Der sogenannte "Steuerkomplex NEWA 1" (kurz SK NEWA 1) war ein Spezialrechner zur Telefonvermittlung.
Er war ein "Doppelsteuerrechner", bei dem zwei Einzelrechner taktsynchron und doppelt redundant arbeiteten.
Rechner NEWA 1M
Durch die mögliche Reparatur während des Betriebes erreichte er eine theoretische mittlere Ausfalldauer von nur 2 Stunden in 20 Jahren (!). Er wurde in zwei Etappen entwickelt:
SK NEWA 1 auf Basis der EC1040-Technologie (mit Ferritkernspeicher)
SK NEWA 1M auf Basis der EC1055-Technologie (mit Halbleiterspeicher), ab 1984.
Der logische Entwurf mit TTL-Technik erfolgte von sehr intelligenten Spezialisten aus Moskau und Kiew.
Bei E2 (Robotron-Entwicklungsabteilung in Chemnitz in der Nähe der Zentralhaltestelle) erfolgte die fertigungsgerechte Aufbereitung
und die Inbetriebnahme der Funktionsmuster (mehrere Jahre, oft in drei Schichten, zusammen mit den UdSSR-Spezialisten).
Die Fertigung erfolgte bei Robotron-Elektronik Dresden in mehreren hundert Stück.
Da er nicht für die "üblichen Anwender" gedacht war, gab es praktisch auch keine Anwender-Dokumentation von Robotron.
Die CPU war übrigens nicht mikroprogrammgesteuert, sondern ein "festverdrahteter Automat".
Angeschlossen wurde ESER-Peripherie. NEWA war also ein typischer Echtzeit-Prozessrechner mit eigenem Betriebssystem (in Kiew entwickelt).
Es ist nicht auszuschließen, dass NEWA-Rechner heute noch in den UdSSR-Nachfolgestaaten laufen. Gesicherte Erkenntnisse darüber gibt es aber nicht.