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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Böser IC A244 » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
26.07.2008, 10:32 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Ich habe wieder ein MFS1.2-Diskettenlaufwerk repariert. Der Schaltkreis A244 war defekt.
Mir ist aufgefallen, dass in mindestens jedem 3. Laufwerk dieses Typs Lötspuren am A244 sind, was auf einem Wechsel dieses Schaltkreises in der Vergangenheit hindeutet.
Ist irgendwas bekannt, warum dieses Teil so oft stirbt?
Fertigungsfehler im Schaltkreis oder wird der von außen "erschossen"?
--
Kernel panic: Out of swap space.
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001
26.07.2008, 10:38 Uhr
Deff



Da der A244 eine AM-Empfängerschaltung beinhaltet und diese in einem FD so nicht existiert, tippe ich mal auf einen "unspezifischen" Einsatz a la Notlösung.
Von da her würde es mich nicht wundern, wenn periphere Ursachen das Sterben beschleunigend verursachen.

In den Geräten der Konsumgüterelektronik ist seine Ausfallquote jedenfalls nicht herausragend gegenüber anderen A-Typen.
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)

Dieser Beitrag wurde am 26.07.2008 um 10:40 Uhr von Deff editiert.
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002
27.07.2008, 00:49 Uhr
hawk72



Kann mich erinnern das beim AFE12 der A244 öfter mal ab Werk defekt war...
Dieser Beitrag wurde am 27.07.2008 um 00:49 Uhr von hawk72 editiert.
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003
27.07.2008, 08:05 Uhr
Rainer



Ich hatte kurz nach der Wende mal ca. 20 Stück davon vermessen für eine Eigenbau-Direktmischerschaltung und riesige Exemplarstreuungen festgestellt. (Verstärkung). Der westliche Vergleichstyp hat diese Streuungen nicht, ist aber auch in der Verstärkung nicht so hoch. Daher suchen Funkamateure den originalen A244, den gibt es bei www.funkamateur.de im Shop.
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004
27.07.2008, 08:25 Uhr
P.S.



@Rüdiger
Das der A244D vordergründig für Konsumgüter-Radioempfänger vorgesehen war ist richtig. Nicht destoweniger hatten unsere Entwicklungs-Ingenieure immer wieder mal Einfälle - sicher aus der Not heraus, weil es dafür (bei uns) zum damaligen Zeitpunkt noch keine speziellen Schaltkreise gab. Später ist das Problem dann wohl mit dem U8272D eleganter gelöst worden. Wäre ja mal interessant, was die ehemaligen Entwickler des MFS1.2 dazu sagen. Soweit mir noch nicht erinnerlich ist, wurde auch der Stereodecoder-IC A290D für derartige Zwecke (PLL-Schaltung) "vergewaltigt".
Liegt den ein Schaltbild der MFS1.2 vor? Dann könnte man anhand der Datenblätter des A244D möglicherweise feststellen, wo evtl. Grenzwerte überschritten, oder sonstige Bedingungen nicht eingehalten werden. Da unsere HL-BE nur mit Stückprüfung das Werk verließen, ist es ziemlich unwahrscheinlich, daß die Datenblatt-Angaben nicht eingehalten wurden. dafür gab es dann die sog. Anfalltypen, oder auch "Bastlertypen".

@Deff
Woher beziehst Du Deine Kenntnisse über Ausfallquoten bei diesem IC?
Meines Wissens nach wurden solche Informationen in die Kategorie "VD" eingestuft, daher wohl kaum veröffentlicht. Die Einzigsten, die authentisch darüber Auskunft geben könnten, wären die ehemaligen HFO-Leute, die mit dem Thema der Zuverlässigkeit ihrer Schaltkreise befaßt waren.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weis nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS
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005
27.07.2008, 09:20 Uhr
Deff



@P.S.

Da die Rep von einschlägigen DDR-Konsumgütern schon über Jahrzehnte ein weiteres Standbein für mich darstellt, habe ich einen repräsentativen, aber persönlichen Überblick erhalten, den ich hier mal kund getan habe.

Deine Nachfage, woher ich meine Kenntnisse beziehe, klingt daher deutlich zu hoch angebunden und hat mich etwas erschrocken
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)

Dieser Beitrag wurde am 27.07.2008 um 09:21 Uhr von Deff editiert.
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006
27.07.2008, 10:06 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
P.S. schrieb
Später ist das Problem dann wohl mit dem U8272D eleganter gelöst worden.

Du verwechselst hier Floppylaufwerk und Floppycontroller.
Der A244 ist als Leseverstärker im Laufwerk eingebaut.
DDR-Nachfolgelösungen gab es nicht, man hatte stattdessen später Chips von TEAC importiert.



Zitat:
Wäre ja mal interessant, was die ehemaligen Entwickler des MFS1.2 dazu sagen.

Leider kenne ich da niemand.
Und wie fast immer zeigen die ehemaligen Robotron-Entwickler keinerlei Interesse am Kontakt mit uns.


Zitat:
Liegt den ein Schaltbild der MFS1.2 vor?

Ja.
Hier ist der relevante Ausschnitt, blau eingezeichnet der Signalfluss:



Zitat:
Dann könnte man anhand der Datenblätter des A244D möglicherweise feststellen, wo evtl. Grenzwerte überschritten, oder sonstige Bedingungen nicht eingehalten werden.

