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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Gibt es hier Fernschreibexperten? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
06.08.2012, 22:38 Uhr
Alex



Hallo,

Ich habe einen Siemens T100 Fernschreiber bekommen. Der Anschloss ist ein Ado 8 Stecker.
Der Fernschreiber hat keine eingebaute Lochscheibe, gehörte da noch ein Fernschaltgerät zu, oder muss der Fernschreiber mal zu einer Standleitung gehört haben? Als ich ihn eingeschaltet habe, hat er eine Zeile nur # geschrieben und am Ende der Zeile auf der Stelle gehämmert. Muss das ein defekt sein, oder kann es daran liegen das keine Übertragungsleitung angeschlossen ist?


So sieht er aus, jedoch hat meine nicht die Lochbandgeräte und die Tasten oben rechts.


http://wiki.edwindertien.nl/lib/exe/fetch.php?cache=&media=modules:telex.jpg
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001
06.08.2012, 23:30 Uhr
TTL-Grab



Hallo Alex,
der ganze Trick bei den Fernschreibern ist, dass alles eine grosse 40mA-Stromschleife ist, d.h., die Kontakte der Tastatur des Fernschreibers, des Lochstreifensender und der Empfangsmagnet sind in Reihe geschaltet.
Ein Zeichen besteht aus Start-5Bits-Stop. Kein Strom ist Start,
Strom ist Stop. wenn die Schleife unterbrochen ist, wie bei Dir offensichtlich der FAll ist, erkennt er erstmal der Startzustand, dekodiert dann 5 Nullen und findet kein Stop, macht dann also bei der nächsten Wellenumdrehung wieder bei Start usw. Die Kombination 00000 bedeutet "tue garnichts", es sollte also nur rasseln, aber nichts drucken. Da werden bei Dir garantiert einige Empfangswählschienen (die Stangen mit Schlitzen zum dekodieren) klemmen (verharztes ÖL?).
Mess mal am Stecker die Belegung, schalte dann Empfangsmagnet und Tastatur in Reihe und dann 60V ran (oder eben soviel, dass 40mA fliessen), dann sollte erstmal Ruhe sein, da er ja Stop erkennt. Beim Drücken einer Taste wird dann wahrscheinlich erstmal was falsches gedruckt werden, da ja die Dekodierung klemmt.

Das Fernschaltgerät mit "Lochscheibe" (ich nehme an, Du meinst die Wählscheibe) brauchst Du eigendlich nur, wenn Du dich ins Telex-Netz, das es ja mittlerweile wohl nicht mehr gibt, einwählen willst. Es liefert natuerlich auch noch den Saft für den Lokalbetrieb, aber da kannst Du dir ja erstmal anders behelfen

Gruss Micha

Dieser Beitrag wurde am 07.08.2012 um 00:30 Uhr von TTL-Grab editiert.
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002
08.08.2012, 17:00 Uhr
sas




Zitat:
http://wiki.edwindertien.nl/lib/exe/fetch.php?cache=&media=modules:telex.jpg

Hallo Alex,
sieht ja aus wie ein Fernschreiber/Drucker der an alten Rechenmaschinen
verwendet wurden.

Grundprinzip ist aber immer gleich:

60V=, 40mA Ruhestrom.
1start, 5 Informationsschritte, 1,5 Stoppbit.
50 baud evtl 75 oder sogar 100.

Für die Puristen: Fingerlochscheibe der Wähleinheit .....

Am Stecker a an - b mit W2 verbinden und c mit Plus dann müsste die Maschine
ruhe geben, vorausgesetzt die Sendekontakte sind sauber und die Entstörfilter sind noch OK?

Jörg
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003
08.08.2012, 17:11 Uhr
TTL-Grab



Nein Jörg, an alten Rechenanlagen wurden keine Fernschreiber benutzt. Warum kannst Du Dir eigendlich selbst beantworten: der äusserst geschränkte Zeichenvorrat.
Das haben nur wir im Osten damals als absolute Notlösung gemacht, als nichts anderes zu bekommen war.
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004
08.08.2012, 17:45 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
TTL-Grab schrieb
Nein Jörg, an alten Rechenanlagen wurden keine Fernschreiber benutzt. Warum kannst Du Dir eigendlich selbst beantworten: der äusserst geschränkte Zeichenvorrat.
Das haben nur wir im Osten damals als absolute Notlösung gemacht, als nichts anderes zu bekommen war.

