Die Steuerung der Funktionen von Messgeräten wurden teilweise von eingebauten kleinen Computern durchgeführt.
Multimeter LC8531
(Alias LC 8531, LC-8531)
Das Systemmultimeter LC8531 war ein Gerät im Laborcomputersystem LC85, zu dem auch das Experimentiermodul gehörte
und wurde in der Sektion "Wissenschaftlicher Gerätebau" der Hochschule Mittweida entwickelt und produziert.
Es diente der Messung und Verarbeitung analoger elektrischer Größen (Spannung, Strom, Widerstand)
mit hoher Genauigkeit und geringem Systemfehler (Temperatur- und Langzeitdrift).
Das Gerät verfügte über einen eigenen Einchip-Mikrorechner UB8840 zur Ablaufsteuerung und Bedienerkommunikation
und für die benötigte Rechenleistung im Sinne der Datenvorverarbeitung.
Multimeter LC8531
Rückansicht des LC8531
Eine Besonderheit stellt der eingangsseitige User-Anschluss dar.
Mit einem dort ansteckbaren User-Modul konnten unterschiedliche Sensoren auf die analoge Eingangsschnittstelle adaptiert werden.
So konnten auch nichtelektrische Größen, wie z.B. die Temperatur, erfasst werden.
Ein serielles Standardinterface (IFSS) erlaubte die Kopplung an einen weiteren Rechner.
Diese Kopplung ermöglichte die Bedienung und Konfiguration des Multimeters als auch die Abfrage der gemessene Werte.
Der Analog-Digital-Wandler basierte auf der Kombination des C500 (Analogprozessor) und C504 (Digitalprozessor).
Die Auflösung betrug 4½ Stellen mit einer Empfindlichkeit von 0.1 mV und einem Fehler von ± 0.5% vom Endwert im Messbereich 2 V
(oder 0.1 µA, ±0.5% vom Endwert im Messbereich 2 mA).
Die AD-Wandler-Platine
Die Prozessorplatine
Das Betriebssystem des Systemmultimeters realisierte die Erfassung und Vorverarbeitung der Messdaten
sowie die Kommunikation mit dem Bediener und/oder einem übergeordneten Steuerrechner.
Es war als Echtzeitbetriebssystem mit einer festen Anzahl von Tasks konzipiert.
Während im Monitorprogramm ständig Bedienerkommandos erwartet wurden, erfolgte dazu quasi parallel die Zeitsteuerung,
die Messwertaufnahme und -Verarbeitung, die externe Triggerung der Messung sowie die Bedienung der seriellen Schnittstelle.
Besonderheiten des Gerätes:
automatische Messbereichswahl (schaltbar)
externe Triggerung (TTL Signal)
interne Triggerung (Bereich von 0 - 32767 s)
interne Offsetspannungskorrektur der Messkette
Skalierung des Messwertes zur Anzeige (y = m * y_mess + b)
Vorgaben des oberen und unteren Grenzwert, Zählen der Grenzwertüberschreitungen
Berechnung des linearen, logarithmischen Verhältnis und der Leistung bezüglich eines Referenzwertes
Berechnung linearer, relativere und prozentualer Fehler bezüglich eines Referenzwertes
arithmetischer und quadratischer Mittelwert für n Messwerte, gleitender Mittelwert mit Wichtung