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20.12.2009, 22:12 Uhr
MarioG
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Na dann will ich meine Erfahrungen mal mit dir teilen: Angefangen habe ich zugangsmäßig bei einem lokalen Provider ("Jetz!"), der mir erst ISDN-Flatrate und dann DSL geschaltet hat. Der Verein war sehr angenehm, kulant und immer zu erreichen. Die wurden dann aber leider von Versatel geschluckt, von da an ging es rapide abwärts. Nach einem Umzug (DSL-Anschluss wurde mitgenommen) hatte ich im Upload nur noch 1/3tel der bezahlten Bandbreite, obwohl die Leitung das hergab (wohl ein Konfigurationsfehler von denen), die Paketlaufzeiten waren mit über 100ms auch ziemlich hoch (wichtig für "gefühlte" Geschwindigkeit des Zuganges). Das Uploadbandbreitenproblem war Versatel nicht zu vermitteln. Es war völlig aussichtslos, mit deren Support irgendwas erreichen zu wollen, die haben weder Kompetenz noch Möglichkeiten irgendwas zu regeln. Und Briefe scheinen die einfach zu ignorieren. Ich hab den Anschluss dann (innerhalb der vorgesehen Frist) gekündigt, was die nicht wahr haben wollten (oder verbummelt haben). Das anschließende Prozedere, inkl. Inkassofirma mit den entsprechenden Drohungen etc. wurde von denen nun nach Jahren aufgegeben, die haben wohl endlich kapiert, dass da nix zu holen war. Nervig war es trotzdem.
Nach der Kündigung bei Versatel gings zu EWT, jetzt Telecolumbus, einer Firma die (vor allem im Osten) schnelles Internet über TV-Kabel anbietet. Auch hier gab es reichlich Stress: Der versprochende Internetzugang für 10EUR/mtl., den ich online orderte war wohl nur in Zusammenhang mit einem Kabel-TV-Anschluss zu haben, der nochmal 13EUR/mtl. kostete. Einen solchen Vertragsschluss wollten die mir nach meiner Internetbestellung unterjubeln. Da ich mich weigerte diesen nicht bestellten Fernsehquatsch zu zahlen, gab es auch mit denen "unlösbare" Unstimmigkeiten. Auch mit denen war es sinnfrei per Telefon oder Brief irgendwas erreichen zu wollen. Letztlich braucht man (nach einmaliger Darstellung der Sache aus eigener Sicht) aber immer einfach so lange ausharren, bis sich auf Providerseite endlich mal ein Anwalt mit "dem Fall" beschäftigt. Auch bei Telecolumbus gab es also das gleiche Programm wie bei Versatel. Inkassodienstleisterbullshit bis zum Abwinken. Das "Verfahren" läuft momentan noch (letzte Aktion von denen: gerichtlicher Mahnbescheid, hui! :P) ... Übrigens: Der Internetanschluss über TV-Kabel lief nur ziemlich mies. Die hatten da echt derbe Auslastungsprobleme. Neben Bandbreiteneinbruch gab es vor allem Stress mit Paketverlusten (sehr unangenehm) - ein Zeichen für heftig überlastete Routerhardware auf Providerseite.
Ich hab mich dann wieder für DSL entschieden. In der Übergangszeit hab ich spasseshalber mal einen UMTS-Zugang von O2 (Prepaid, keine Laufzeit etc. - sehr gut!) ausprobiert. Die sehr schwankende Bandbreite war für ein Provisorium hier innerhalb der Stadt gerade so zu gebrauchen (100-400kBit/s). Als Vollanschluss hätte sich das aber vor allem wegen der fehlenden öffentliche IP und den seeehr langen Signallaufzeiten disqualifiziert.
Jetzt bin ich mit DSL bei Congster, einer Telekomtochter (seltsamerweise hat die Telekom meinen Anschluss von QSC angemietet, was wohl recht exotisch ist). Der Anschluss funktioniert jetzt seit etwa einem Jahr völlig klaglos. Entscheidend für meine Wahl von Congster war deren faire Kündigungsfrist (30 Tage). Der fehlende "echte" Telefonanschluss war mir Wurst, da ich eh über Sipgate telefoniere/faxe (mit einer Fritzbox Fon von Ebay für 7 EUR). Sipgate ist übrigens sehr zu empfehlen.
Unsere Firma, als auch die Firmen, um die wir uns kümmern sind alle mit dem Netzzugang bei der Telekom. Auch wenn die Supporteskapaden mit der Telekom teilweise echt kafkaesk waren, konnte bei Problemen immer schnell eine Lösung gefunden werden.
Letztlich ist es m.E. so, dass die Problemlösungsmöglichkeit bei der Telekom halt was kostet. Wer diese Sicherheit braucht/möchte, muss natürlich mehr bezahlen. Wer sich das sparen will, kann mit viel Glück aber auch einen Reseller-Anschluss (ohne wirklichen Support) erwischen, der dauerhaft problemlos funktioniert. Aber wehe man hat dabei Pech ...
Generell würde ich meine Entscheidung nicht von Hardwarebeigaben abhängig machen. Viel wichtiger sind gerade bei den "Glück-muss-man-haben"-Resellern die Kündigungsfristen ("Mindestvertragslaufzeit"). 24 Monate, in denen ein Billiganbieter den einzigen Anschluss mit einem unbefriedigenden Internetzugang blockiert können sehr lang und teuer werden. Dieser Beitrag wurde am 20.12.2009 um 22:26 Uhr von MarioG editiert. |