space.
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
004
22.08.2005, 13:27 Uhr
Deff



@Rüdiger
1. Zitat:
In den meisten Fällen hatte man die Programme reassembliert, dann die Änderungen gemacht und anschliessend wieder zurück-übersetzt.

Ist in der Mehrzahl der Fälle, so z.B. beim erwähnten dBase überhaupt nicht notwendig. POWER oder ein Hex-Editor sind völlig ausreichend!

2. Zitat:
Du vergißt Dongle-geschützte Programme, wie z.B. CAD-Systeme.
Da mußten schon erheblich größere Klimmzüge gemacht werden, um die zu entsperren.

Dongles waren die Ausnahme und selbst bei AutoCAD wurden sie auf Dauer nicht beibehalten. Warum wohl? Die Schutzfunktion war eben doch zu leicht auszuhebeln.
Wer über die INTs des Z80 Bescheid wußte, den Aufbau einer Druckerroutine kannte, hatte schon fast gewonnen, zumindest gute Karten...
(Ich weiß, klingt jetzt einfacher als es sich in der Praxis für so manchen User darstellte.)


--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
Seitenanfang Seitenende
Profil || Private Nachricht || Suche Zitatantwort || Editieren || Löschen
Seiten: -1-     [ Technische Diskussionen ]  



Robotrontechnik-Forum

powered by ThWboard 3 Beta 2.84-php5
© by Paul Baecher & Felix Gonschorek