Da muss ich Dir widersprechen.
Gerade in der Anfangszeit der Computertechnik war der Fernschreiber DAS Kommunikationsmittel mit dem Rechner. Einfach deswegen, weil Fernschreiber zu der Zeit bereits verfügbar waren.

Der eingeschränkte Zeichenvorrad war dabei unerheblich:
Texteingaben waren meist Programmierbefehle, für die Großschreibung reichte.
Textausgaben waren meist Zahlen.
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 08.08.2012 um 17:50 Uhr von Rüdiger editiert.
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005
08.08.2012, 17:49 Uhr
holm

Avatar von holm

...das ist nicht wahr. Geräte wie ASR33 waren auch im Westen an ollen Kisten z.B. von Honeywell oft anzutreffen. Teletype ist ein verbreitetes Rechnerinterface gewesen.

Gruß,

Holm
--
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006
08.08.2012, 18:34 Uhr
TTL-Grab



Der ASR33 konnte 7Bit-ASCII+Parität und hatte auch einen 8Bit-Lochstreiben, das ist eine ganz andere Liga.
Die Geräte, um die es hier geht, können nur den 5Bit CCITT-Code Nr.2. Da fehlen solch "unwichtige" Zeichen wie *#{[]}\$|<>%&
Alles Zeichen, die man beim Programmieren einfach mal braucht, und egal, in welcher Sprache, das "*" braucht man auf alle Fälle

Ich kann mich noch sehr deutlich erinnern, wie ich mir Anfang der 80er Jahre schrecklich illegal einen T51 von einem Studienkumpel, der in Schönefeld arbeitete, besorgte und ihn als Drucker an meinen Selbstbau-Rechner anknotete. Ich habe versucht, durch Überdrucken und ähnliche Tricks die fehlenden Zeichen nachzuempfinden, aber so richtig ist es nicht gelungen
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007
08.08.2012, 19:09 Uhr
Alex



Ich werde es die Tage einmal ausprobieren. Es gab vom Siemens T100 wohl auch eine Version mit speziellen 5 Bit Code.

http://www.teleprinter.net/german/index.html
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008
08.08.2012, 19:34 Uhr
TTL-Grab



Also, ihr macht mich ganz wuschig. Ich habe eben nochmal im im Netz gewühlt, hätte ja sein können, dass ich vollkommen schief liege. Aber nein, der T100 ist ein normaler Telex-Fernschreiber, der den international gebräuchlichen 5Bit CCITT-Code Nr.2, allgemein auch als "Fernschreibcode" bezeichnet, kann.
@Alex: Was soll es denn noch für einen speziellen 5Bit-Code geben?
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009
08.08.2012, 22:32 Uhr
holm

Avatar von holm

Wuschig hin oder her, auch an einem KRS4100 war ein T51 nichts Ungewöhnliches...

Gruß,

Holm
--
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010
08.08.2012, 23:38 Uhr
Alex



Keine Ahnung, wird halt erwähnt unter:

http://www.teleprinter.net/german/inhalt/t1_m.htm
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011
08.08.2012, 23:55 Uhr
TTL-Grab



Ja, da stehts:
"u.a. als frühes Computerterminal mit speziellem Computer 5 Bit Code."
Was die damit wohl gemeint haben?

@Holm: Hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten. Wieder was dazugelernt.

Bei uns stand am KRS4100 eine Schreibmaschine, die für jeden Typenhebel einen eigenen Elektromagneten hatte. Der hat aber natürlich nicht den Typenhebel bewegt sondern nur einen kleinen Mitnehmerhebel ausgelöst, den Rest hat dann ein ständig laufender Motor erledigt. Ich weiss den Typ nicht mehr, die gabs auch als mechanische Version für die liebe Sekretärin.
So ein Ungetüm hat dann bei mir den T51 als Computerdrucker abgelöst. Mann, waren das noch Zeiten.
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012
09.08.2012, 07:08 Uhr
holm

Avatar von holm

Ja sowas hatte ich auch, eine SM4000. Dazu gehörte noch 2 Kisten Elektronik und Netzteil,
das Ganze war dann eine Bedienschreibmaschine mit SIF1000 Anschluß.

