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21.06.2013, 08:35 Uhr
P.S.
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@TTL-Grab <010> In keinster Weise will ich dem Autor Grant Searle eine beabsichtigte Fehlinformation unterstellen. Da aber nicht präzise der Z80-Typ angegeben ist - Z80-CPU ist keine exakte Typbezeichnung, Z8400 wäre aber eine - ist eher davon auszugehen, dass hierbei die modernere CMOS-Variante mit entsprechend hoher zulässiger Taktfrequenz gemeint ist - z.B. Z84C0008. Das trifft dann auch für die anderen Systemschaltkreise zu.
Während man sich in Erfurt Anfang der 80er mit der Stabilisierung und Ausbau des NMOS-U880-Systems beschäftigte, hatte Zilog bereits die neue, vielversprechende CMOS-Technologie in Entwicklung, mit der ja - wie bekannt - systembedingt viel höhere Taktfrequenzen zu erreichen sind und das bei wesentlich geringerer Verlustleistung. Auch dieser Fakt ist an den Entwicklern im FWE nicht spurlos vorbei gegangen - Ende der 80er stand dann auch die CMOS-Variante des U880-Systems in der DDR zur Verfügung. Bei der CMOS-Variante gibt es allerdings einige Hardware-Besonderheiten, die unbedingt beachtet werden sollten.
Das Z80-System wurde und wird noch heute von vielen HL-Herstellern nachgebaut - im Westen lizensiert, im RGW-Bereich sicherlich ohne Lizenz. Dabei handelt es sich bei den lizensierten Varianten in der Regel um 1:1-Nachbauten, während man bei unserer Nachentwicklung zwar offensichtlich auf einige illegal beschaffte "Blaupausen" zurückgreifen konnte, was dann aber natürlich ohne "Support" war. So mußten unsere HL-Entwickler in mühsamen Versuchen das Chip aufschleifen, um das "Puzzel" zusammenfügen zu können. Dabei wurden sogar einige Layout-Fehler in den Original-BE entdeckt. Die internen Schaltungen der U880-Systemschaltkreise weicht deshalb von den Original-Zilog-Typen ab. Trotzdem sind sie in ihren Hardware-Daten, sowie im implementierten Microcode soweit kompatibel, dass jederzeit ein Austausch entsprechender BE möglich ist. Mit der vorgenommenen Schaltungsoptimierung war es offensichtlich im FWE nun auch möglich die vorhandene NMOS-Technologie soweit auszureizen, um die H-Variante herstellen zu können.
Auch die Nachfolge-Typen Z8, Z8000 und Z80000 - alle zusammen nicht Z80-kompatibel! - wurden auch noch in NMOS-Technologie hergestellt. Diese wurde dann zwar noch etwas "aufgebohrt", so dass bis 20MHz Taktfrequenz möglich war, aber fiel alsbald dem wirtschaftlichen Wettbewerb zu Opfer - bis auf eine Ausnahme: Z8. Dieser wird auch heute noch in allen möglichen Varianten und dann natürlich auch in moderner CMOS-Technologie hergestellt.
Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! - Wissen ist Macht, wer glaubt, der weiß nichts! - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! - Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber- und Markenrecht! PS |