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05.07.2010, 09:20 Uhr
paulotto
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Zitat: | Enrico schrieb ... Es ist egal, ob das nun ein TFT oder ein richtiger Fernseher ist. Das Bild sieht eigentlich einwandfrei aus, allerding nach links oben verschoben. Nahezu genau 3 Zeichen und 3 Zeilen nach links oben. Liegt das nun an der abweichenenden Sync-Frequenz von 15,84 kHz, oder an was anderem? |
um nochmals ein paar Unklarheiten zu beseitigen: prinzipiell können die TFTs das alles, was die KCs und Bürokomputer so an Syncsignalen erzeugen. Das Problem ist die Software der Monitore und der bei normalen TV-PAL- oder SECAM-Signalen benutzte Overscan. Viele Monitore und TV-Geräte messen die Sync-Signale aus, um daraus das benutzte Bildformat zu ermitteln. Wenn die Frequenz abweicht, wird evtl. ein falsches Format eingestellt oder der Bildschirm schwarz geschaltet. Mein TV sagt auch "kein Signal vorhanden" und schaltet dann nach 10 Minuten das Gerät ab obwohl das Bild taddellos dargestellt wird. Ich habe mir jetzt einfach ein zusätzliches Format "KC" erstellt und nun läuft alles (da ging natürlich nur, da ich die Quellen der Software besitze und weiß, wie die Einstellungen zu machen sind...). Als Overscan wird ein Bereich an den äußeren Rändern eines Videobildes bezeichnet, dessen Sichtbarkeit nicht garantiert werden kann (Filmabtaster nicht richtig eingestellt usw.). Insbesondere bei Röhrenbildschirmen werden die Bildränder durch eine Maske oder Blende abgedeckt oder das Bild breiter und höher ausgeschrieben, um Ungenauigkeiten und die bei Röhren praktisch unvermeidlichen Geometrieabweichungen und Bildgrößenschwankungen durch sich ändernde Hochspannung am Rand zu kaschieren und einen sauberen, geraden Bildabschluss garantieren zu können. Bei Bildschirmen mit aktiven Bildpunkten (z. B. LCD oder Plasma) kann das Bild theoretisch pixelgenau dargestellt werden, so dass eigentlich kein Overscan-Bereich nötig ist. Aber auch bei solchen Anzeigegeräten verwendet man einen Overscan. Z. B. vergrößern einige Flachbildschirme das angelieferte Bild um ca. 6 %, um dann den Rand um 6 % zu beschneiden. Auch bei HD-Inhalten mit den Formaten 1920*1080 hatten einige Hersteller in der Vergangenheit mit Overscan gearbeitet. Dadurch wurde auch dieses Format auf 1920*1080-Panelen skaliert und erzeugte gräßliche Skalierungsartefakte. Gott sei Dank hat die EU aber dem einen Riegel vorgeschoben und erlaubt die Bezeichnung "Full HD" nur, wenn dieser Overscan auch ausgeschaltet werden kann. Bei PAL ist es aber auch heute noch notwendig. Ich wollte unseren Kunden etwas Gutes tun und hatte auch bei PAL den Overscan fast auf 0 gefahren. Da waren dann aber bei etlichen Filmen am Rande häßliche Ausfransungen zu sehen... Die Komputermonitore unserer Bürokomputer schreiben den Bildinhalt fast unmittelbar nach den Syn-Impulsen, sodaß die ersten Zeichen und Zeilen in diesen Overscan-Bereich fallen und dann nicht sichtbar sind. Die Monitore der Bürokomputer sind alle so eingestellt, daß das Bild immer kleiner dargestellt wird als die mögliche Bildschirmfläche, sodaß immer alles sichtbar ist(Underscan). Außerdem ließen sich die Bilder mit den Bildlagemagneten dann mittig zentrieren. Die KCs waren ja für den Betrieb mit einem TV-Gerät vorgesehen, sodaß hier bereits dieser Overscan berücksichtigt wurde und die Zeichen erst nach einer geringen Zeitverzögerung in der Zeile ausgegeben werden und somit immer sichtbar sind (auch beim Videotext z.B. startet das erste Zeichen erst 12 µs später nach dem Sync-Impuls und das letzte Zeichen hört 12 µs vor dem nächsten Sync-Impuls auf, um immer sichbar zu sein). Ich hoffe, ich habe jetzt alle Klarheiten beseitigt...
Gruß,
Klaus |