Gruß,

Holm
--
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013
09.08.2012, 19:42 Uhr
sas



Tach,

Wenn Mann will geht das auch ...

http://de.sevenload.com/videos/kXvbX23W-TTY2PC

Jörg
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014
09.08.2012, 19:55 Uhr
holm

Avatar von holm

Weiha...

Das kann ich glaube ich kürzer :-)
Ich habe einen Atmega direkt an den LBL gespaxt, der sendet dann V24 so schnell wie der Leser kann (200?). % Bit habe ich allerdings noch nicht probiert.

Gruß,

Holm
--
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015
09.08.2012, 20:38 Uhr
Gerhard



Ich hatte 1972/73 Gelegenhiet, in Moskau an einer MINSK22 zu arbeiten.

Die hatte einen ganz passablen Algolcompiler, aber als Eingabegerät nur einen wahrhaft monumental aussehenden Fernschreiber namens CTA-2M.
Neben den beiden bekannten Codebereichen für (lateinische) Buchstaben und für Ziffern/Sonderzeichen besaß dieser noch einen dritten, kyrillischen Bereich. Mit dessen Hilfe und ein paar speziell definierten Ersatzzeichen, wie '(/' für '[' oder '.;' für ';' konnte man tatsächlich jeden beliebigen Programmtext ablochen. In der Praxis erwies sich das allerdings wegen der dauernden Hin- und her-Schalterei als höchst nervtötend und natürlich fehlerträchtig.

Unabhängig vom allgemein benutzten FS-Code gab es für viele Rechner, auch die Minsk22, spezielle interne (meist binäre) 5-Kanal-Codes. Auch z.B der SER2 benutzte einen solchen. Als Leser war im ältesten Modell SER2a ein T53 aus KM-Stadt drin, später dann ein etwas schnellerer und zuverlässigerer Eigentyp. Herstellen musste man das Lochband anfangs allerdings manuell mit dem "Bitbeißer", bevor dann die SE5L herauskam. Fernschreiber wurden dann nicht mehr benutzt.

Dieser Beitrag wurde am 09.08.2012 um 20:41 Uhr von Gerhard editiert.
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016
10.08.2012, 06:20 Uhr
sas




Zitat:
holm schrieb
Weiha...

Das kann ich glaube ich kürzer :-)
Ich habe einen Atmega direkt an den LBL gespaxt, der sendet dann V24 so schnell wie der Leser kann (200?). % Bit habe ich allerdings noch nicht probiert.

Gruß,

Holm

Hallo Holm,

los send mal ein Bild.
Natürlich geht es auch kleiner, ich hatte nur das als kleinstes zur Verfügung ;-

Jörg
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017
10.08.2012, 08:05 Uhr
holm

Avatar von holm

Na Bild lohnt eher nicht.. Das ist eine Lesereinheit als Ersatzteil vom K1630 gewesen, also nur eine schwarze Kiste mit einer Universalplatine dran bammelnd. Die Notwendige Treiberei für die Elektromagneten befindet sich schon im Leser. Daneben liegt dann noch ein Netzteil für 24V..

Bilder der einzelnen Geräte habe ich mal (unten im Garten) gemacht, als ich sie aus dem Auto ausgeladen hatte: http://www.tiffe.de/Robotron/Lochband/

Da ist natrürlich noch keine Elektronik (AVR) dran. Diese Geräte müßtet Ihr eigentlich kennen.

Was fehlt ist (wie üblich) etwas Passendes als Gehäuse. Daran breche ich meistens ab.
Eine Stanzermechanik habe ich auch noch, die wollte ich mal auf ähnliche Weise flott machen und mechanisch auf die selbe Grundplatte bauen.

Ich habe natürlich nicht % Bits nicht ausprobiert, sondern 5 Bits...

BTW: Hat Einer so einen Plastikschnabel zum Abreißen des Lochstreifens am Stanzer übrig?
...das Teil das den pfeilförmigen "Schnitt" erzeugt...

Gruß,

Holm
--
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Dieser Beitrag wurde am 10.08.2012 um 08:07 Uhr von holm editiert.
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