Die Schaltung sieht eigentlich ganz solide aus.
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 27.07.2008 um 10:08 Uhr von Rüdiger editiert.
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007
27.07.2008, 10:25 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Am 20.9.1984 war TKO-Abnahme eines Prüfgerätes für A244 (geplanter Einsatz in der Wareneingangskontrolle) im VEB Kombinat Robotron-ZFT.
Aus Mangel an anderen geeigneten Schaltkreisen wurde als Notlösung irgendwo (das habe ich nicht erfahren dürfen) dieser Schaltkreis als so eine Art Leseverstärker eingesetzt.
In diesem Prüfgerät wurde die Stromaufnahme und in einer praxisnahen Schaltung die Verstärkung des A244 bei einer Frequenz von 5MHz gemessen.
Dieses Gerät kam aber nie zum Einsatz, da zwei Tage nach erfolgter Abnahme, als ich das Gerät in die Produktion überführen sollte, festgelegt wurde, daß es nicht mehr gebraucht wird. Gründe sind mir nicht bekannt.

Der Bau dieses Prüfgerätes war nach meinen Erkenntnissen eine Folge der vielen Ausfälle dieses Schaltkreises im Einsatzfall.
Die Unterlagen des Prüfgerätes von der Aufgabenstellung bis zur TKO-Abnahme liegen hier vor!
Weitere Unterlagen habe ich hier für :
Prüfgerät für A733
Prüfgerät für L296
Prüfgerät für Laufzeitketten
Prüfgerät für DA-Wandler
Prüfgerät für Leseverstärker
Prüfgerät für hochsperrende Transistoren
Prüfgerät für schnelle Gleichrichterdioden
Prüfgerät für Hybridvorverstärker
Prüfgerät für TTL-Schaltkreise (in Teilen)
Prüfgerät TPG2 für geheimen Einsatz )
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.
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008
27.07.2008, 14:05 Uhr
Wusel_1



@Rüdiger
kannst du mir den Ausschnitt oder die Schaltung mal per PM schicken, denn hier ist die nicht richtig zu lesen.
Andreas
--
Beste Grüße Andreas
______________________________________
DL9UNF ex Y22MF es Y35ZF
JO42VP - DOK: Y43 - LDK: CE

*** wer glaubt, hört auf zu denken ***
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009
27.07.2008, 15:12 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Wusel_1 schrieb
kannst du mir den Ausschnitt oder die Schaltung mal per PM schicken, denn hier ist die nicht richtig zu lesen.

PM mit Attachment? Dass das geht, wäre mir neu.
--
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010
27.07.2008, 16:42 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr


Zitat:
Rüdiger schrieb

Zitat:
Wusel_1 schrieb
kannst du mir den Ausschnitt oder die Schaltung mal per PM schicken, denn hier ist die nicht richtig zu lesen.

PM mit Attachment? Dass das geht, wäre mir neu.

binary to ascii & ascii to binary...geht bis 390kB *flücht*
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011
28.07.2008, 13:00 Uhr
Deff



Ich würde es für notwendig erachten, dass die BE-Werte im Schaltplanauszug vemerkt sind. Denn erst dann wäre eine schlüssige Aussage denkbar, der Vergleich mit einschlägigen Applikationsschaltungen des Mikroelektronikheftes zum A244 sinnvoll möglich.
--
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012
28.07.2008, 13:24 Uhr
redled

Avatar von redled

Kann ja auch sein, daß ein evtl. Fehler erkannt und korrigiert wurde und die späteren A244D diesen nicht mehr inne hatten. Kann mir schon vorstellen, daß sowas wohl nicht laut publiziert wurde.
Ich habe zB hier eine Schachtel mit grauen A(R)244D [Mai 1979], die scheinbar ausgemessen wurden..warum auch immer...sie tragen fortlaufende Nummern, die per Hand auf die IC geschrieben wurden.

Gruß Rico

Dieser Beitrag wurde am 28.07.2008 um 13:29 Uhr von redled editiert.
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013
28.07.2008, 15:28 Uhr
Deff



Das könnte man ja notfalls durch einen LW-Vergleich herausfinden, ob es unterschiedliche BE-Werte gibt. Offensichtlich gehört Rüdigers LW aber zu der Charge mit der Macke.
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014
28.07.2008, 16:24 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
redled schrieb
Kann ja auch sein, daß ein evtl. Fehler erkannt und korrigiert wurde und die späteren A244D diesen nicht mehr inne hatten.

Der, den ich jetzt rausgeworfen habe, hat "R6" aufgedruckt und ein schwarzes Gehäuse. Auf der Rückseite steht "5218".
Ist der besonders alt?
--
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015
28.07.2008, 17:09 Uhr
redled

Avatar von redled

Puh, die Datecodes stehen in einem Funkamateur-Heft. Nur welches?
Fix eine Stange A244D rausgekramt.
Interessant ist, das hier welche mit dabei sind, die noch ein x hinter dem D haben,
also A244Dx + Datum = X6. Vermutlich die ganz empfindlichen.
Dann noch welche, die sich ganz normal geben, also A244D + Datum = P2.
Diese haben allerdings die 1 in einem Dreieck.

Dieser Beitrag wurde am 28.07.2008 um 17:09 Uhr von redled editiert.
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016
28.07.2008, 17:14 Uhr
Deff



R6=Juni 83
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017
28.07.2008, 17:21 Uhr
Gast: Kingstener




Zitat:
redled schrieb
Puh, die Datecodes stehen in einem Funkamateur-Heft. Nur welches?

oder da
http://www.elektron-bbs.de/elektronik/tabellen/datum.htm
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018
28.07.2008, 22:36 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
redled schrieb
Diese haben allerdings die 1 in einem Dreieck.

Bedeutet: 1. Qualität bzw 1. Wahl
--
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019
29.07.2008, 09:08 Uhr
Deff



"Güteklasse 1" konnte man wohl auch dazu sagen...
--
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