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19.12.2006, 22:26 Uhr
Rüdiger
Administrator
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Zitat: | Klaeusele schrieb Leider hat mich die Höchststrafe ereilt, die Doppelachsenpotis haben ein gravierendes Kontaktproblem. Insbesondere das kombinierte Poti für Strahlhelligkeit und -fokussierung funktioniert nur auf ca. 20% der Laufbahn. In Zahlen: Nennwert 47k (weiss nicht ob linear, denke aber ja), bei verdrehen kommt nach 39k unendlicher Widerstand. Für das Oszi heisst das, nach ganz ganz schwach leuchtend kommt dunkel.
Alle Nachfragen bei den üblichen Verdächtigen (Segor etc.) haben nichts geholfen, bei Doppelachsepotis winken alle ab.
Hat jemand von Euch eine Ahnung, wo man sowas herbekommen kann?
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Ich kenne jetzt nicht speziell die Potis im EO211, aber generell sind fast alle Fehler in DDR-Kohlepotis korrigierbar: Ich würde an Deiner Stelle erst mal probieren, ob sich mit Kontaktspray die Lage verbessern lässt. Falls nicht: Das Poti auslöten, sein Gehäuse öffnen (ist entweder nur zugebogen oder vernietet). In ersterem Fall vorsichtig aufbiegen, in letzterem Fall die Niete rausbohren. Manchmal kann man auch mit dem Schraubenzieher in eine Gehäuseritze fahren und mit mäßiger Kraft die Nieten einfach aufbiegen. In den meisten Fällen hilft das Reinigen der Kohleschicht und des Kohlepimpels mit Spiritus und das Nachbiegen des Schleifers. In hartnäckigen Fällen (ist eigentlich nur bei verbrannter Kohleschicht notwendig) die Kohlebahn wechseln (da passt eine aus einem normalen DDR-Poti rein). Zum Verschließen das Gehäuse wieder zubiegen oder bei der Nietvariante Kupferdrähte durch die Löcher ziehen und zudrillen. Bei größeren Gehäuseformen kann man auch M2-Schrauben statt der Nieten einbauen.
Da es in der DDR nahezu nie die passenden Doppelpotis gab, hatte ich damals generell irgendwelche Doppel-Potis beschafft und anschließend die Kohlebahnen entsprechend getauscht.
Ein nicht seltener Fehler waren übrigens weggefaulte Gehäusenieten, wodurch die Potis sich hinten von selbst öffneten und dadurch die kuriosesten Fehler gaben. Ganz gern rissen auch die Nieten ab, mit denen die Kohlebahnen auf den Isolier-Unterlagen sowie mit den Kontakten befestigt waren.
Falls Deine Potis mit einem Netzschalter kombiniert sind, pass auf, dass der Dir nicht auseinanderfliegt (dessen Deckplatte möglichst immer geschlossen halten - ab besten mit Drähtchen fixieren). Falls Poti mit Schalter: Vor dem Zerlegen den Schalter einschalten, sonst wird der Zusammenbau schwierig. Und beim Zusammenbau vor dem Zubiegen der Laschen prüfen, ob der Schalter funktioniert. -- Kernel panic: Out of swap space. Dieser Beitrag wurde am 19.12.2006 um 22:40 Uhr von Rüdiger editiert. |